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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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André Noir den kleinen Nebenraum eines
der zahlreichen Lokale von unerwünschten Gästen geräumt hatte, um uns somit eine Auffangstation
zu schaffen.
    »Es ist alles in Ordnung. Sie sind alle hier. Wie fühlen Sie sich?«
    Ich hörte Rhodans krächzende Stimme. Er hatte auch Giftstoffe in die Lungen gesogen.
    »Neue Uniformen, schnell. Unsere sind halb geröstet. Was ist hier los? Hat man Alarm
gegeben?«
    »Nein, niemand scheint zu wissen, was drüben geschehen ist. Ich bin aber der Meinung,
daß …«
    Potkins Ansichten über diese Situation sollten wir nie erfahren. Arkonidische Lärmpfeifen,
hoch und schrill, jedes andere Geräusch durchdringend, ließen ihn verstummen. In der weiten
Wohnhalle fuhren mehr als vierzigtausend beurlaubte Zaliter zusammen. Köpfe ruckten in die
Nacken, weit aufgerissene Augen starrten zu den Decken und Wänden empor, wo die Alarmgeräte
eingebaut waren.
    Wir sahen uns bezeichnend an, und Bull sagte laut: »Aha, soeben hat man bemerkt, daß wir nicht
mehr da sind. Interessant, was?«
    Stirnrunzelnd sah er sich um. Die Lärmpfeifen schrillten immer noch. Es war ein Geräusch, das
jedem Mann, der es bisher gehört hatte, durch Mark und Bein gegangen war. Ich richtete mich
langsam auf. Mein Hustenreiz legte sich.
    In dem heillosen Wirrwarr kurz nach dem Alarm hatten wir unser
Gemeinschaftsquartier in Block C-436-8 gut erreicht. Die Lautsprecher hatten jeden beurlaubten
Zaliter angewiesen, sofort die breiten Straßen, Geschäfte und Lokale zu verlassen, um sich beim
Robot-Pfortenkommando der jeweiligen Unterkunft zu melden. Den vierzigtausend Voga-IV-Bewohnern
war eine Frist von 15 Minuten zugebilligt worden. Wer sich danach nicht in seinem Quartier
befand, sollte von Robotern paralysiert und gefangengesetzt werden.
    Natürlich war es für die vielen Raumfahrer nicht möglich gewesen, in diesem so knapp
bemessenen Zeitraum heimzukehren. Rhodan und ich waren einige Sekunden vor Ablauf der Frist in
unseren Bau gestürmt, wo wir infolge unserer ordnungsgemäßen Urlaubsplaketten anstandslos
durchgelassen wurden. Jedoch hatten wir bemerkt, daß eine Registrierung erfolgt war.
    Ich hatte noch den Fuß jenseits der schweren Tür gehabt, als die draußen aufmarschierenden
Kampfroboter zu schießen begannen. Ich hatte jetzt noch das Dröhnen der schweren Schockwaffen im
Ohr, unter deren Feuer mehr als hundert Zaliter bewußtlos zusammenbrachen. Hätten wir es nicht in
letzter Sekunde geschafft, wäre uns fraglos das gleiche Schicksal beschieden gewesen.
    Der Regent nahm keine Rücksicht mehr. Wer nach der bewilligten Frist noch nicht die Straßen
verlassen hatte, wurde paralysiert und abtransportiert.
    In mir schien jedes Gefühl erstorben zu sein, als ich hastig meine Mannschaftsuniform ablegte,
um die von meinem Double getragene Kommandantenkleidung wieder über den Körper zu streifen.
    Rhodan und Bull waren ebenfalls dabei, ihre Kombis zu wechseln. Wir nahmen wieder die uns
zustehenden Plätze ein.
    Die Männer von Potkins Empfangstrupp hatten mittlerweile Bericht erstattet. Flüsternd gingen
die besorgniserregenden Nachrichten von Mund zu Mund. Tako Kakuta, der immer noch so geschwächt
war, daß er nicht auf den Beinen stehen konnte, hatte von unseren Medizinern die ersten
Injektionen erhalten. Es sah böse aus.
    Ich verließ mein Einzelzimmer, um den Raum der Offiziere aufzusuchen. Im ganzen Block
herrschte ein so erregtes Stimmengewirr, daß wir eine kurze Besprechung wagen konnten.
    Sergeant Huster war verbissenen Gesichtes dabei, seine Ultrathermbombe zu demontieren. Mehrere
Männer hatten um ihn einen Kreis gebildet, in dem lebhaft diskutiert wurde. So saß Huster gut
gedeckt auf dem glatten Boden und zerlegte die gefährliche Waffe in ihre Bestandteile.
    Ich blickte nur flüchtig in Saal 18-B hinein, wo sich hundertfünfzig Männer befehlsmäßig
zusammendrängten.
    Von den fünfzig echten Zalitern meiner Besatzung waren nur achtzehn zurückgekehrt. Leutnant
Kecc, der Ortungsfunker, war dem Vernehmen nach zusammen mit den restlichen Männern verhaftet
worden.
    Ich wies die zitternden Zalitbewohner in ihren Wohnsaal zurück und ordnete strengste Ruhe an.
Minuten später traf ich mich mit den Offizieren.
    Perry Rhodan stand breitbeinig an der schmucklosen Kunststoffwand des Viermannzimmers. Als ich
eintrat, grüßte er nur flüchtig. Bully sah mich aus glänzenden Augen an. John Marshall bemühte
sich verzweifelt, irgendwelche Gedankenimpulse

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