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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Leben.
Er sagte sich, daß die Bauart des Schiffes darauf hindeutete, daß es sich weder um ein
terranisches noch um ein arkonidisches handelte. Die Form des Schiffes kam ihm bekannt vor. Er
erinnerte sich daran, daß die Unither diesen Schiffstyp verwendeten. Er wußte, daß dieses
Volk – wie viele andere – von den Arkoniden unterdrückt worden war, bis es ihm gelang,
die Unabhängigkeit von Arkon zu erhalten – lange Zeit, bevor der Robotregent die Macht
übernahm. Er hatte von der Besatzung dieses Schiffes also nichts Gutes zu erwarten. Zu stark
mußte den Unithern die Zeit der kolonialen Unterdrückung durch die Arkoniden noch in Erinnerung
sein.
    Sofort erwachte die Sorge in Crest, weniger um sich selbst, als um die ihm von Rhodan
überlassene Space-Jet. Der Wissenschaftler war ein erfahrener Mann. Die Tatsache, daß die Unither
ausgerechnet hier niedergegangen waren, war kein Zufall gewesen. Vielmehr konnte Crest annehmen,
daß man die Energiestation, die sein kleines Haus versorgte, angepeilt hatte.
    Crest erkannte, daß Vorsicht angebracht war. Seine körperliche Verfassung erlaubte es ihm
nicht, sich auf gefährliche Abenteuer einzulassen. Er mußte überlegt vorgehen. Er schätzte die
Entfernung zu seinem Wohnsitz ab. Selbst wenn er ein scharfes Tempo vorlegte, würde es längere
Zeit dauern, bis er das Ufer erreicht hätte. Währenddessen konnten die Unither bereits dort
angelangt sein. Crest warf einen bedauernden Blick auf den Handimpulsstrahler, den er mit sich
führte. Im Ernstfall war dies eine schwache Waffe. Glücklicherweise war die Space-Jet durch einen
Schutzschirm gesichert, der nur durch den Kodesender an Crests Handgelenk abgeschaltet werden
konnte.
    Der Arkonide entschloß sich, nicht direkt vor seinem Haus anzukommen. Es war viel zu riskant,
eventuellen Angreifern ein offenes Ziel zu bieten. Er mußte mehrere hundert Meter von seinem
eigentlichen Standort entfernt an Land gehen und sich vorsichtig heranarbeiten. Crest ergriff das
Paddel und steuerte das kleine Boot herum. Er blickte sich nach einer geeigneten Stelle um und
paddelte darauf los.
    Nachdem er ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, legte er eine Ruhepause ein.
Die Vorstellung, daß es vielleicht keine Angreifer gab, sondern nur hilflose Verunglückte, quälte
sein Gewissen. Er rang mit dem Wunsch, möglichst schnell zu dem Absturzort des Schiffes zu
gelangen, um Verletzten beizustehen. So sehr dieses Mitgefühl vielleicht angebracht war, er mußte
es für später aufbewahren. Mit Bitterkeit dachte Crest an das Mißtrauen, mit dem viele Völker der
Galaxis einander begegneten.
    Crest nahm seine unterbrochene Fahrt wieder auf. Seine Arme bewegten das Paddel gleichmäßig.
Er hatte keine Uhr bei sich – ein einsamer, alter Mann braucht keine Uhr. Als der Kiel des
Bootes knirschend auf dem Ufersand auflief, waren mehrere Stunden verstrichen. Crest kletterte an
Land. Er verankerte das Boot, um es später wieder holen zu können. An dieser Stelle war der
Steilhang nicht so hoch. Trotzdem geriet der Arkonide außer Atem, bis er ihn erstiegen hatte. Am
Strand entlang zu gehen, wäre zu gefährlich gewesen, denn es boten sich kaum Verstecke für eine
heimliche Annäherung. Crest raffte seinen Umhang zusammen und marschierte los. Für einen
Augenblick erschien die Sonne zwischen den Wolken und badete das Land in warmes, gelbes Licht.
Noch einmal blickte Crest zurück. Aus dieser Perspektive erschien ihm das Boot winzig. Es
schaukelte unmerklich auf den Wellen. Er überprüfte den Impulsstrahler. Es war schon lange Zeit
her, daß er eine Waffe in den Händen getragen hatte – mit dem Vorsatz, sie unter Umständen
zu benutzen. Der Arkonide hatte ganze Planeten vergehen sehen, Leid und Tod hatten sein Leben
erfüllt, aber er war geistig zu gereift, um in einer Waffe mehr als ein notwendiges Übel zu
sehen.
    Crest lenkte seine Aufmerksamkeit jetzt ausschließlich auf die Umgebung. Er ging so, daß er
jederzeit in eine Bodenmulde in Deckung springen konnte. Er gab sich keinen Illusionen hin, daß
es ihm gelingen könnte, unbemerkt in die Space-Jet zu gelangen und den Hyperfunk in Betrieb zu
setzen. Der Steilhang machte eine leichte Kurve. Crest verlor das Boot aus den Augen, aber sein
Haus würde jetzt bald in das Blickfeld kommen. Er ging schneller.
    Er erreichte die Stelle, an der die SOLAR SYSTEM gestanden hatte. Zögernd näherte er sich dem
Rand der Anhöhe. Zwei

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