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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschwollen und glühend heiß. In seiner Station gab es genügend Mittel, die ihm sofort helfen
würden. Natürlich dachte er nicht daran, dorthin zu gehen. Er riß ein Stück Stoff aus seinem
Umhang heraus. Er befeuchtete das Tuch in einer Pfütze und wickelte es stramm um den verletzten
Fuß. Das war alles, was er im Moment tun konnte.
    Das fremde Raumschiff lag völlig still. Der Regen trommelte auf die Umhüllung. Crest war jetzt
überzeugt, daß man ihn bei der Space-Jet mit gezückten Waffen erwartete. So leicht würde er es
ihnen aber nicht machen. Er wollte diesen Rüsselträgern beweisen, daß man auch einen alten
Arkoniden nicht unterschätzen durfte.
    Unbehelligt erreichte Crest den Rand des Waldes. Sein Körper war schwer wie Blei.
Seine Kleidung war durchnäßt und klebte auf der Haut. Die Schmerzen im Fuß hatten etwas
nachgelassen. Der Boden war durch die häufigen Regenfälle so aufgeweicht, daß Crest bei jedem
Schritt einsank. Die schwarzen Schatten der ersten Bäume tauchten auf, dunkler als die Nacht.
    Er taumelte darauf zu. Dankbar lehnte er sich gegen einen dicken Stamm. Das dichte Laubwerk
schirmte den Regen etwas ab, nur vereinzelte dicke Tropfen drangen hindurch. Crest fühlte die
rauhe, zerrissene Oberfläche der Rinde. Sie verströmte einen modrigen Geruch.
    Nur einen Augenblick lauschte er auf das Rauschen der Blätter, das Tropfen und Plätschern des
Regens, dann fiel er in den tiefen Schlaf der Erschöpfung.
    Er erwachte von dem Lärm unzähliger Vögel, die zwitschernd und singend in den
Bäumen hockten. Es war heller Tag. Der Regen hatte aufgehört, und die Luft war angenehm warm.
Crest rieb sich über sein Gesicht. Wider Erwarten fühlte er sich ausgeruht und erholt. Auch
seiner Fußverletzung hatte die Ruhe gutgetan. Er verspürte Hunger. Unweit von ihm klammerte sich
ein roter Vogel an einen dünnen Ast und schrie seine Empörung über Crests Anwesenheit in die
Morgenluft. Als sich der Arkonide ein wenig bewegte, flog er davon.
    Crest blickte sich um.
    Er erstarrte. Mit einem Schlag war er hellwach. Seine Glückssträhne schien vorüber zu
sein.
    Nur wenige Meter von seinem Schlafplatz entfernt stand einer der Rüsselmänner.
    Seine Hand umklammerte einen Thermostrahler.
    Der Unither hatte ihn noch nicht gesehen. Langsam, ohne ein Geräusch zu verursachen, griff
Crest zu dem Impulsblaster. Der Rüsselträger war verwundet. Offensichtlich war er an einen
Säuresprüher geraten. In seinem Bericht hatte Ufgar erwähnt, daß diese Tiere nur gegen größere
Wesen vorgingen, wenn sie sich bedroht fühlten. Als sich der Rüsselträger herumdrehte, konnte
Crest seine Wunde erkennen. Er spielte mit dem Gedanken, dem anderen zu helfen. Doch dann fiel
ihm ein, warum der Unither hier war. Es war derselbe, der ihn bereits in dem Schiffswrack hatte
töten wollen.
    Da sah Crest den Säuresprüher.
    Das Tier war zum äußersten gereizt. Der Unither konnte es nicht sehen, da es sich ihm von
hinten näherte. Ufgar hatte die teuflische Schlauheit dieser so harmlos aussehenden Wesen
ausdrücklich erwähnt.
    Crest wurde zwischen seinen Gefühlen hin und her gerissen. Er konnte nicht zusehen, wie ein
intelligentes Wesen von dem Sprüher heimtückisch getötet wurde. Wenn er aber den Unither warnte,
brachte er sich selbst in Gefahr.
    Lautlos kam der Sprüher näher an sein Opfer heran. Nur noch wenige Meter trennten ihn von
jenem Punkt, der ein sicheres Zielen gewährleistete. Die Tiere konnten den Säuregehalt ihrer
Flüssigkeit nach Bedarf regulieren. Von einer harmlos juckenden Stärke konnten sie ihn auf
verletzende Intensität konzentrieren. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, welcher
Art von Säure den Rüsselträger treffen würde.
    Die Menschlichkeit in Crest besiegte die Vernunft. Als der Sprüher den kritischen Platz
erreichte, stieß der Arkonide einen Warnruf aus.
    Zerft wirbelte herum. Sein Gesicht war verzerrt. Instinktiv löste der Sprüher den Schußvorgang
aus. Der Unither warf sich zur Seite. Seine Waffe rollte davon. Crest handelte blitzschnell. Er
schoß mit dem Impulsstrahler auf den Sprüher. Getroffen sank das Tier zusammen. Der Fremde lag
bewegungslos am Boden.
    Crest vermutete, daß er bewußtlos war. Vorsichtig näherte er sich, die Waffe im Anschlag. Als
er sich hinabbeugte, schoß der Rüssel des scheinbar Bewußtlosen heran, umklammerte seine
Waffenhand und drückte sie nach hinten. Verzweifelt gestand sich Crest ein, daß

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