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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ihr Kolonisten untersteht noch
immer der Befehlsgewalt des Regierenden Rates, auch wenn ihr es für einige Zeit verstanden habt,
unserer Gesetzgebung zu entgehen. Euer angemaßter Rang ist uns nebensächlich.«
    Ich hörte Rhodan deutlich schlucken. Das war eine bittere Medizin für meinen arkonidischen
Stolz gewesen.
    Rhodan wurde also als fremdes Staatsoberhaupt in etwa respektiert, während ich nicht mehr war
als ein Nachkomme von Kolonisten. Ich beherrschte mich nur mühevoll.
    »Ich bitte Euch, mir zu folgen«, sagte der Erste Obmann des Rates. Wahrscheinlich hatte er
alle Befugnisse erhalten, mit uns zu verhandeln.
    Tama Yokida, mittlerweile erwacht, hatte die Diskussion verstanden.
    Rhodan blinzelte mir zu. Er folgte dem alten Akonen und ging an den beiden anderen Vertretern
dieses Volkes vorbei, als bestünden sie aus Luft. Für mich war es sinnlos geworden, seine Haltung
nachzuahmen.
    Wir durchschritten den transparenten Durchgang, der uns vom Vakuum des Raumes abschirmte.
Trotzdem war es sehr kalt geworden. So war ich froh, als vor uns das offenstehende Stahlschott
einer Luftschleuse auftauchte.
    Verwundert stellte ich fest, daß außer den drei Akonen kein Lebewesen zu erblicken war. Sollte
diese riesige Kraftstation etwa unbemannt sein?
    Diese Möglichkeit bestand. Ich begann schon wieder zu überlegen. Unter Umständen hatte man die
drei Akonen lediglich wegen unserer überraschenden Ankunft geschickt? Somit war auch erklärt,
wieso der höchste Beamte des Akonenreichs persönlich erschienen war.
    Wir durchschritten die Schleuse nach dem Druckausgleich. Dahinter begann ein Antigravlift, wie
er auch auf meinen Heimatwelten üblich war. So sehr konnte sich die akonische Technik auch nicht
verändert haben. Schließlich hatten meine Vorfahren vor zwanzigtausend Jahren alles mitgenommen,
was die Stammväter jemals entdeckt und entwickelt hatten. Wenn aber eine bestimmte Sache einmal
ausgereift ist, wird man sie nicht mehr verändern.
    Ich vernahm sofort das gedämpfte Brummen vieler Maschinen. Also doch eine Kraftstation.
    Als wir tief im Hohlraum des Kugelkörpers angekommen waren, steigerte sich das Arbeitsgeräusch
zu einem monotonen Brausen.
    Ich blickte verstohlen auf die Uhr und sprach dann hastig den Mutanten an: »Wie lange braucht
die IRONDUKE für den Flug?«
    »Etwa elf Stunden«, flüsterte Tama rasch. Er hatte verstanden.
    Für mich stand es von da an fest, daß wir Zeit gewinnen mußten. Unter keinen Umständen durften
wir vor dem Erscheinen des terranischen Linearschlachtschiffs dieses tief im Raum stationierte
Kraftfeld verlassen.
    Wenn es überhaupt noch eine Rettung gab, dann nur, wenn Rhodans Mutanten Gelegenheit fanden,
uns an einem möglichst einsamen Ort anzutreffen.
    Mein Logiksektor vermittelte mir die einzig richtige Eingebung. Ich mußte ›transportunfähig‹
sein. Auch wenn man mich als Aufrührer mit einem angemaßten Herrschertitel ansah, konnte man doch
nicht umhin, meine Person zu beachten. Schließlich verfügte ich über gewaltige Machtmittel.
Außerdem würde Rhodan die Sachlage erfassen und verlangen, auf mich Rücksicht zu nehmen.
    Ich begann zu taumeln, umklammerte meinen Schädel mit beiden Händen und ging anschließend
stöhnend zu Boden.
    Tama schrie, Rhodan fuhr herum. Ich konnte ihm noch einen bedeutsamen Blick zuwerfen, den er
vorerst aber nicht richtig deutete. Echte Besorgnis zeichnete sich in seinem Gesicht ab, als er
sich über mich beugte. Die drei Akonen waren erschreckt zur Seite gewichen. Hinter uns drohten
die blitzschnell in Schußstellung geglittenen Waffen der Roboter.
    »Hierbleiben, bis Schiff kommt«, flüsterte ich hastig.
    Jetzt hatte Rhodan die Lage erfaßt. Er begann prompt zu schauspielern, und ich wurde
›besinnungslos‹.
    »Der Imperator benötigt ärztliche Hilfe«, hörte ich Perry sagen. »Gibt es hier eine
Klinik?«
    Ich lauschte angestrengt auf die kurze Diskussion. Der Obmann des Rates gab sich keine Mühe,
die Tatsachen zu verschleiern. Entweder war er augenblicklich zu erregt, oder er hielt es für
unwesentlich, Dinge auszuplaudern, die ich auf alle Fälle als militärische Geheimnisse behandelt
hätte.
    Nein, das fliegende Kraftwerk war unbemannt, robotgesteuert und besaß demnach auch keine
Klinik. Nur fünf Techniker, die regelmäßig abgelöst wurden, besorgten die unerläßlichen
Inspektionen der wichtigsten Maschinenteile.
    Das war eine für uns sehr befriedigende Auskunft. Wir durften unter

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