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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner nicht«, sagte er. »Aber wir haben Shaugnessy bei uns.
Er kann diese Schriftstücke übersetzen.«
    »Sehr gut«, lobte der Patriarch. Er gab die Blätter an Shaugnessy weiter. »Können Sie daraus
etwas entnehmen?«
    Der Schmuggler las aufmerksam alle Papiere durch. Je länger er das Geschriebene studierte,
desto breiter wurde sein Lächeln.
    Valmonze, der das Wissen des Terraners gern geteilt hätte, drängte: »Also, was ist?«
    Shaugnessy wedelte mit den Blättern herum. »Wenn diese Papiere echt sind, und es besteht kein
Zweifel daran, ist unser Freund völlig ungefährlich.« Er hob das erste Blatt in die Höhe. »Dies«,
sagte er zu den Anwesenden, »ist eine Heiratsurkunde für einen John Edgar Pincer und seine Frau
Cora, geborene Hatfield. Sie wurden in Denver getraut, am 25. Juli 2102 Erdzeit. Jetzt haben wir
Mitte August. Es ist also anzunehmen, daß sich das geflohene Pärchen auf seiner Hochzeitsreise
befindet.«
    Er lachte so stark, daß Tränen in seine Augen traten. Valmonze, dem in dieser Beziehung jeder
Humor fehlte, sah ihm mißbilligend zu. Als sich Shaugnessy wieder beruhigt hatte, nahm er sich
das nächste Schriftstück vor.
    »Das ist ein Erlaubnisschein für ein Diskusschiff mit dem Namen ERROR«, erklärte er. »Es gibt
dem Besitzer, John Edgar Pincer, das Recht, von dem Privatflughafen der
International-Fruit-Company aus in den Weltraum zu starten. Dann haben wir noch einen
Frachtschein«, fuhr er fort. »Er ist von der IFC ausgeschrieben und vom Solaren
Handelsministerium abgestempelt. Er lautet auf vier Zentner Gigant-Superzart mit
Bestimmungsort Ferrol im Wega-System.« Er gab die Papiere an Valmonze zurück. »Ihr vermeintlicher
Mohnsamen war nichts anderes als eine neu entwickelte Sorte von Spinatsamen.«
    Valmonze ahnte, daß die Heiterkeit des Terraners zum großen Teil auf der Tatsache beruhte, daß
er, der Patriarch, sich getäuscht hatte. Verärgert fauchte er Shaugnessy an: »Wenn Sie sich
beruhigt haben, können wir ja vernünftig weiterreden.«
    Der Schmuggler unterdrückte einen neuen Lachanfall und wischte sich die Tränen aus den
Augen.
    »Was ist Spinat?« fragte Valmonze.
    »Ein Gemüse, von dem alle Mütter auf der Erde behaupten, es sei besonders nahrhaft«, erklärte
Shaugnessy. »Sie traktieren ihre Kinder damit, bis ihnen der Spinat aus den Ohren läuft.«
    Valmonze sagte finster: »Sie halten die ganze Sache wohl für einen grandiosen Spaß, wie? Haben
Sie eine Erklärung dafür, wie dieser Pincer hierherkommt, wo er doch eigentlich im Wega-System
sein sollte?«
    »Wahrscheinlich wollte er seiner Hochzeitsreise eine interessante Note geben und hat einen
kleinen Abstecher gemacht«, meinte Shaugnessy grinsend.
    »Verschonen Sie mich mit Ihren Albernheiten«, tobte der Patriarch los. »Ich habe es satt, mich
ständig von Ihnen auslachen zu lassen. An der ganzen Sache ist etwas faul. Um die Hintergründe zu
finden, müssen wir diesen Pincer haben – und bei Talamon – wir werden ihn uns
holen.«
    Eine rauhe Hand umschloß Pincers Mund und verhinderte einen Aufschrei.
    »Ohneflügler ruhig sein«, flüsterte eine vertraute Stimme neben Pincers Ohr. »Ein Laut bringt
alle Feinde hierher.«
    Die Erleichterung drohte Pincer zu übermannen.
    »Schnitz«, flüsterte er erleichtert. »Schnitz, du alter Halunke.«
    Mit geübten Griffen durchschnitt der Eingeborene seine Fesseln. Pincer begann sofort seine
Glieder zu massieren, um das Blut wieder in den gewohnten Fluß zu bringen. Inzwischen machte sich
Schnitz an Cora zu schaffen, die er ebenso rasch befreit hatte, wie zuvor Pincer.
    »Schnitz beobachten, wie Ohneflügler gefangen«, erzählte das Vogelwesen. »Warten, bis Nacht
kommen. Nun hier.«
    Pincer drückte dem Eingeborenen dankbar die Hand. Der junge Mann wußte, daß Schnitz sein Leben
aufs Spiel gesetzt hatte.
    Pincer spähte in die Schwärze. Wie sollten sie sich bei dieser Finsternis bewegen? Er fragte
sich im stillen, wie Schnitz sie gefunden hatte. Es war möglich, daß die Augen der Eingeborenen
für diese Nächte geschaffen waren und ein zusätzliches Wahrnehmungszentrum besaßen.
    »Mir geben Hand«, forderte Schnitz leise. »Schnitz gehen voran.«
    Pincer schob seine Frau zu ihm hin, die die Krallenhand des Eingeborenen ergriff. Pincer
selbst bildete den Schluß. Mit überraschender Schnelligkeit bewegten sie sich vorwärts. Den
beiden Menschen blieb nichts übrig, als sich auf Schnitz zu verlassen. Sie konnten

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