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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zentrale zu gelangen. Uns
bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Die einzelnen Bordkameras, Bildschirme und laufende Interkommeldungen unterrichteten K-1
davon, was im Schiff geschah. Die zehntausendköpfige Besatzung sah der vorerst friedlichen
Invasion der Nackten in hilfloser Bestürzung zu, aber als der Strom aus der Schleuse nicht enden
wollte, bemächtigte sich ihrer allmählich Verzweiflung. Zwar verloren sich die Eindringlinge in
den endlosen Korridoren des Schiffes, aber sie erhielten laufend Nachschub.
    Offiziere beider Parteien sorgten für Ordnung. Die einen waren an ihren Uniformen, die anderen
an umgehängten Decken zu erkennen.
    Kommodore Ceshal, Wissenschaftler Ekral, Techniker Tunutér und Kybernetiker Alos wurden von
einem Verbindungsoffizier zur Kommandozentrale gebracht. Sie begegneten unterwegs bewaffneten
Ordnungstrupps, deren grimmige Gesichter nichts Gutes verhießen.
    »Es geht schon los«, sagte der Offizier besorgt. »Hoffentlich gelangen wir noch rechtzeitig in
die Zentrale. Ich kann nicht …«
    Sie erfuhren nie, was er nicht konnte.
    Ein neuer Trupp schnell aufgestellter Miliz bog vorn um den Gang. Als der Anführer die vier
mit Decken behängten Männer erkannte, brachte er seine Waffe in Anschlag. Vielleicht hielt er den
Offizier in der Mitte für den Gefangenen der Ahnen.
    »Halt!« Kommodore Ceshal streckte ihnen die Hand entgegen.
    Die Soldaten, fünf an der Zahl, waren über die Geste so verblüfft, daß nur einer von dem Trupp
dazu kam, seine Waffe abzufeuern. Es war ein ungenauer Schuß, und er traf den Offizier, der
Ceshal und seine Leute zur Zentrale bringen sollte.
    Über den Paralysierten hinweg eilten sie, so schnell sie konnten, zum nächsten Lift. Es würde
nicht gut sein, wenn man sie hier fand.
    Sie kannten das Schiff, denn es schienen erst Tage vergangen zu sein, seit sie von den
Robotern abgelöst und in den Tiefschlaf versenkt worden waren. Und doch mußten es Jahrtausende
gewesen sein, Jahrtausende, in denen sich ihre Nachkommen vermehrt hatten.
    Als sie in die Nähe der Zentrale kamen, hörten sie oben unter der Decke des Ganges die
Ventilatoren die schlechte Luft absaugen. Es wurde höchste Zeit, denn man konnte kaum noch atmen.
Aus den Schächten kam kühle, frische Luft eingeströmt. Sie brachte Leben und Zuversicht.
    Zwei Verwaltungsoffiziere nahmen Ceshal und seine drei Begleiter in Empfang, bevor sie den
Zugang zur Zentrale erreichten. Sie verlangten die Waffen.
    Ekral schaute finster drein; seine Hand mit der Schockwaffe hing schlaff am Körper herab.
Niemand konnte ahnen, wie schnell sie oben sein würde.
    Ceshal schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht Ihre Gefangenen, Leutnant. Ihr Kommandant hat uns
völlige Bewegungsfreiheit zugesichert. Im übrigen dürfte bald jeder Widerstand auf diesem Schiff
gegen seinen Kommandanten streng bestraft werden – wie in alter Zeit. Geben Sie den Weg
frei, Leutnant!«
    Ceshals Stimme hatte den befehlsgewohnten Klang der alten Arkoniden, außerdem war sie herrisch
und arrogant. Der Leutnant wich unwillkürlich ein oder zwei Schritte zurück und ließ die eigene
Waffe sinken.
    Alos nutzte die Gelegenheit. Er trat schnell hinzu und schob sich zwischen die beiden
Leutnants. Ceshal schritt vorüber, gefolgt von Tunutér. Ekral hielt den Überraschten die Mündung
seiner Schockwaffe unter die Nase.
    »Meine Herren!« eröffnete er ihnen mit strenger Stimme. »Sie machen sich des Widerstandes
gegen Ihre Vorgesetzten schuldig, wenn Sie uns anhalten. Gewöhnen Sie sich gefälligst an die
veränderte Situation auf diesem Schiff, das ohnehin bald in eine Sonne stürzt, wenn wir nichts
dagegen unternehmen.«
    Ceshal hatte inzwischen die Zentrale erreicht. Er öffnete die Tür und trat ein. Die anderen
folgten ihm.
    K-1 stand vor den Kontrollen und sah ihnen entgegen.
    »Wir sind gekommen«, sagte Ceshal mit Würde, »um das Kommando des Schiffes zu übernehmen. Ich
hoffe, Sie haben die Mannschaft von dem Wechsel unterrichtet, Kommandant.«
    K-1 zuckte mit keiner Miene. »Ich fürchte, Ceshal, ein Kommandowechsel ändert nichts mehr an
der Situation. Von mir aus können Sie sich wieder als Kommodore betrachten. Ich habe nichts
dagegen.«
    Verständnislos blickte Ceshal sich um. Er starrte in die ausdruckslosen Augen einiger
Offiziere. Drüben in der Ecke wirkte die leere Mattscheibe des Interkoms wie ein Stück Nebel.
    Er fror plötzlich.
    »Was ist geschehen?« fragte er. »Warum ist Ihnen jetzt auf

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