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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schränkte der Kommandant ein.
    Ceshal rang um Fassung. »Wir wollen an die Zukunft denken. An unsere Zukunft. Wann hatten Sie
zuletzt Funkverbindung mit Schiffen des Imperiums?«
    K-1 sah Ceshal verständnislos an. »Verbindung mit anderen Schiffen? Gibt es denn andere
Schiffe?«
    Ceshal begann zu ahnen, daß es nicht so einfach sein würde, zu einer Verständigung zu
gelangen. Zwischen ihm und den Nachkommen stand das große Vergessen. Schon wollte er zu einer
Erklärung ansetzen, als ein schrilles Läuten ertönte.
    Es kam aus der Ecke der Zentrale. Der Erste Offizier, der inzwischen in die Zentrale
zurückgekehrt war, eilte zum Bildschirm. Als der matte Schirm aufleuchtete, erschien auf ihm ein
Gesicht, das sogar Ceshal bekannt vorkam.
    »M-Sieben, was ist geschehen? Von wo rufen Sie? Ich meine, Sie …«
    »Mitteldeck! Wir haben die Ahnen nicht aufhalten können, O-Eins! Sie haben M-Vier einfach
überrannt, als er sich ihnen mit der Waffe in der Hand entgegenstellte. Ich konnte mich
rechtzeitig in Sicherheit bringen und die Schleusentür zum Mitteldeck schließen. Da kommen sie
nicht so schnell durch.«
    »Alle Schleusen besetzen lassen, M-Sieben! Die Ahnen müssen daran gehindert werden, das ganze
Schiff zu überfluten. Das wäre das Ende.«
    »Zusammen mit den Robotern schaffen wir es.« Der Techniker nickte und verschwand vom
Bildschirm.
    Kommodore Ceshal hatte stumm vor Schreck zugehört. Es war ihm klar, daß man die erwachenden
Arkoniden nicht auf kleinstem Raum zusammengedrängt halten konnte, ohne daß es zu einer
Katastrophe kam. Wenigstens war es seinen Leidensgefährten schon einmal gelungen, der eisigen
Schlafkammer zu entfliehen. Das Mitteldeck war groß. Es umfaßte die zwölf Rundhallen mit den
Vorbereitungsanlagen, den Glasbehältern und einigen Maschinenräumen. Bei sparsamer Einteilung und
straffer Organisation sollte es möglich sein, die Erwachten so zu verteilen …
    »Nun?« machte K-1 wütend. »Was sagen Sie jetzt, Arkonide? Unten im Schiff bricht die Hölle
los – alles durch Ihre Schuld.«
    »Ja, wessen Schuld sonst?« fragte Ceshal bitter. »Lassen Sie mich nun zu meinen Leuten zurück,
damit ich sie beruhigen kann. Vielleicht kommen wir mit dem Mitteldeck aus.«
    »Sie werden damit auskommen müssen«, eröffnete ihm K-1 streng. »Ich werde jeden
Ausbruchsversuch unterdrücken. Sie erhalten Lebensmittelrationen durch die Schleusen, aber nur
dann, wenn Sie alle unsere Anordnungen befolgen. Auch werde ich veranlassen, daß Decken und
Bekleidungsstücke verteilt werden. Es wird nicht reichen, aber wenigstens die Frauen sollten
nicht nackt gehen. Warmluft wird in genügender Menge zum Mitteldeck geleitet. Ich hoffe, damit
ist alles getan, Ihnen das Leben so erträglich wie möglich zu machen.«
    »Danke«, erwiderte Ceshal, und es fiel ihm nicht leicht, dieses Wort auszusprechen. In seinen
Augen war K-1 ein unwissender Barbar, den ein unbegreiflicher Zufall Kommandant hatte werden
lassen. Der Imperator auf Arkon und seine wissenschaftlichen Berater hatten richtig vermutet, als
sie für die Zukunft eine Degenerierung der Arkoniden befürchtet hatten. Gäbe es doch nur eine
Möglichkeit, die inzwischen wirklich vergangene Zeit festzustellen …
    »Sie können zu Ihren Leuten zurückkehren, Kommodore Ceshal.«
    K-1 nickte dem nur mit einer Decke Bekleideten gönnerhaft zu und machte sich erneut am
Bildschirm zu schaffen, um neue Anweisungen auszugeben.
    A-3 nahm Ceshal beim Arm. »Man braucht Sie dort unten.«
    Überall auf den Korridoren begegneten ihnen Männer, die zu ihren Stationen eilten. Roboter mit
Lebensmitteln, Decken und Bekleidungsstücken traten in Antigravlifte und fielen zum Mitteldeck
hinab.
    »Sie sehen, wir haben nicht die Absicht, Sie dem Verderben preiszugeben«, bemerkte der Arzt,
als sie an einer Stelle warten mußten, bis der Lift frei wurde. »Sie müssen nur verstehen, daß
Anarchismus den Tod für uns alle bedeutet.«
    Insgeheim mußte Ceshal ihm recht geben, aber sein Stolz verbot es ihm, das zuzugeben.
Widerstrebend nickte er. »Eines Tages werdet ihr froh sein, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wir kennen das Leben besser als ihr, die ihr im Schiff geboren wurdet und noch nie einen Planeten
gesehen habt. Ihr werdet uns brauchen, wenn es gilt, eine Zivilisation aufzubauen und Verbindung
mit dem Imperium aufzunehmen.«
    »Imperium? Wer weiß, ob es noch existiert? Hätte es sich dann nicht schon um uns

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