Silberband 012 - Der Anti
er einen schweren
Fehler begangen hatte. Gegen die rohe Gewalt des Rüssels kam er nicht an. Er fühlte sich von
einem starken Arm umfangen und nach unten gezogen. Resigniert erkannte er, daß sein Versuch, die
Space-Jet zu retten, endgültig gescheitert war.
Liszog fuhr zusammen. Er hatte geschlafen. Ängstlich richtete er sich in dem Loch
auf. Es war jetzt hell und hatte aufgehört zu regnen. Beruhigt sah er, daß das kleine Schiff noch
an seinem Platz stand. Er wagte nicht daran zu denken, was Golath und Zerft mit ihm getan hätten,
wenn der Arkonide in sein Schiff gelangt wäre. Niemand war zu sehen. Weder der Arkonide, noch
Golath, noch Zerft. Liszog fühlte ein widerwärtiges Schmutzbündel in seinem Rüssel. Er sehnte
sich danach, unter dem Rüsselreiniger zu liegen. Er lief zum Ufer des Sees und reinigte sich von
Schlamm und Dreck. Hier konnte er seinen Durst löschen. Mit seinem Rüssel hob er einige Steine
auf und schleuderte sie ins Wasser.
Hoffentlich kam Golath bald zurück. Sein Pessimismus war nicht von ihm gewichen. Er würde erst
wieder zur Ruhe kommen, wenn sie auf Unith gelandet waren – falls es jemals soweit kommen
sollte. Er ging zurück und hockte sich mißmutig neben das Loch. Eine gewisse Gleichgültigkeit
breitete sich in ihm aus.
Da sah er Golaths große Gestalt oben am Hang. Der Unither winkte zu ihm herunter. Er trug
einen flachen Kasten und mehrere andere Gegenstände. Zerft war nicht dabei.
Liszog stand auf. Neuer Unternehmungsgeist erfüllte ihn. Er ging Golath entgegen.
Golath sah ihn scharf an.
»Du hast geschlafen«, stellte er verärgert fest.
Liszog lächelte verlegen und nahm Golath einen Teil der Last ab.
»Zum Glück scheint inzwischen nichts passiert zu sein«, bemerkte Golath ein wenig
versöhnlicher. »Paß auf, daß du nichts fallen läßt.«
Liszog warf einen mißtrauischen Blick auf die verschiedenen Gegenstände, die Golath
mitgebracht hatte. Er verstand von technischen Dingen nicht viel und hatte eine merkwürdige Scheu
davor.
»Was willst du damit anfangen?« fragte er.
»Was ich hier habe, genügt noch nicht. Ich habe bei der KASZILL noch verschiedene Dinge
zusammengestellt, die du holen wirst.« Sie hatten das Ufer erreicht, und Golath fuhr fort zu
sprechen. »Vielleicht gelingt es mir, einen Feldschirmgenerator zusammenzubauen, mit dem ich das
Energiefeld um das Raumschiff neutralisieren kann. Dadurch würde eine Art Tunnel entstehen, durch
den wir in das Schiff gelangen könnten.«
Liszog bedachte den gut geschützten Flugkörper mit einem verdrießlichen Blick. »Glaubst du,
daß es funktioniert?«
»Das kommt darauf an, wie stark die Energie des Schirmes ist. Es wird letzten Endes davon
abhängen, wer mehr energetische Kraft erzeugen kann – mein Generator oder die unsichtbare
Quelle, die den Schutzmantel erzeugt.«
Liszog schlenkerte nachdenklich mit seinem Rüssel.
»Auf welche Weise mag wohl der Arkonide den Schirm aufheben, wenn er in das Schiff will?«
erkundigte er sich. »Ob er das von dem Haus aus erledigen kann?«
»Wohl kaum«, verneinte Golath. »Ich vermute, daß er ein Gerät bei sich trägt, mit dessen Hilfe
er jederzeit das Raumboot betreten kann.« Er schlug mit der Hand gegen seine Stirn und sah Liszog
an, als würde er ihn zum erstenmal richtig erblicken. »Ich Narr!« rief er aus. »Warum habe ich
nicht daran gedacht, den Arkoniden zu untersuchen? Wir hätten uns diese Arbeit ersparen
können.«
»Zerft wird ihn wieder gefangennehmen«, tröstete Liszog. »Dann können wir immer noch
feststellen, ob er einen Apparat bei sich trägt, von dem du gesprochen hast.«
Golath erwiderte dumpf: »Wenn Zerft ihn findet, werden wir keine Gelegenheit haben, eine
Untersuchung durchzuführen.«
Liszog erschauerte. Sie waren bei dem Diskus angekommen und stellten die Geräte ab.
»So«, knurrte Golath mit Befriedigung. Er suchte einen trockenen Platz. Liszog sah ihm untätig
zu. Er empfand eine schwache Sympathie für den großen Unither. Golath war immerhin bemüht, durch
kluges Handeln eine Verbesserung ihrer Situation herbeizuführen. Zerft hingegen war in seinen
Reaktionen unüberlegt.
»Es wird besser sein, wenn du jetzt gehst«, meinte Golath. »Ich habe alles in der Zentrale
bereitgestellt.«
Liszog nickte. In Gedanken sah er sich schon unter dem Rüsselreiniger liegen. Er war
überzeugt, daß auch Golath die Gelegenheit für eine Säuberung genutzt hatte.
»Halte dich nicht unnötig auf«,
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