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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erzeugte einige dicke Schweißnähte, die mir die
Gewißheit gaben, daß man diese Tür ohne besondere Hilfsmittel nicht mehr öffnen konnte.
    In dem Augenblick sagte Rhodan: »Verhalten Sie sich ruhig, dann passiert Ihnen nichts.
Betrachten Sie sich als unsere Gefangenen.«
    Damit war aus unserem Vorgehen eine legitime militärische Handlung geworden.
    Ein hochgewachsener Akone kauerte sich plötzlich in seinem Sessel zusammen und griff zur
Waffe. Tama Yokida schoß zuerst. Der Akone brach bewußtlos zusammen.
    Auris schrie. Fassungslos sah sie uns an.
    Alarmpfeifen begannen zu schrillen. Wir achteten nicht darauf. Die vier restlichen Mitglieder
der Schiffsführung regten sich nicht. Schweigend sahen sie uns an. Nur Auris' Gesicht zuckte.
    Rhodan ließ ihr keine Zeit zur Besinnung. »Gebt den Befehl, den Hyperflug sofort zu
unterbrechen und ins Normaluniversum zurückzukehren. Ich spaße nicht, Madam!«
    Ich bemerkte, daß sie flüchtig zu einem sehr großen Bildschirm hinübersah. Ein eingeblendeter,
auslaufender Stachel wies auf eine noch kleine, blaue Sonne. Es handelte sich wohl um das
Muttergestirn des Akonsystems. Bei dieser Art des Überlichtflugs sollte der Zielstern immer
sichtbar sein.
    Auris zögerte.
    Ein anderer Akone hüstelte, als sie laut und deutlich anordnete: »Befolgt die Anweisung!«
    Rhodan kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Auch ich wurde sofort mißtrauisch. Ihre
Zustimmung war etwas zu schnell gekommen.
    Als die Hand des Offiziers nach vorn ruckte, wo sie einen grünleuchtenden Schalter berührte,
schrie ich laut: »Hinlegen, die Schockwelle!«
    Ich ließ mich zu Boden fallen. Rhodan und Tama folgten meinem Beispiel. Man wollte uns in
unserer stehenden Position überraschen, durch die Stoßfront der Halb-Entstofflichung für einige
Sekunden hilflos machen, um anschließend zu versuchen, uns zu überwältigen. Ich vernahm das
seltsame Murmeln und Raunen, wie es bei Transitionen auftrat. Nur war es hier nicht so stark. Der
ziehende Schmerz kam.
    Schon konnte ich wieder klar sehen. Ich hatte mich mit angeschlagener Waffe hinfallen lassen.
Die aufleuchtenden Bildschirme der Rundumgalerie bewiesen, daß wir uns wieder im sternfunkelnden
Einsteinuniversum befanden. Der Linearflug war tatsächlich unterbrochen worden.
    Was aber noch erstaunlicher war: Niemand tat das, was ich logischerweise erwartet hatte.
Keiner der Akonen griff zur Waffe oder unternahm etwas, was wir als für uns gefährliche Handlung
hätten auffassen können.
    Auris lächelte. Innerlich zutiefst beunruhigt, sah ich sie an.
    »Warum diese unbequeme Lage?« meinte sie maliziös.
    Ihre Haltung war mir rätselhaft. Ich fühlte, daß wir einen Fehler begangen hatten. Welchen
aber?
    »Vorsicht!« sagte Rhodan heftig.
    Sein Gesicht war verkniffen. Mit zwei Sätzen war er an den Schaltelementen. Sich mit dem
Rücken dagegen lehnend, konnte er die vier männlichen Besatzungsmitglieder nun von vorn sehen.
Seine Waffe drohte.
    »Machen Sie keine Dummheiten!« warnte er.
    Die vier Männer verzogen keine Miene. Sie schienen durch uns und die Wände hindurchzublicken.
Nur das Mädchen versuchte, etwas zugänglicher zu sein.
    Rhodan sprach mich an. Er war erregt.
    »Herkommen und aufpassen«, sagte er hastig in Japanisch. »Ich werde versuchen, die IRONDUKE
anzurufen.«
    Auris von Las-Toór verfolgte aufmerksam unsere Maßnahmen. Ich ertappte sie ein zweitesmal
dabei, wie sie auf den großen, nun dunkel gewordenen Bildschirm der Halbraumortung blickte.
    Was hatten wir versäumt?
    Rhodan versuchte inzwischen mit Hilfe des Hyperkoms Verbindung zur IRONDUKE aufzunehmen. Da er
einerseits die Bewachung der Akonen nicht vernachlässigen und andererseits der IRONDUKE den Weg
weisen wollte, begnügte er sich damit, nur einen kurzen Notruf abzustrahlen. Danach schaltete er
das Funkgerät auf Dauerpeilton. Ich hoffte, daß man auf der IRONDUKE die Signale empfangen und
dementsprechend handeln würde. Vielleicht fingen die Telepathen auch wieder unsere
Gedankenimpulse auf.
    Trotzdem hatte ich ein beklemmendes Gefühl. Wir bewegten uns nur knapp unterhalb der
Lichtgeschwindigkeit. Dies bedeutete, daß die IRONDUKE, wenn sie uns erreicht hatte, ein äußerst
schwieriges und zeitraubendes Anpassungsmanöver fliegen mußte. Ich wußte, was es hieß, ein fast
lichtschnelles Raumschiff mit Hilfe der Normalmaschinen anzufliegen, um zu versuchen, die Kurse
zu koordinieren. Das bedeutete nicht nur ein gewaltiges

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