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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gestoßen.
    Zerft drängte sich nach vorn. Er riß den Thermostrahler aus dem Gürtel.
    »Ein Arkonide!« rief er, und seine Stimme war von Haß verzerrt.
    Dann richtete er die Waffe auf den wehrlosen Mann zu ihren Füßen.
    Die Reaktionsfähigkeit eines Unithers kommt an die eines Menschen nicht heran.
Entsprechend ihrem plumpen Körperbau sind die Bewegungen dieser Rüsselwesen langsamer und
erscheinen menschlichen Augen schwerfällig.
    Die Schnelligkeit, mit der Zerft den Strahler in Anschlag gebracht hatte, schien diese
Feststellung zu widerlegen.
    Aber Golath war ebenso schnell. Fast im selben Augenblick schnellte sein Rüssel durch die
Luft. Das bewegliche Organ ringelte sich um Zerfts Schußhand und riß sie zur Seite. Zerft verlor
den festen Stand und taumelte rückwärts. Er begann vor Wut zu trompeten. Gewaltsam wollte er sich
losreißen.
    »Du darfst ihn nicht erschießen!« schrie Golath.
    Aber der rasende Zerft hörte nicht auf ihn. Mit der ganzen Wucht seines über drei Zentner
schweren Körpers warf er sich auf Golath. Um dem Angriff begegnen zu können, mußte der Unither
die Waffenhand seines Gegners freigeben. Sie prallten aufeinander; zwei braunfarbene Riesen, die
über unwahrscheinliche Kräfte verfügten. Liszog beschwor sie jammernd, dem Streit ein Ende zu
machen. Der Gefangene beobachtete die Geschehnisse stumm.
    Zerfts Strahler rutschte über den Boden davon. Mit einem Fußtritt brachte ihn Golath außer
Reichweite. Zerfts Rüssel schlang sich um seinen Kopf und begann zu drücken. Golath schloß die
Augen. Er stöhnte unter dem schmerzenden Druck. Seine Hände umklammerten Zerfts Brust. Der Lärm
des Kampfes erfüllte die Zentrale. Der Boden dröhnte. Langsam schnürte Zerft seinen Rüssel
zusammen. Golath hatte gewußt, daß der andere über gewaltige Kräfte verfügte. Er hatte sie jedoch
bei weitem unterschätzt. In wenigen Augenblicken würde er unfähig sein, noch einen weiteren
Atemzug zu tun, wenn es ihm nicht gelang, sich aus der tödlichen Umklammerung zu lösen.
    Er machte sich dünn und ließ sich absacken. Sein rechtes Bein kam hinter Zerft und hakte sich
in dessen Kniekehlen. Aber Golaths Gegner hatte sich rasch auf diese neue Situation eingestellt.
Seine Knie gaben zwar nach, doch dann fühlte sich der nachsetzende Golath zurückgestoßen. Zerft
stand wie ein Fels. Verzweiflung überkam Golath. Die Umklammerung seines Rüssels begann die
Blutzirkulation zu unterbinden. Ihm wurde schwindlig.
    Golath fühlte, wie die beginnende Panik sein klares Denkvermögen zu trüben begann. Verzweifelt
versuchte er sich loszureißen. Zerft wirkte den wilden Bemühungen des großen Unithers entgegen,
indem er sich nach hinten beugte.
    Unverhofft warf sich Golath nach vorn. Zerft mußte einen Schritt zurück machen. Er stolperte.
Ohne zu überlegen, drängte Golath nach. Sie stürzten zu Boden. Der Aufprall ließ den Raum
erzittern. Beide trompeteten jetzt ihren Zorn hinaus. Der Kampf nahm an Härte zu. Die Vorteile
lagen immer noch bei Zerft.
    Da führte Liszog die Entscheidung herbei. Die Furcht, daß Golath getötet werden könnte, ließ
ihn handeln. Er wußte nur zu gut, daß Zerft niemals in der Lage sein würde, das fremde Schiff zu
starten oder gar nach Unith zu steuern.
    Der junge Unither zog seinen Thermostrahler. Einen Augenblick starrte er unschlüssig auf die
sich herumwälzenden Kämpfer.
    »Hört endlich auf!« schrie er laut. »Wenn ihr nicht sofort voneinander ablaßt, werde ich
schießen.«
    Das braune Knäuel zu seinen Füßen kam zur Ruhe. Keuchend erhoben sich die erschöpften
Unither.
    »Was soll das?« brachte Zerft drohend hervor. »Weg mit der Waffe!«
    Liszogs Hand zitterte. Seine Augen wichen dem Blick des älteren aus. Aber er hielt den
Strahler weiterhin auf Zerft und Golath gerichtet.
    »Wirf mir deinen Strahler herüber, Golath«, forderte er.
    Golath lächelte spöttisch. Er zog seine Waffe heraus und ließ sie vor Liszogs Füße fallen.
    »Wir haben wieder einen neuen Anführer«, sagte er höhnisch zu Zerft.
    Der junge Verbannte stieß die Waffe mit dem Fuß weg, bevor er antwortete. Seine verletzte Hand
hatte zu bluten aufgehört. Der Fremde verfolgte aufmerksam die Vorgänge, ohne etwas zu sagen.
    »Ich werde die Befehlsgewalt wieder an Golath übergeben«, sagte Liszog.
    Zerft stieß ein Schimpfwort hervor. Nur die drohende Waffe hielt ihn davon ab, sich auf Liszog
zu stürzen. Seine Augen funkelten haßerfüllt.
    »Sehr gut«,

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