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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Hypno und dem Ara her. Er
kannte den Weg.
    Der große Ordinationssaal.
    Aber die Vorzeichen waren diesmal umgekehrt. Die Trümpfe waren in der falschen Hand. Es mußte
vorsichtig gespielt werden, wollte man sie zurückerhalten.
    Okuras Hand glitt in die Tasche. Ein Glück, daß Ras ihm einen der Miniaturschocker und einen
Paralysator überlassen hatte. Sie würden notfalls genügen, ein Dutzend Gegner außer Gefecht zu
setzen.
    Bis jetzt aber handelte es sich nur um einen.
    Der allerdings machte Noir das Leben ziemlich schwer. Immer wieder versuchte er, im Bewußtsein
des Aras einen schwachen Punkt zu finden, aber Boris war ungewöhnlich widerstandsfähig, als hätte
er eine spezielle Mentalstabilisierung erhalten. Bei einem Leiter des medizinischen Instituts auf
Naator war das nicht ausgeschlossen.
    Sie durchschritten den Operationssaal und betraten endlich den Raum mit den vielen Nischen und
Maschinen. Wie eine moderne Folterkammer, dachte Noir flüchtig.
    Der Arzt blieb stehen und befahl Noir, endlich die Maske fallen zu lassen. Er schien plötzlich
nicht mehr zu glauben, es mit einem gewöhnlichen Simulanten zu tun zu haben. Hatte ihn etwas
gewarnt?
    »Rede schon, Gauner! Was hast du wirklich vor? Wolltest du mich ermorden? Und wenn ja, warum?
Was hättest du davon?«
    Noir versuchte einen letzten Vorstoß. Er setzte seine ganzen Kräfte ein, um den Block zu
durchbrechen, der Boris' Gehirn umgab.
    Vergeblich.
    Der Ara besaß bereits einen Hypnoblock. Einen arkonidischen allerdings. Nur ein Schock konnte
ihn zusammenbrechen lassen.
    »Vorsicht – Noir! Hinlegen!«
    Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen. Boris zuckte zusammen, denn er kannte die Sprache
nicht. Aber das war es wohl weniger, was ihn erschreckte. Vielmehr war es die Tatsache, es
vielleicht gar mit zwei Attentätern zu tun zu haben. Er fuhr herum und vergaß Noir für eine
Sekunde.
    Noir erkannte Okuras Stimme und befolgte den Rat sofort. Er warf sich seitlich zu Boden und
rollte in die nächste Nische hinein. Geblendet schloß er die Augen, als der schmale Energiefinger
von der Tür her durch den Saal schoß und die Lampe traf. Boris hatte nur diese eine
eingeschaltet – und nun wurde es mit einem Schlag stockfinster.
    »Wirf die Waffe fort!« rief Okura und wechselte sofort den Standort. Boris' Strahlschuß
verfehlte ihn um mindestens drei Meter. »Es ist sinnlos, Boris! Ich sehe dich! Doch! Kein Bluff!
Warum hast du jetzt die Augen geschlossen? Um mich besser hören zu können?«
    Noir hörte den Ara aufstöhnen.
    »Wie ist das möglich? Es ist völlig finster hier. Du lügst …«
    »Meinst du? Jetzt richtest du deine Waffe zum Beispiel genau in die verkehrte Richtung –
der Schrank neben der Tür verursacht eine akustische Täuschung und ändert den Verlauf der
Schallwellen. Ja – jetzt gehst du mit der Mündung nach links – auch falsch. Aber
vielleicht glaubst du mir jetzt wenigstens. Ich sehe dich.«
    »Wer bist du?« fragte Boris und schien Noir vergessen zu haben.
    Das war sein Fehler.
    Noir spürte ein Nachlassen des Widerstands und drang weiter vor. Das Gehirn des Aras lag
buchstäblich offen vor ihm, und er brauchte nur zuzugreifen. Okura beschäftigte Boris mit einem
Problem, das dieser nicht zu lösen vermochte. Selbst der arkonidische Hypnoblock nutzte nichts
mehr, als Noir schließlich mit aller Gewalt zuschlug und den Ara unter seine mentale Kontrolle
brachte.
    Ras Tschubai reagierte in derselben Sekunde und teleportierte auf Sicht ein Stück
in die Dunkelheit hinein. Als er wieder sehen konnte, stand der Robot keine dreißig Meter
entfernt und starrte auf die leere Stelle, an der er eben noch einen Zaliter gesehen hatte.
    Wenn ich hier mitten im Lager einen Kampfroboter unschädlich mache, dachte Ras hastig, so wird
ihnen das einiges Kopfzerbrechen bereiten. Außerdem muß die Maschine zerstört werden. Wenn sie
berichtet, was sie gesehen hat …
    Ras griff in eine der weiten Taschen seines zalitischen Umhangs und zog eine kleine Granate
hervor. Er wußte, daß sie innerhalb von zwei Sekunden zur Explosion gebracht werden konnte. Man
mußte nur auf den Knopf drücken und sich dann schnell in Sicherheit bringen.
    Der Roboter drehte sich schwerfällig um. Vielleicht hatte er ein verdächtiges Geräusch gehört.
Ras duckte sich, als der blendende Strahl eines Scheinwerfers die Nacht erhellte. Das Licht drang
aus der Stirn des Kolosses. Gleichzeitig begannen die Waffenkränze

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