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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gekümmert?«
    Ceshal gab keine Antwort. Das war nämlich der Punkt, der ihm bereits genug Sorgen bereitet
hatte. Mit dem Imperium mußte etwas nicht stimmen, anders war es nicht zu erklären, daß die
Verbindung abgerissen war. Damals, als die Roboter die Herrschaft übernahmen, mußte das geschehen
sein. Und das Imperium hatte es hingenommen.
    Der Lift wurde frei, und sie sanken in die Tiefe, dem Mittelpunkt des Schiffes entgegen. Die
Postenkette ließ sie passieren. Vor der Schleuse war ein leichtes Schockgeschütz aufgefahren. Die
Mündung war gegen die geschlossene Tür gerichtet.
    A-3 blieb stehen. »Wir werden die Tür öffnen, Ceshal. Sie werden Ihren Leuten befehlen,
zurückzutreten und Sie einzulassen. Wenn auch nur einer die Schwelle in unsere Richtung
überschreitet, wird er sofort paralysiert. Wir sind dazu gezwungen, Ceshal, wenn wir nicht alle
sterben wollen. Nun, sind Sie bereit?«
    Ceshal sah dem Arzt in die Augen. »Sie halten uns für so primitiv, wie Sie selbst sind.
Glauben Sie wirklich, es wäre ein so großes Unglück, wenn wir wieder die Herren des Schiffes
würden?«
    A-3 sah die Blicke der anderen auf sich gerichtet. Seine Antwort entsprach daher nicht ganz
seiner Überzeugung, als er sagte: »Sie würden nur Unheil anrichten, Ceshal. Unsere heutige
Generation ist bescheidener und vielleicht primitiver als die Ihre, aber wir werden sicher
überlegter handeln als Sie. Außerdem haben wir keine andere Wahl. Also – gehen Sie.«
    Er gab den Posten neben der Tür einen Wink.
    Die Schleuse konnte manuell bedient werden. Nur im Alarmfall schaltete sich die
Zentralsteuerung ein, die automatischer Natur war und vom Kommandanten bedient wurde.
    Ein Spalt wurde sichtbar.
    Aber nur für eine Sekunde, dann wurde aus dem Spalt eine weite Öffnung, aufgerissen von zwei
oder drei Dutzend nackten Schläfern, die gegen das plötzlich nachgebende Hindernis drängten.
    »Halt!« rief Ceshal erschrocken und hob beide Arme. »Bleibt!«
    Aber seine Worte verhallten in dem Aufschrei der Verzweifelten, die von einer noch
unsichtbaren Masse geschoben wurden.
    A-3 konnte sehen, daß die Männer ihre Beine kaum auf dem Boden stehen hatten; sie waren nicht
Herr ihrer Bewegung. Aber sie waren die vordersten und damit das erste Ziel der
Geschützbedienung.
    Auch A-3 konnte den Kampf nicht verhindern.
    Durch die Schocksalven hindurch sprangen nackte Gestalten und stürzten sich auf die
bewaffneten Posten, um sie in schierer Überzahl einfach zu erdrücken.
    Ceshal erkannte seine einzige Chance. Er drehte sich um und raste mit dem Strom gegen die
Besatzung des Schiffes, die in panischer Furcht floh. Er selbst war es, der A-3 mit der bloßen
Faust niederschlug und ihn unter den trampelnden Beinen der Nackten verschwinden sah. Seine Decke
war ihm längst von der Schulter geglitten. Unbekleidet wie die anderen erkämpfte er sich den Weg
in die Freiheit.
    Aber der Alarm gellte bereits durch das Schiff.
    Das nächste Schott schloß sich automatisch.
    Doch die erste Generation hatte ihren Machtbereich entscheidend vergrößern können. Ein
weiteres Stück Kugelschale gehörte ihr.
    Kommodore Ceshal atmete auf, als er plötzlich Alos sah.
    »Kybernetiker Alos – hierher!« Er wartete, bis der andere bei ihm war. »Kennen Sie sich
hier aus? Können wir an lebenswichtige Teile des Schiffes gelangen, ohne weitere Schleusen
passieren zu müssen?«
    Der Kybernetiker ließ die Hand mit dem Eisenbarren sinken. »Die Lufterneuerung, Kommodore. Ist
sie wichtig genug für Ihre Zwecke?«
    Ceshal atmete auf.
    »Ja«, sagte er und unterdrückte seinen Triumph nicht mehr. »Die Lufterneuerungsanlage ist
wichtig genug. Die erste Generation ist somit wieder im Besitz des Schiffes.«
    Und er entwarf Alos seinen Schlachtplan.
    Der weiße Stern auf dem Bildschirm war größer geworden.
    Die Navigationsoffiziere hatten mit Hilfe von O-1 und O-2 ihre Berechnungen angestellt und
waren zu dem beruhigenden Ergebnis gelangt, daß das Schiff in wenigen Tagen von dem riesigen
Gravitationsfeld der Sonne eingefangen werden würde.
    Der Antrieb aber war defekt. Er reagierte nicht mehr. Das Schiff würde somit haltlos in die
Sonne stürzen und verglühen.
    Pausenlos arbeiteten die Techniker in den Antriebsräumen, um wenigstens eine Kursänderung zu
erzielen. Ihre Bemühungen blieben erfolglos. Unbeirrt zog das Schiff seine Bahn und näherte sich
unaufhaltsam seinem Verderben. Die lange Reise drohte ein abruptes und

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