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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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freier Mensch läßt sich gern kontrollieren«, sinnierte Bully.
    Rhodan lächelte. »Wem sagst du das, Dicker? Sobald wir einen einzigen Anhaltspunkt haben, der
uns den Schmugglerring in die Hände gibt, werden wir die getroffenen Maßnahmen rückgängig machen,
und alles wird wieder seinen gewohnten Gang gehen.«
    »Ja, ja«, meinte der untersetzte Mann. »Inzwischen werden die Kerle schön ruhig bleiben, und
wir werden ihnen nicht auf die Spur kommen.«
    »Vergiß nicht, daß unzählige Agenten an der Arbeit sind und jedem winzigen Hinweis nachgehen.
Auf die Dauer kann uns niemand an der Nase herumführen«, sagte Rhodan mit Nachdruck.
    Bevor Bully etwas antworten konnte, flimmerte vor ihren Augen die Luft, und eine
überdimensionale Mischung zwischen einem Biber und einer Maus tauchte auf. Es war Gucky. Er hatte
eine Ausgabe des Terrania Observer in seinen schmalen Händen und sah empört aus.
    »Leutnant Guck«, sagte Rhodan tadelnd, »dies ist ein Privatzimmer, in das man nicht so ohne
weiteres eindringt.«
    »Ich bin nicht eingedrungen, Perry«, verteidigte Guck sich entrüstet. »Ich habe mich
teleportiert. Außerdem, was kann an diesem Zimmer privat sein, wenn dieser …«, er machte
eine Kunstpause, »… Mensch hier anwesend ist?« Sein Blick fiel auf Bully.
    »Das Gegenteil von privat ist öffentlich«, erklärte Bully. »Was macht es schon aus, ob ich dir
den Hals öffentlich oder privat umdrehe? Auf jeden Fall wird das Ergebnis das gleiche sein: wir
haben dich los.«
    Guckys Nagezahn reckte sich empört nach oben. Er wedelte mit der Zeitung vor seinem Freund
herum.
    »Du bist fast so gefühllos wie diese Schreiberlinge«, bemerkte er beleidigt. »Hier, in diesem
Leitartikel, das ist der Gipfel. Ich zitiere: Vielleicht besteht die Chance, daß Rhodans Freunde
von seinen Maßnahmen ebenso betroffen werden wie alle Handelsgesellschaften. Eine Verzögerung
aller Lieferungen würde einen Mangel an Mohrrüben nach sich ziehen, den Rhodan bei seiner
Freundlichkeit gegenüber Extraterrestriern nicht verantworten wird.«
    Gucky watschelte bis an Rhodans Tisch, obwohl er sich mit seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten
viel schneller hätte voranbewegen können. Aber in diesem Moment wollte er einen schwachen,
hilflosen Eindruck machen.
    »Es ist alberner Spott«, sagte Rhodan. »Ein großer Geist wird über solche Dinge einfach
hinweggehen.«
    Gucky schimpfte los. »Ich habe noch gar nicht bemerkt, daß ich mich hier in einem illustren
Kreis wirtschaftlicher Koryphäen befinde. Das mit den Mohrrüben ist eine Anspielung auf meine
Freunde auf dem Mars.«
    »Es ist eine Anspielung auf mich«, setzte Rhodan auseinander. »Und ich nehme sie nicht
tragisch. Es ist das Recht des Reporters, das zu schreiben, was er für richtig hält. Nun ist er
einmal anderer Meinung als ich. Das ist kein Grund zur Aufregung. Jeder von uns hat seinen
Standpunkt dargelegt. Ballin und ein paar andere halten ja noch zu uns.«
    Da ließ der Mausbiber die Katze aus dem Sack. »Es wird Zeit, daß etwas gegen diese
Rauschgiftbande unternommen wird. Sie sind an allem schuld. Da wir sowieso verspätete Sommerpause
haben, würde ich vorschlagen, daß ein so fähiger Mutant wie ich …«
    »Das genügt«, unterbrach ihn Rhodan. »Ein so fähiger Mutant wie du, Gucky, wird das tun, was
man ihm befiehlt. Ich denke nicht daran, dich in einen Einsatz zu schicken, der dich praktisch
zwingen würde, unschuldige Menschen mit deinen Fähigkeiten zu traktieren.«
    Der ein Meter große Mausbiber stützte sich auf seinen breiten Schwanz und strich wohlgefällig
über die Sonderanfertigung seiner Uniform.
    »Du weißt sehr gut, daß dir letzten Endes keine andere Möglichkeit bleiben wird, Perry«,
piepste er. »Die Schmuggler halten sich während der Kontrollen ruhig. Sie haben Zeit, nach neuen
Wegen zu suchen, um die von dir getroffenen Maßnahmen zu umgehen. Die Beamten können die
Frachtschiffe nicht vollkommen auseinandernehmen, wenn sie sie durchsuchen. Sie haben Suchgeräte,
gewiß, aber die Banditen sind schließlich nicht auf den Kopf gefallen und werden Verstecke
benutzen, die nicht zu finden sind.«
    Rhodan wußte natürlich, daß die Argumente des Mutanten nicht aus der Luft gegriffen waren. Es
war nicht allein die Abenteuerlust, die Gucky zu seinem Vorschlag veranlaßt hatte, es war auch
seine Sorge um die Freunde, die er in den Menschen gewonnen hatte.
    Wenn Rhodan jedoch gezwungen sein würde, Mutanten

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