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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anweisung,
die Helme der Raumanzüge zu öffnen.
    »Passen Sie aber auf«, fügte er hinzu. »Es kann sein, daß wir uns sehr schnell von der
Außenwelt abschließen müssen.«
    Langsam schritt er zum Sitz des Kommandanten hinüber. Jefe Claudrin hatte alle Hände voll zu
tun, um die von Professor Kalup eingehenden Anweisungen auszuführen. Es handelte sich um winzige
Düsenquerschnittsveränderungen und Kursmanöver.
    Rhodan blieb hinter dem Epsalgeborenen stehen, dessen Schaltungen ungeheuer schnell und mit
größter Präzision erfolgten. Für den reinen Linearflug waren noch keine Autopiloten entwickelt
worden. So war Claudrins überragendes Reaktionsvermögen unschätzbar wertvoll.
    Er sah sich rasch um. Direkt vor ihm war der konkav gewölbte Reliefschirm der Parabeobachtung
eingebaut worden. Die Bildflächen der Normalaufnahme zeigten nur verwaschene Reflexe.
    »Phantastisch!« dröhnte Claudrins Stimme. »Kalup will mich zu einer Stützmassenverschwendung
verleiten. Was halten Sie davon?«
    Rhodan überlegte. Kalups Gedankengänge waren leicht durchschaubar. Er wollte mit allen Mitteln
versuchen, die Fahrt zu erhöhen, obwohl der Kompensator offenbar am Ende seiner
Leistungsfähigkeit angekommen war.
    »Versuchen Sie es.«
    »Wie?« staunte Claudrin. Bestürzung zeichnete sich auf seinem breiten Gesicht ab.
    »Versuchen Sie es, Jefe. Spritzen Sie ein und fahren Sie die Impulskonverter voll aus. Ich
möchte auch sehen, was geschieht. Einmal müssen wir es ja erfahren.«
    In der mathematischen Zentrale wurde die Anweisung mitgehört. Kalups massige Gestalt erschien
hinter einem hyperstrukturellen Winkelpeiler, dessen Walzenskalen mit irrsinniger Geschwindigkeit
rotierten.
    »Na endlich«, polterte Kalup in seiner cholerischen Art. Seine blaugeäderten Hängebacken
wirkten jetzt straffer und angespannter. »Lassen Sie mich mal an das Mikrophon.«
    Ein Techniker aus seinem Stab wich dem heranstampfenden Physiker schleunigst aus. Kalup zerrte
schimpfend den biegsamen Haltearm näher.
    »Kalup spricht«, rief er überflüssig laut ins Mikrophon. »Hören Sie mich?«
    »Allerdings«, klang Rhodans Stimme aus der Bordverständigung.
    »Gut, schon etwas wert«, meinte Kalup in seiner spitzfindigen Art. »Wenn Sie sich schon
entschlossen haben, die Ratschläge eines erfahrenen Mannes zu würdigen, so machen Sie es auch
gleich richtig. Ich brauche für den Versuch zweiunddreißig Tonnen Wismut pro Triebwerkseinheit
und pro Sekunde. Schaffen das Ihre miserablen Turbolader?«
    »Was?« donnerte Claudrins Stimme aus allen Lautsprechern. »Sagten Sie zweimal ›pro‹?«
    »Jawohl!« rief Kalup erbost zurück. »Pro Triebwerk und pro Sekunde.«
    »Sie sind ja übergeschnappt, Arno«, schaltete sich der mit Kalup befreundete Chefingenieur
ein. »Der Energiegehalt eines in den vierten Aggregatzustand übergehenden, dicht vor der
Kernreaktion stehenden Plasmas ist in der geforderten Größenordnung nicht mehr beherrschbar. Ich
brauche jedes Kilowatt für Ihren Kompensator. Die Leistung der Notstromstationen ist nicht
ausreichend zum Aufbau eines Mantelfelds in der erforderlichen Stärke.«
    »Das Plasma ist beherrschbar«, behauptete Kalup außer sich vor Zorn.
    »Mit wenigstens drei Hauptkraftwerken – ja.«
    »Mit zwei Notstromstationen, Sie halbe Portion!« schrie Kalup wild gestikulierend. »Was denken
Sie wohl, welchen physikalischen Gesetzen wir zur Zeit unterliegen? Ich werde Ihnen beweisen,
daß …«
    »Ich bitte um Ruhe«, klang Rhodans kühle Stimme durch den Lärm. »Nacro, schalten Sie die
Wismuttank-Beheizung hoch auf fünfzehnhundert Grad. Turbolader auf die gewünschte Fördermenge
einstellen. Impulskonverter voll ausfahren, fertig für Stützmasseneinsprühung. Professor Kalup:
Ich riskiere damit allerhand. Sie wissen, daß sich die Schubleistung der Triebwerke kurzfristig
vervierfachen wird. Ich nehme an, daß Sie einige Rechenergebnisse vorliegen haben. Welchen
Sicherheitskoeffizient haben Sie bei zweiunddreißig Tonnen pro Sekunde eingeplant?«
    Kalup sah starr auf den Bildschirm. Er beherrschte sich nur mühevoll. Sein gewaltiger Kahlkopf
glänzte feucht.
    »Sir«, sagte er fast zischend. »Der Begriff Koeffizient ist identisch mit der Vorzahl der
veränderten Größe einer Funktion in der Mathematik, oder identisch mit einer Zahl, die das
Ausdehnungsvermögen eines Stoffes ausdrückt. Nehmen Sie etwa an, ich hätte den Sicherheitsfaktor
vernachlässigt?«
    Rhodans

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