Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erwartest. Sie tun nur das, was du nicht für möglich gehalten hättest. Das ist
das ganze Geheimnis ihrer Erfolge.«
    Razmon wußte nicht, ob diese Theorie stimmte, aber er würde bald Gelegenheit haben, es
herauszufinden.
    In der Geschichte über die Entwicklung der Menschheit wird der Name Clifton
Shaugnessy nicht erwähnt. Dabei ist es durchaus möglich, daß diese Geschichte nur durch sein
Eingreifen geschrieben werden konnte. Shaugnessy war einer der vielen Unbekannten, von deren
Taten man nichts wußte, oder die man im Lauf der Zeit vergaß.
    Man wird nie erfahren, ob Shaugnessy die Absicht hatte, auf Valmonze zu schießen, oder ob er
ihn lediglich einschüchtern wollte.
    Wahrscheinlich war der Schmuggler nur zu langsam.
    Die Wucht von Valmonzes Anprall riß ihn nach hinten. Die Waffe flog aus seiner Hand und wurde
davongeschleudert. Shaugnessy zog seine Arme hoch, um sich des stürmischen Angriffs zu erwehren.
Der Patriarch war doppelt so schwer wie Shaugnessy. Er drückte den kleinen Terraner einfach um.
Mit einem erstickten Schrei taumelte Shaugnessy und fiel nach hinten. Valmonze setzte nach und
warf sich über ihn. Blitzschnell rollte der Schmuggler zur Seite und spähte nach seiner Waffe.
Valmonzes Augen waren vor Zorn zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. Seine gewaltigen Fäuste
wirbelten auf Shaugnessy zu.
    Der Kampf bestand eigentlich nur darin, daß Shaugnessy ständig auf der Flucht vor seinem
Gegner war. Der Raum war nicht besonders groß. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Valmonzes Arme
endgültig zugreifen würden.
    Shaugnessy machte eine Finte und erreichte die Tür. Rasch schlüpfte er hinaus. Valmonze
brüllte enttäuscht auf und rannte hinter ihm her. Shaugnessy kannte sich in dem Gebäude gut aus.
Er spurtete den langen Gang hinunter. An seinem Ende befand sich ein Lift, der ihn nach unten
bringen konnte.
    Valmonze stampfte keuchend den Gang entlang. Shaugnessy blickte sich nicht um. Als er bei dem
Aufzug ankam, atmete er erleichtert auf. Für den ersten Augenblick war er so gut wie
gerettet.
    Seine Erleichterung schlug jäh in die bittere Erkenntnis um, daß seine Flucht zu Ende war, als
sich der Lift öffnete und zwei Springer heraustraten.
    »Haltet ihn!« kreischte der Patriarch.
    Shaugnessy hatte nicht die geringste Chance. Er war verloren. Langsam wandte er sich um und
sah ausdruckslos in das vor Triumph verzerrte Gesicht Valmonzes.
    Die Geschichte berichtet nichts über Clifton Shaugnessy. Schweigen breitet sich über das Ende
dieses Mannes.
    Buster Felton war von Natur aus ein harmloser Mann, ohne jede kriegerische
Ambition. Als er jedoch sah, wie die beiden Springerschiffe sich zum Angriff formierten,
verhärteten sich seine Gesichtszüge, und er machte die Bugkanonen des Zerstörers
gefechtsklar.
    »Unser Empfangskomitee, Sir!« rief Spahn Woodsworth zu. »Sie haben sich geteilt. Hoffentlich
lauern die anderen drei nicht irgendwo im Hintergrund, um uns plötzlich zu überfallen.«
    »Das werden wir schnell feststellen, wenn Sie die Ortungsgeräte im Auge behalten«, erinnerte
ihn der Major. »Achtung, ich werde jetzt zur Landung ansetzen.«
    »Sir!« schrie Felton auf.
    Woodsworth ahnte, was den Mann beschäftigte. In der Luft mochten sie den Springern noch
gleichwertig sein, aber am Boden waren sie verloren.
    »Keine Sorge«, erklärte er. »Wir werden ihnen ein nettes Schauspiel liefern.«
    Die beiden Springer witterten einen unschätzbaren Vorteil und schossen heran. Die
Absorberschirme des Zerstörers wankten unter der Belastung des heftigen Feindbeschusses. Wie
zornige Geier hingen die Springer über dem terranischen Kleinstschiff. Da riß Woodsworth die
Steuerung herum. Wie ein Phantom glitt der Zerstörer in die Höhe.
    Felton, den dieses Manöver fast aus seinem Sitz gerissen hatte, eröffnete das Feuer auf die so
plötzlich vor ihm auftauchenden Springerboote. Dabei schrie er unentwegt auf Spahn ein. Es waren
sinnlose Worte, die er herausbrüllte, aber sie schienen weder Spahn noch dem Major etwas
auszumachen. Die Energieschirme der Springer waren dem starken Beschuß nicht gewachsen. Das so
unscheinbar wirkende terranische Schiff hatte sich in eine feuerspeiende Festung verwandelt.
    Schwer angeschlagen, trudelten die Gleiter nach unten, um krachend in den Baumwipfeln zu
verschwinden.
    »Jetzt hilft nur noch Schnelligkeit«, sagte Woodsworth und brachte das Schiff endgültig auf
den Landeplatz herab. Felton öffnete die Schleuse.

Weitere Kostenlose Bücher