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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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so daß eine Lücke entsteht.«
    »Das ist klar«, behauptete Zerft. »Wir wollen abwarten, ob Liszog in dem Haus eine Möglichkeit
findet, an das Schiff heranzukommen.«
    Golaths verächtliches Brummen galt gleichermaßen Zerfts mangelhaftem technischen Verständnis
wie Liszogs entdeckerischen Fähigkeiten. Er hatte das dringende Bedürfnis, seinen Rüssel einer
ausgedehnten Reinigung zu unterziehen. Früher oder später, darüber war er sich im klaren, würde
es zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen ihm und Zerft kommen. Er hatte es satt, von
dem breitschultrigen Unither Befehle entgegenzunehmen. Zerft war nicht viel intelligenter als
Liszog; er war, um es deutlich auszudrücken, ein primitiver Dieb.
    Ein Schrei durchbrach seine Gedanken.
    »Liszog!« fauchte Zerft und rannte auf das Haus zu.
    Golath sprang auf und folgte ihm. Der junge Narr würde sie noch in Schwierigkeiten bringen.
Dicht hinter Zerft stolperte Golath über die Schwelle. Der erste Raum war leer.
    »Dort hinein!« rief Zerft.
    Sie stürmten in den nächsten Raum. Blauer Dunst schlug ihnen entgegen. Golath hustete. Seine
Augen erkannten verschwommen die Gestalt von Liszog, der mit beinahe tänzerischen Bewegungen
umherhüpfte. Dabei jammerte er laut. In einer Hand hielt der junge Unither den Thermostrahler,
die zweite Hand hielt er ängstlich unter dem Rüssel verborgen. Golath sah, daß sie blutete.
    Zerft hatte Liszog erreicht und zerrte ihn aus dem Qualm hinaus. Golaths Rüssel krümmte sich
angewidert in dem brandigen Geruch.
    »Auf wen hast du geschossen?« erkundigte sich Zerft ungnädig.
    »Auf eine Maschine«, verkündete Liszog mit weinerlicher Stimme.
    Golath erstarrte. »Auf einen Kampfroboter?«
    »Nein«, sagte Liszog, »nur auf eine Maschine.«
    »Warum?« wollte Zerft wissen.
    »Sie hat mich verletzt«, berichtete Liszog. »Da waren einige Schaltungen. Ich dachte, daß sie
vielleicht mit dem Schiff zu tun hätten, und ich habe sie betätigt.«
    »Und dann?«
    »Ein großes, quadratisches Ding, mit mehreren Löchern darin, begann zu brummen«, sagte Liszog
leise. »Ich sah, daß sich in den Öffnungen etwas bewegte. Ich griff hinein. Meine Hand wurde
ergriffen. Bevor ich sie wieder zurückziehen konnte, war sie bereits verletzt.«
    »Warum hast du geschossen?« fragte Golath.
    Liszog sah ihn an. In seinen Augen stand Hilflosigkeit. Plötzlich empfand Golath so etwas wie
Mitleid mit dem jungen Verbannten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Liszog.
    »Er hat die Nerven verloren!« rief Zerft verärgert aus. »Er ist schreckhaft wie ein altes
Weib. Mit dieser sinnlosen Herumschießerei wird er uns noch Kummer machen.«
    Golath sagte: »Ich werde nachsehen, auf was er da geschossen hat.«
    Zerft nickte zustimmend. Er selbst legte keinen Wert darauf, noch einmal in den rauchigen Raum
zu gehen. Zusammen mit Liszog verließ er das Haus. Sie hockten sich auf den Boden und
warteten.
    Nach einer Weile kam Golath.
    »Nun?« fragte Zerft und erhob sich.
    Golath blickte ihn ausdruckslos an.
    »Es war tatsächlich eine Maschine«, sagte er langsam. »Eine Spezialmaschine sogar.«
    Liszog hob den Kopf. Vielleicht war es ihm gelungen, seinen Begleitern einen Dienst zu
erweisen.
    Zerft warf Golath einen argwöhnischen Blick zu. »Eine Spezialmaschine? Wofür?«
    »Zur Zerkleinerung von Speisen«, erklärte Golath.
    Liszog sank in sich zusammen. Zerft betrachtete ihn wütend.
    »Wir müssen zurück zur KASZILL«, bemerkte Golath ruhig. »Wir brauchen Geräte. Außerdem muß
Liszog einen Verband erhalten.«
    Ausnahmsweise hatte Zerft nichts einzuwenden. Wortlos ging er voraus. Liszog schlich bedrückt
hinterher.
    Crest befand sich in der wenig beneidenswerten Lage eines Mannes, der vor seinen
Augen ein grandioses Schauspiel abrollen sieht, in dem er zwar die Hauptrolle innehat, aber in
keiner Phase in das Geschehen eingreifen kann. Längst hatte der Arkonide herausgefunden, daß es
sich bei der Maschine nicht um eine sinnvoll geplante Falle handelte.
    Von diesem Standpunkt aus mußte Crest die vielarmige, fremde Maschine betrachten. Ihre
Reaktionen wurden durch den informatorischen Befehl hervorgerufen, die Arbeit aufzunehmen. Als
Roboter hatte sie nur zwei Alternativen: Zu ruhen oder zu funktionieren. Zwischen diesen beiden
gegensätzlichen Polen gab es keinerlei Abstufung.
    In welchem Zustand sich der Roboter befand, von dem Crest attackiert wurde, darüber bestanden
keine Zweifel. Er funktionierte.
    Es gab eine

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