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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf.
    Es war der Verbindungsoffizier.
    »Was gibt es, O-Zwei?«
    Der junge Mann mit den weißen Haaren machte eine zerfahrene Geste, mit der er offensichtlich
der Störung wegen um Entschuldigung bitten wollte. »O-Eins verlangt Sie dringend zu sprechen,
Kommandant. Ich habe ihm erklärt, daß Sie gerade die tägliche Konferenz abhalten, aber er läßt
sich nicht abweisen. Was soll ich tun?«
    »Er hat zu warten«, entgegnete der Kommandant mit einem fragenden Blick auf den Psychologen.
»Ich gebe Bescheid, dann können Sie ihn zu mir schicken.«
    »In Ordnung, K-Eins«, versicherte O-2 und schien erleichtert.
    Der Schirm erlosch.
    »Wer ist dieser O-Zwei?« warf der Arzt die Frage auf. »Er macht einen guten Eindruck, findest
du nicht auch, Ps-Fünf?«
    »Du meinst, er wäre als Verbündeter zu gebrauchen?«
    »Sieht er nicht so aus? Ich glaube sogar, daß nicht nur er, sondern fast alle Männer unsere
Verbündeten sein werden, wenn sie die Wahrheit erfahren – ich meine, wenn sie wissen, was
wir bezwecken.«
    »Davon bin ich überzeugt«, nickte Ps-5 und wandte sich an den Kommandanten. »Was ist mit
O-Eins? Wird er mitmachen?«
    »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Er wartet darauf, mich ablösen zu können. Sie
sehen ja, er will mich sprechen. Ich bin davon überzeugt, er will mich nicht nur sprechen,
sondern auch gleich umbringen. Er kann es kaum noch erwarten.«
    »Hm«, machte Ps-5 und versank in Nachdenken. Dann hob er den Kopf. »Wann ist O-Zwei zur
Vernichtung durch den Konverter fällig?«
    Der Kommandant schien erstaunt, stellte aber keine Fragen. Er erhob sich und ging zur Wand.
Dort stand ein Block mit schräger Platte, auf der elektronische Kontrollen angebracht waren. Die
Finger des Kommandanten begannen mit ihnen zu spielen, bis endlich eine Plastikkarte aus einem
Schlitz fiel. Er nahm sie auf und las die Daten ab. Dann sagte er: »O-Zwei hat noch den fünften
Teil einer Generation zu leben.«
    »Er wird also dankbar sein, wenn wir seine ihm noch verbleibende Spanne verlängern. Anders
O-Eins. Er will Kommandant werden, auch wenn er eines Tages durch die Hand seines Nachfolgers
sterben muß. Die zeitweilige Macht ist ihm lieber. Er wird also unser Gegner sein.«
    »So ist es.« Der Kommandant nickte. »Was tun wir jetzt?«
    »Warum geben wir nicht offiziell unseren Entschluß bekannt?« fragte A-3 eifrig. »Es müßte doch
einfach sein …«
    »Es ist nicht einfach.« Ps-5 schüttelte den Kopf. »Du vergißt, daß es die Wächter gibt. Sie
sind bewaffnet. Unser Volk ist wehrlos. Auch wissen wir nicht, welche Maßnahmen unser Freund
nebenan eingeleitet hat. Wir hier in der Zentrale können uns verteidigen, denn sie wurde dafür
eingerichtet. Niemand von uns wird also diesen Raum verlassen können, ohne in Gefahr zu geraten,
draußen getötet zu werden. Die Wächter halten sich strikt an die alten Gesetze, denn sie kennen
es nicht anders. Sie gehorchen ihrem ›Meister‹, wer immer das auch sein mag. Nein, wir müssen
andere Wege finden, die Herrschaft des Unbekannten zu beenden. Nicht die Gewalt, sondern die List
wird uns helfen. Wir müssen die Wächter unauffällig außer Gefecht setzen, einen nach dem anderen.
Dabei wird uns dein Freund M-Vier helfen.«
    Das Gesicht des Arztes leuchtete auf. »Du hast recht, Ps-Fünf, wie immer. Ich werde M-Vier
rufen lassen. Können wir das von hier, Kommandant? Vielleicht durch O-Zwei …«
    »Lieber nicht«, lehnte Ps-5 ab. »Wir müssen es direkt tun. Stellen Sie die Verbindung her,
Kommandant.«
    »Ich werde selbst mit ihm sprechen«, erbot sich der Arzt. »Er soll Werkzeug und
Lebensmittelkonserven mitbringen. Ich werde meine medizinische Abteilung entsprechend
unterrichten.« Er grinste. »Befehl vom Kommandanten.«
    So kam es, daß die vier Verschwörer eine halbe Stunde später Verstärkung erhielten.
    Erst dann wurde der Zweite Offizier gerufen und eingeweiht. Er stellte sich bedingungslos auf
die Seite der Freunde und versprach, alles zu tun, was den gefaßten Plan verwirklichen konnte.
Man beschloß, ihn wieder nach draußen zu schicken, damit er weitere Bundesgenossen anwerben
konnte. Die beiden Maschinisten erhielten den Auftrag, einzeln postierte Wächter unschädlich zu
machen und die ausgebauten Waffen in die Zentrale zu bringen. Erst wenn genügend Strahler
vorhanden waren, wollte man zum offenen Angriff gegen die eigentlichen Herren des Schiffes
übergehen.
    Bis zu diesem Augenblick geschah noch

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