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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eigenen
Problemen fertig werden und kann uns nicht helfen. Wir aber wollen ehrlich zu uns selbst sein.
Gegen eine solche Flotte kommen wir nicht an. Einer solchen Streitmacht haben wir nichts
entgegenzusetzen.« Er sah Deringhouse an. »Lassen Sie eine Hyperfunkverbindung nach Terrania
herstellen. Marshall Freyt und Reginald Bull. Sofort. Und dringend.« Dann fuhr Rhodan fort: »Wir
müssen sofort alle Maßnahmen treffen, das Sonnensystem zu verteidigen. Wir bleiben mit der DRUSUS
hier, um den Start der Geisterflotte zu überwachen. Vielleicht finden wir inzwischen auch einen
Weg, den Zeitumformer auszuschalten …«
    »Und wie?« fiel Gucky ein. »Ich habe ihn gesehen, Perry. Das Schiff der Akonen steht fast zwei
Kilometer unter der Oberfläche. Es ist unmöglich, es von hier aus mit irgendwelchen Waffen zu
erreichen. Solange das Zeitfeld den Planeten umgibt und nichts durchläßt – ich selbst hatte
ja Mühe genug, es zu durchdringen. Und das mit Unterstützung des Fiktivtransmitters.«
    »Wir werden einen Weg finden«, sagte Rhodan entschlossen. »Wir müssen einen Weg finden.
Sonst …«
    Er ließ den Rest offen, aber jeder konnte sich denken, was sonst geschehen würde. Die
Geisterflotte aus der Vergangenheit bedrohte die Gegenwart. Sie konnte nur dadurch unschädlich
gemacht werden, indem der Zeitumformer außer Betrieb gesetzt wurde.
    Die Funkverbindung mit der Erde kam zustande. Rhodan unterrichtete Freyt und Bully und gab
seine Anweisungen. Er ließ die Möglichkeit offen, daß inzwischen das Problem an seiner Quelle
erledigt werden konnte und es nicht zu einem direkten Angriff auf die Erde kommen würde. Aber es
sollte kein Risiko eingegangen werden. Sobald die um das System kreisenden Überwachungsstationen
die ersten Transitionen meldeten, sollte die Bevölkerung alarmiert werden. Auch auf dem Mars, der
Venus und dem Mond sollten Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden.
    Kein Widerstand. Hinhaltepolitik.
    Das Gespräch dauerte fast eine Stunde, dann unterbrach Rhodan die Verbindung mit dem Gefühl,
längst noch nicht alles getan zu haben, um eine Katastrophe aufzuhalten. Er spürte die
Unzulänglichkeit seiner eigenen Macht, und erneut kam ihm zu Bewußtsein, wie schwach er trotz
seiner überragenden Möglichkeiten doch eigentlich war. Selbst seine Freunde konnten ihm nun nicht
mehr helfen. Er stand einer Situation gegenüber, die er nicht zu meistern wußte.
    Resignation überkam ihn. Sollte denn alles umsonst gewesen sein? Sollten längst verstorbene
Arkoniden in die Gegenwart einbrechen und die Zukunft verändern? War die Gegenwart machtlos
gegenüber einer längst überwundenen Vergangenheit?
    Gucky war auf der Couch eingeschlafen. Man sah ihm die Erschöpfung an. Es würde
unverantwortlich sein, ihn noch einmal nach Arkon III zu schicken. Rhodan überlegte angestrengt
und begegnete dem ratlosen Bück der Besatzungsmitglieder. Sie warteten auf ein Wort von ihm, auf
einen Trost, einen Ausweg.
    Hätte er doch nur selbst einen gewußt.
    »Vielleicht«, sagte John Marshall ohne Überzeugung, »finden wir eine Antwort, wenn wir die
Vergangenheit konsultieren. Es ist doch nicht möglich, daß dieser Imperator Metzat wirklich
gelebt hat, ohne das jemals zu tun, was er sich heute zu tun anschickt.«
    Rhodan setzte sich. »Ich fürchte, John, Sie verkennen die vielen Varianten der Zeitparadoxen.
Wenn es den Akonen gelungen ist, eine Art Zeitreise zu entwickeln, so können sie die Gegenwart
durchaus durch eine Änderung der Vergangenheit beeinflussen. Es handelt sich natürlich nicht um
eine Zeitreise im eigentlichen Sinn, sondern um etwas ganz anderes. Der Zeitumformer schafft ein
Feld, in dessen Bereich die Zeit zurückgedreht wird. Die Gegenwart verschwindet, existiert
einfach nicht mehr. Die Vergangenheit wird lebendig – und bleibt stabil. Auch dann, wenn sie
das Feld verläßt. Das ist das Erstaunliche und mir Unbegreifliche an diesem Phänomen. Die Frage
ist nur: bleibt es auch stabil, wenn der Zeitumformer ausgeschaltet oder vernichtet wird? Und
hier, denke ich, haben wir einen Ansatzpunkt gefunden. Wenn der Umformer ausfällt, werden auch
die Geister der Vergangenheit, die vorübergehend Materie angenommen haben, wieder verschwinden,
als seien sie niemals dagewesen.«
    »Aber erklären können Sie das auch nicht«, vermutete Marshall mutlos. »Was würde es uns auch
nützen?«
    »Sehr viel«, widersprach Rhodan. »Aber Sie haben natürlich recht – ich

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