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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Regent wird uns in Empfang nehmen und anschließend sehr
peinlich befragen. Er wird die galaktische Position der Erde erfahren und sofort angreifen. Mehr
will er ja seit Jahren nicht erreichen. Schlage dir das aus dem Kopf, Freund.«
    Bully sah mich aus halb geschlossenen Augen an. Seine Haltung war zu lässig, um auf mich
beruhigend wirken zu können. Heißer Zorn wallte in mir auf. Zusätzlich zu der verzweifelten Lage
kam nun auch noch das Mißtrauen der Terraner.
    »Dann macht was ihr wollt, ihr großartigen Helden«, sagte ich knirschend. »Geht meinetwegen
mit fliegenden Fahnen und Hurragebrüll unter. Ihr Narren lernt es nie. Von echter Politik habt
ihr keine Ahnung. Es gäbe eventuell Mittel, das Gehirn zu übertölpeln.«
    »Nein.«
    Das Wort stand in dem kleinen Raum, als wäre es zu einem festen Gegenstand geworden.
    Rhodan hatte sich entschlossen. Ich warf ihm einen wilden Blick zu und ballte die Hände, daß
die Knöchel weiß hervortraten. Niemand sprach ein Wort. Dafür wurde ich von seinen Augen förmlich
seziert.
    Ich zwang ein spöttisches Lächeln auf meine Lippen und drehte mich um. Es erfolgte der scharfe
Anruf, den ich bereits erwartet hatte. Sie würden sich nie ändern, diese etwas zu rasch
emporgekommenen Barbaren.
    »Wohin, Arkonide?«
    Ich wandte den Kopf. Rhodans sprungbereiter Körper überzeugte mich davon, daß er mir nicht
mehr traute.
    »Zur Messe«, antwortete ich ironisch. »Warum so nervös? Hast du keinen Hunger?«
    Bull grinste, und Rhodans Haltung lockerte sich.
    »Du bist ziemlich kaltschnäuzig, was?« fragte er sinnend.
    »Nur äußerlich. Ich befürchte, daß mir mein schöner Zellaktivator in naher Zukunft nicht mehr
viel nützen wird. Der Unfalltod ist ein von außen auf den Körper einwirkendes, nicht freiwillig
herbeigeführtes Ereignis mit dem Resultat, daß man sich kaum gegen die damit verbundenen Folgen
wehren kann. Wenn man einen Strahlschußtreffer als Unfall ansieht, so ist damit deutlich genug
gesagt, was uns bevorsteht. Du solltest dir die Sache mit der Kapitulation nochmals überlegen.
Wie ich das Gehirn kenne, wird es sehr bald etwas unternehmen. Vorerst sind sämtliche Zaliter
einmal in den Wohnblocks eingeschlossen worden. Damit scheidet eine für den Regenten gefährlich
werdende Aktivität aus. Das ist die erste Maßnahme. Was jetzt noch kommt, dürfte wesentlich
unangenehmer werden.«
    Ich tippte mit den Fingerspitzen grüßend an den Rand meines Funkhelms. Ehe ich jedoch die Tür
erreichen konnte, begannen draußen die Großlautsprecher der Rundrufanlage zu brüllen. Diesmal
meldete sich der Regent ›persönlich‹.
    Ich blieb lauschend stehen. Rhodan sprang an meine Seite und stieß mit dem Fuß die Tür auf.
Die Durchsage war unüberhörbar lautstark.
    »Regent an alle zalitischen Kommandanten«, hallte es durch die weiten Gänge und Hallen. »Sie
werden angewiesen, Ihre Besatzungen marschfertig antreten zu lassen. Sie werden schiffsweise
abberufen und zur Oberfläche transportiert. Der Urlaub ist ab sofort aufgehoben. Niemand hat die
Wohngebäude ohne ausdrücklichen Befehl zu verlassen. Die Mannschaften werden von Kampfrobotern
eskortiert. Rückfragen an mich sind nicht zulässig.«
    Wir sahen uns verblüfft an. Was sollte das nun wieder bedeuten? Gehörte die Anweisung auch zur
maschinellen Logistik? Wenn ja, was wollte der Robot mit dem Abtransport erreichen? Warum nahm er
die Überprüfungen der einzelnen Personen nicht hier unten vor?
    Die Antwort kam von meinem Extrahirn. Als ich sie bewußt erfaßt und verarbeitet hatte, tat ich
etwas, was ich Sekunden später bitter bereute. Ich wandte mich an Rhodan und erklärte hastig, was
ich soeben ermittelt hatte: »Der Regent zieht die Konsequenzen. Er riskiert es nicht mehr, die
Raumfahrer in der Stadt untersuchen zu lassen, da er wahrscheinlich herausgefunden hat, daß wir
mit einer Vernichtungswaffe in das Kraftwerk eingedrungen sind. Andernfalls wäre es ja sinnlos
gewesen, denn mit unseren Handstrahlern allein hätten wir ihn, den Regenten, niemals ernsthaft
gefährden können, selbst wenn wir direkt in seinen mechanischen Eingeweiden gestanden
hätten.«
    »Plausibel. Weiter!« fiel mir Rhodan ins Wort.
    »Er ist nun bestrebt, jedermann schnellstens von dem Ort zu entfernen, wo man mit geeigneten
Mitteln wesentlich mehr Unheil anrichten kann als oben auf den Raumhäfen. Daher wird hier unten
keine Untersuchung mehr erfolgen. Sie kostet Zeit, und Zeit will der

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