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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freude konnte ihm das auch
nicht bereiten, denn die neugierigen Blicke seines Kollegen M-7, der ebenfalls Freischicht hatte,
waren alles andere als angenehm.
    »Du siehst wirklich nicht gut aus, M-Vier. Was fehlt dir?«
    »Einiges«, knurrte der süchtige Maschinist kurz angebunden. »In erster Linie meine Ruhe.«
    Aber so schnell ließ sich M-7 nicht einschüchtern. »Mir kannst du nichts vormachen, alter
Junge. Dich bedrückt irgend etwas, das sieht doch ein Blinder. Mit mir kannst du offen reden,
auch wenn wir uns kaum kennen. Aber immerhin wohnen wir schon seit Jahren zusammen in dieser
Kabine und werden es auch wohl bis zum Ende unseres Lebens tun.«
    »Leben?« machte M-4 verächtlich und schwieg erschrocken. Er hatte schon zuviel gesagt. Aber
M-7 lächelte plötzlich.
    »Ich finde das Leben genauso nutzlos und hoffnungslos wie du. Ich gehe kein Risiko ein, dir
das zu sagen, weil du ähnlich denkst. Worauf warten wir beide? Auf das Todeskommando, habe ich
recht?«
    »Verdammt recht«, gab M-4 zu und ahnte, daß eine Entscheidung bevorstand. Entweder war M-7 ein
Spion, oder aber er war ein Freund. Wenn er – M-4 – am folgenden Tag noch lebte, würde
er die Wahrheit wissen.
    »Gut. Dann erzähle, was dich bedrückt. Ist es das Leben an sich, oder hast du einen besonderen
Grund?«
    »Warum soll ich dich mit meinen Problemen belasten? Hat nicht jeder mit sich selbst genug zu
tun?«
    »Gemeinsam läßt sich eine Last besser tragen.«
    Das sah M-4 ein. Er überlegte noch einige Sekunden, dann sagte er: »Ich habe zusammen mit Arzt
Drei einen der Wächter in einen Hinterhalt gelockt und unschädlich gemacht. Wir haben ihm die
Waffe ausmontiert und abgenommen. A-Drei gab mir danach ein Beruhigungsmittel, an das ich mich
gewöhnte. Ich kann nicht mehr ohne die Träume auskommen. Seit zwei Tagen aber ist A-Drei
verschwunden.«
    M-7 begann zu ahnen, was sich hinter der knappen Schilderung verbarg. Nicht nur er, sondern
auch andere Männer waren mit der bestehenden Ordnung nicht zufrieden und hatten beschlossen, die
Herrschaft der Roboter und des Kommandanten zu brechen. Es war reiner Zufall, daß er mit einem
der Männer nun Kontakt erhalten hatte, aber wie es schien, spielte M-4 nur eine untergeordnete
Rolle. Aber er war das wichtige Verbindungsglied.
    »Ist ein Wächter so leicht zu vernichten?«
    »Es ist nicht schwer. An sich wurden die Roboter so konstruiert, daß man ihnen nichts anhaben
kann, aber die Erschaffer vergaßen nicht, einen Sicherheitsfaktor einzubauen. Man scheint damals
schlechte Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht zu haben. Im Nacken befindet sich eine kleine,
unauffällige Schraube. Eine Drehung genügt, den Wächter zu desaktivieren. Im Notfall tut ein
harter Schlag den gleichen Dienst. Sie sind dann trotz ihrer gefährlichen Energiewaffen völlig
hilflos.«
    »Man könnte also, wenn man wollte, alle Wächter ausschalten?«
    M-4 schien von dem bloßen Gedanken an diese Möglichkeit so erschrocken, daß er totenblaß
wurde. »Das wäre doch Wahnsinn …«
    »Wäre es das wirklich, M-Vier? Was würde geschehen, wenn eine Gruppe entschlossener Männer
sich daran machte, jeden einzelnen Wächter zu überlisten und unschädlich zu machen? Sie könnten
sich in den Besitz der Waffen setzen und bis zum Kommandanten vordringen. Das Schreckensregiment
hätte ein Ende.«
    »Sind wir es anders gewohnt? Haben nicht schon unsere Vorfahren so gelebt wie wir heute? Wann
überhaupt begann es?«
    »Das sind Fragen, über die ich mir auch schon den Kopf zerbrochen habe. Aber nicht mehr
länger. Jetzt wird gehandelt. Der Zufall wollte es, daß A-Drei gerade dich zu seinem Vertrauten
wählte. Er benötigte für sein Vorhaben einen Maschinisten, und er nahm dich. Nun gehöre ich
ebenfalls dazu. Wir müssen sofort mit A-Drei sprechen …«
    »Er ist seit zwei Tagen verschwunden, M-Sieben. Ich weiß nicht, was geschehen ist. Vielleicht
wurde sein Verbrechen entdeckt …«
    »Dann lebtest auch du nicht mehr.« M-7 schüttelte den Kopf. »Oder glaubst du, der Arzt hätte
den Mund gehalten?«
    »Vielleicht hätte er geschwiegen«, meinte M-4 etwas unsicher. »Doch wenn er noch lebt –
wo ist er?«
    »Das läßt sich feststellen. Er ist der Arzt unserer Sektion. Wenn ich mich krank
melde …«
    »Es ist eine Vertretung vorhanden.«
    M-7 schwieg verbissen. Das hatte er vergessen. Aber dann sagte er: »Wir handeln einfach. Bei
der kommenden Arbeitsschicht werden wir damit

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