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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und von Schlamm bespritzt.
    »Hilf mir heraus!« forderte Liszog und streckte seine Arme nach oben.
    Golath schüttelte seinen Rüssel.
    »Nein«, lehnte er ab. »Einer von uns muß hierbleiben. Es kann sein, daß der Arkonide doch noch
kommt. Du darfst auf keinen Fall einschlafen.«
    »Ich friere«, sagte Liszog kläglich.
    »Besser, jetzt ein wenig Kälte auszuhalten, als für immer auf diesem Planeten zu bleiben, mein
Junge«, erinnerte Golath. »Vergiß das nicht.«
    Man sah Liszog an, daß er sich elend fühlte. Trotzdem gab er sich Mühe, unter Golaths Blicken
eine Art feste Entschlossenheit zu zeigen.
    »Wohin gehst du, Golath?«
    »Zur KASZILL«, erklärte Golath bereitwillig. »Ich will versuchen, die Generatoren auszubauen.
Am Ende brauchen wir sie doch, um in den kleinen Raumer zu gelangen.«
    »Beeile dich«, bat Liszog.
    Aber der große Unither war bereits verschwunden. Liszog seufzte leise. Um ihn herum war nichts
als Regen, Schlamm und Kälte. Angestrengt starrte er in die Morgendämmerung.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß er bei ihren Bemühungen, nach Unith zurückzukehren, sterben
könnte. Die Idee nistete sich in ihm ein, und er wurde sie nicht wieder los.
    Wem machte es schon etwas aus, wenn er hier sein Leben beendete? Niemand würde sich darum
kümmern. Weder Golath noch Zerft empfanden freundliche Gefühle für ihn. Er war allein. Hier stand
er, in einem dreckigen, verschlammten Loch, frierend und hungrig. Tausende von Lichtjahren von
seiner Heimat entfernt.
    Wenn er wieder nach Unith zurück wollte, mußte er wahrscheinlich einen Mann töten – einen
alten Mann. Wer gab ihm das Recht für eine solche Tat? Trotz aller Zweifel wußte Liszog, daß er
auf den Gefangenen schießen würde, wenn es nötig sein würde.
    Sie mußten das Schiff in ihre Hände bekommen.
    Crest glaubte, daß er sich mit großer Geschwindigkeit von dem Schiff entfernte. In
Wirklichkeit jedoch ging seine Flucht nur langsam voran.
    Als er zu Boden stürzte, war er nicht gestolpert. Seine Knie hatten nachgegeben und waren
eingeknickt. Er prallte hart auf und blieb keuchend liegen. Sein Gesicht preßte sich gegen die
kühle Erde. Sein übermüdeter Körper war so schlaff, daß Crest nur unter Aufbietung aller
Willenskraft wieder aufstehen konnte. Seine größte Sorge war, daß er an Erschöpfung sterben
könnte, bevor er die Space-Jet in Sicherheit gebracht hatte.
    Er humpelte einige Meter weiter. In seinem Fußgelenk bohrte ein stechender Schmerz. War man
bereits auf seine Flucht aufmerksam geworden? Vielleicht waren die Verfolger ihm schon dicht auf
den Fersen. Schlichen sie etwa hinter ihm her, bis er den Diskus erreicht hatte, um dann, wenn er
den schützenden Energieschirm beseitigt hatte, über ihn herzufallen?
    »Das ist es«, stimmte sein Logiksektor zu. »Deine Flucht war zu einfach.«
    Crest blieb stehen.
    »War ich denn blind?« fragte er halblaut.
    Entweder lauerten seine Gegner jetzt dicht bei ihm in der Dunkelheit, oder sie waren bereits
bei dem Kleinstraumschiff in einem sicheren Versteck. Um ein Haar wäre er in ihre Falle
gelaufen.
    Ein Regentropfen traf seine Stirn. Er zuckte zusammen. Wenige Minuten später regnete es in
Strömen. Crest fühlte sich erbärmlich. Er fragte sich verwundert, woher er die Kraft nahm, noch
weiter gegen seine Feinde zu kämpfen. Kämpfen? Er lächelte ironisch. Bisher war er nur vor ihnen
davongelaufen.
    Was konnte er jetzt tun? Die Umgebung der Space-Jet war für ihn gefährliches Gebiet, das er
besser nicht betreten würde. Es gab nur eine Möglichkeit – und die war nicht gerade
vielversprechend. Er mußte in die Wälder fliehen. Für einen jungen Mann wäre das kein Problem
gewesen. Für den alten Arkoniden aber bedeutete es unsagbare Anstrengungen, Kampf gegen den
Urwald und seine Tiere. Vor allem jedoch die Überwindung der eigenen Schwäche. Wenn er sich jetzt
in den Wäldern versteckte, gab es vielleicht nie mehr eine Rückkehr für ihn.
    Trotzdem hinkte er davon. Er legte seinen Kopf zurück und öffnete den Mund. Einige Zeit ließ
er das Regenwasser in seine ausgedörrte Mundhöhle rinnen. Das tat ihm gut. Eine Erleichterung war
auch die geringe Schwerkraft. Zwar war sie nur um ein Sechstel geringer als auf Terra, aber der
Unterschied war spürbar.
    Als er das unithische Schiff wieder erreichte, war sein Fußgelenk vor Schmerzen fast
gefühllos. Er zog seine Sandalen aus und untersuchte die Verletzung. Der Knöchel war stark

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