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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rechenexempel, sondern setzte auch
astronautische Kenntnisse voraus, die hier, in dieser sternendichten Zone mit ihren vielen
Energieeinflüssen unerhörte Anforderungen an die gesamte Besatzung der IRONDUKE stellen
mußten.
    Auris von Las-Toór musterte mich mit rätselhaften Blicken. Die Spannung in mir stieg ins
Unermeßliche. Was wollte sie mir in dieser stummen Art zu verstehen geben?
    Ich versuchte, ihr ein Lächeln zu schenken. Wahrscheinlich wurde eine verzerrte Grimasse
daraus. Noch bedrückender war für uns das Schweigen der Akonen. Mir schien, als hätten sie sich
ohne besonderes Nachdenken in ein Schicksal ergeben, das sie auf Grund der Sachlage durchaus
nicht so widerstandslos hätten in Kauf zu nehmen brauchen.
    Schließlich gab es außerhalb der Zentrale wenigstens fünfzig hochqualifizierte Wissenschaftler
und Techniker, die doch einen Weg kennen mußten, um in die Zentrale eindringen zu können.
    Ich an ihrer Stelle hätte zumindest versucht, mit Hilfe der Luftumwälzpumpen ein betäubendes
Gasgemisch in den Raum zu blasen. Es war anzunehmen, daß es an Bord eines solchen
Expeditionsschiffs derartige Chemikalien gab. Außerdem zeichneten sich in meinem fieberhaft
arbeitenden Gehirn noch andere Möglichkeiten ab.
    Warum tat man nichts? Das war doch anomal.
    Draußen regte sich noch immer nichts. Man rief noch nicht einmal über die Bordverständigung
an. Natürlich war ich mir darüber klar, daß man in den anderen Abteilungen des Schiffes bemerkt
hatte, was in der Zentrale geschehen war. Als wir den Raum gestürmt hatten, waren zahlreiche
Bildgeräte gelaufen, was man während eines so schwierigen Flugmanövers auch nicht anders hatte
erwarten können. In solchen Situationen standen die einzelnen Schaltstationen eben mit dem
Kommandoraum in Verbindung.
    »Triebwerke abschalten, übergehen zum freien Fall«, ordnete Rhodan mit rauher Stimme an.
    Ich nickte ihm zu. Das war noch die einzige Möglichkeit, Claudrin das Anpassungsmanöver zu
erleichtern.
    Im selben Augenblick begann es irgendwo im runden Leib des Akonenschiffs zu rumoren. Ich hob
lauschend den Kopf. Auris begann ein zweites Mal zu lächeln. Mit einer anmutigen Geste strich sie
sich über ihr langes, kupferfarbenes Haar, von dem das schwache Licht der Beleuchtung
tausendfältig reflektiert wurde.
    Rhodan richtete sich auf. Langsam verließ er seinen Sitzplatz. Er schien etwas zu ahnen.
    »Macht bloß keine Dummheiten, Auris!« warnte er tonlos. »Ruft die übrigen Offiziere der
Schiffsführung an und …«
    Sie schüttelte verweisend den Kopf. Sie war ganz ruhig. Wieder bemerkte ich das Mitleid in
ihren Augen.
    »Zu spät, Euer Exzellenz«, behauptete sie. »Für die kommenden Geschehnisse kann niemand an
Bord des Schiffes verantwortlich gemacht werden. Ihr habt übersehen, daß dies ein Schiff des
akonischen Energiekommandos ist. Demnach werdet Ihr begreifen, wie ungeheuer stark und
leistungsfähig der eingebaute Großtransmitter ist. Ihr hättet sofort nach Eurem Eintreten einen
bestimmten Bildschirm zerstören sollen. In dem Fall hätte Euch die Zentrale weder sehen noch die
galaktische Position des Schiffes anpeilen können. Nein, laßt es sein. Jetzt hat es keinen Sinn
mehr.«
    Rhodan ließ die schon erhobene Waffe sinken. Er schaute zu dem gewölbten Schirm hinüber, der
während des Linearflugs einen klaren Blick in die Flugrichtung erlaubt hatte.
    Es war eine seltsame Situation. Wir wußten, daß in wenigen Sekunden etwas Unbegreifliches
geschehen mußte, und doch konnten wir nichts dagegen tun. Ich ließ resignierend meine kleine
Waffe sinken. Die akonischen Offiziere zeigten keine Gefühlsregung.
    Das Rumoren wurde zu einem dumpfen Donnern. Wenn es uns nun möglich gewesen wäre, die Zentrale
zu verlassen, um den sicherlich nur langsam auf Leistung kommenden Schiffstransmitter zu
zerstören, wäre alles gut gewesen, so aber standen draußen Bewaffnete. Es war alles sinnlos
geworden.
    Tama Yokida steckte zuerst seine Waffe in den Gürtel. Er hatte verstanden. Wortlos setzte er
sich in einen Sessel, behielt die Akonen jedoch scharf im Auge.
    Als das Donnern die Zelle erschütterte, begann Rhodans Körper sich zu versteifen. Eine
unsinnige Hoffnung erfüllte mich. Hatten die Telepathen an Bord der IRONDUKE uns aufgespürt? Wir
konnten es nicht wissen – nur erhoffen.
    Wenn man uns gefunden hatte, würde dies bedeuten, daß die IRONDUKE sofort wieder in den
Halbraum ging, um die unterbrochene

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