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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zustande.
    Und das entsetzte Gucky noch mehr.
    Langsam – so schnell die Space-Jet auch Tramp zuraste – wurde aus dem rötlich
funkelnden Planeten eine winzige Scheibe.
    Gucky starrte mit brennenden Blicken das Scheibchen auf dem Bildschirm an.
    Dreißig Raumanzüge habe ich an Bord. Dieser Gedanke durchfuhr ihn blitzschnell. Warum habe ich
mir diese Menge anfertigen lassen? Warum habe ich dieses Heimweh erst so spät als Hilferuf meines
Volkes erkannt?
    Schon waren diese Gedanken wieder verschwunden.
    Distanzangabe: 28 Millionen Kilometer.
    Geschwindigkeit: 185.000 pro Sekunde.
    Er dachte nicht daran, mit der Fahrt herunterzugehen.
    Plötzlich wuchs das Scheibchen – der Planet Tramp – wie ein Ballon, der plötzlich
aufgeblasen wird.
    Drei Sirenen brüllten. Kollisionsalarm.
    Dann mußte die Automatik einspringen, um die Space-Jet vor einem Zusammenstoß mit dem Planeten
Tramp zu bewahren.
    Die Geschwindigkeit wurde radikal von der Sicherheitsschaltung abgebremst. Jetzt griff sie in
den Kurs der SJ-09 ein.
    In siebeneinhalbtausend Kilometern Entfernung raste die immer noch viel zu schnelle Space-Jet
an Tramp vorbei.
    Gucky sah Tramp über den Rundsichtschirm nach Backbord huschen.
    Dieses Sirenengeheul – was war das nur?
    Als er es begriff, hatte er über eine Zwangsschaltung die letzte Automatik abgeschaltet. Und
auch das war ein Verstoß gegen alle Regeln.
    Herum mit der Space-Jet!
    Die diskusförmige Scheibe gehorchte dem Steuerdruck der Triebwerke. Tramp erschien wieder auf
dem Schirm an der alten Stelle.
    Gucky schien sinnlos vor Entsetzen und Wut zu sein; dazu der telepathische Empfang
ungesteuerter Notimpulse, die alle Schrecken der Welt ausdrückten und den kleinen Kerl in seiner
SJ-09 buchstäblich in einen Hypnoserausch gestürzt hatten.
    Tramp wurde wieder größer.
    Herunter mit der SJ-09. Hinein in die Luftschichten.
    Die ersten Luftmassen begannen sich an den Schutzschirmen der SJ-09 zu reiben. Aus dem Reiben
wurde ein Singen, aus dem Singen ein Pfeifen und dann ein Orgeln, Heulen, Brüllen.
    Der Boden schien Gucky entgegenzuschießen.
    Seine Fahrt war immer noch viel zu hoch. Aber keine einzige Sirene warnte ihn mehr. Er hatte
ja alles abgeschaltet.
    Der Boden …
    Krachen, Donnern, hitzedurchglühter Sand. Sand, der vom Hitzeorkan hinweggefegt wurde. Eine
Space-Jet, bis zur Hälfte in den Boden eingegraben, zerstört, ein Wrack, ein Haufen Schrott, aber
kein Raumfahrzeug mehr. Und in seinem Gurt, den Kopf auf der Brust, bewegungslos, hing Gucky in
seinem Spezialsitz. Er hörte weder etwas von dem Orkan um seine SJ-09 noch fühlte er die Hitze in
das zerstörte Boot eindringen – die Hitze und den Sand.
    Gucky war zu sich gekommen und stand völlig niedergeschlagen in der kleinen
Zentrale seiner zerstörten Space-Jet. Tränen rannen aus seinen Augen. Tränen des Zorns, Tränen
der Selbstanklage.
    »Ich Riesendummkopf!« klagte er. »Meine schöne SJ-09 – Schrott. Und ich – ich habe
die Space-Jet geflogen wie ein blutiger Laie.«
    Er wankte zu dem Spezialsessel und ließ sich darin nieder.
    Draußen heulte der Hitzeorkan und wühlte die Wüste von Tramp auf. Die Sonne, doppelt so groß
wie früher, überschüttete den kleinen Planeten mit ihren Höllengluten, und obwohl die Zentrale
der SJ-09 noch dicht war, herrschte auch hier schon eine Temperatur von 42 Grad.
    Die Klimaanlage funktionierte nicht mehr. Der Hyperkom war tot, der Maschinenteil der
Space-Jet ein wüster Klumpen verbogenen Metalls. Gucky hatte sein schönes Sternenboot eingehend
inspiziert und dabei erkennen müssen, daß er wider jede Vernunft gelandet war.
    Und gerade das begriff er nicht. Aber was für ihn noch furchtbarer war: Er konnte sich an
nichts mehr erinnern.
    Nun versuchte er abermals, seine Erinnerung zu wecken.
    Es gelang ihm nicht. Kurz nach dem zweiten Hypersprung setzte sein Erinnerungsvermögen aus.
Von einem bestimmten Moment an gab es bei Gucky nur noch ein riesengroßes, dunkles Loch, doch was
er in dieser Zeit getan, gedacht oder gefühlt hatte – er wußte es nicht.
    Die Temperatur in seinem Raumanzug betrug 18 Grad, aber in der Zentrale war sie innerhalb von
zehn Minuten von 42 auf 43 Grad geklettert.
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    Er vernahm telepathische Notrufe. Aber jetzt versetzten sie ihn in keinen hypnotischen
Rauschzustand. Er peilte den Standort der Hilferufe an, konzentrierte sich und war im nächsten
Moment im Teleportersprung verschwunden.
    In

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