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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er die Atompilze entdeckte. Er nahm Kurs darauf.
    »Ich nehme an, Sie sind Kommandant eines Überwachungskreuzers«, führte Graybound das Gespräch
fort. Er wollte allmählich wissen, mit wem er es zu tun hatte, und welche Vorsichtsmaßnahmen er
zu ergreifen hatte. »Wieviele Leute haben Sie bei sich?«
    »Einundachtzig. Wir sind anspruchslos und werden damit zufrieden sein, wenn Sie uns in ihren
Ladeluken oder auf den Gängen unterbringen.«
    »Nur das nicht«, lehnte Graybound erschrocken ab. »Nicht in den Frachträumen.«
    Die Stimme veränderte sich nicht. »Ach – und warum nicht?«
    Graybound brüllte zurück: »Ich habe Sie etwas gefragt und möchte eine Antwort! Wer sind Sie!
Wie heißt Ihr Schiff?«
    »Wir haben kein Schiff mehr. Und wer ich bin, werden Sie noch früh genug erfahren.«
    Graybound verdaute die Frechheit. Inzwischen war die LIZARD der Felseninsel entgegengesunken
und blieb in hundert Meter Höhe unbeweglich stehen.
    Torero hatte sich aufgerafft und war auf das Dach seines Käfigs geflogen. Dort hockte er
sprachlos. Mit seinen klugen Augen verfolgte er alles, was in der Zentrale der LIZARD geschah,
als verstünde er es. Vielleicht war das sogar der Fall.
    »Jetzt wäre es gut, Sie landeten«, schlug die Stimme aus dem Lautsprecher vor. »Es ist
richtiger Fels, massiv und haltbar.«
    Rex Knatterbull deutete auf den Bildschirm. »Die Insel ist von Plasmakreaturen umgeben. Sie
entstehen aus der Oberfläche und marschieren auf den Felsen zu. Wenn wir uns nicht beeilen, sind
die Schiffbrüchigen verloren.«
    »Denen werden wir mal zeigen, was die LIZARD kann«, gab Graybound zurück und sagte ins
Funkgerät: »Jetzt wäre eine Landung zu gefährlich. Gehen Sie in Deckung! Wir werden die Angreifer
ausschalten.«
    »Sie sind sehr langsam«, kam es zurück. »Bis sie bei uns sind, können Sie uns längst
aufgenommen haben. Haben Sie verstanden?«
    »Das schon, aber ich höre nicht«, brüllte Graybound und kam in die Zentrale. Seine Anordnungen
an die Geschützbedienungen waren exakt und kurz. Dann nickte er Rex zu. »Also – los!«
    Die LIZARD raste im Sturzflug auf die Armee der Pseudohominiden zu und eröffnete ein
mörderisches Feuer. Aus allen Geschützen blitzten die Energiestrahlen zur Oberfläche hinab und
fanden ihr Ziel. Die glutflüssigen Gebilde versanken in dem Plasmateig.
    Um die Felseninsel zog sich ein feuriger Ring. Von beiden Seiten her begann der zähflüssige
Brei in die entstandene Lücke zu fließen.
    »Ich meine, es wäre genug«, sagte Rex.
    Graybound betrachtete sein Zerstörungswerk und nickte. »Die Narren dort unten werden in
Zukunft höflicher zu mir sein.«
    Smith unterhielt sich mit dem unbekannten Gesprächspartner. Einige Wortfetzen erreichten
Graybounds Ohren.
    Sein roter Bart begann zu zittern. Mit einem Schnauben, das eines Nilpferds würdig gewesen
wäre, fuhr Graybound aus dem Sessel. Zwei Sätze brachten ihn zu Smith, den er rücksichtslos zur
Seite stieß.
    »Nun halten Sie die Luft an, Sie stellvertretender Hilfsraumfahrer, Sie!« brüllte er empört.
»Sie wollen uns gute Ratschläge geben, wo Sie selbst in der Tinte sitzen? Wären Sie nicht so
dumm, säßen Sie nämlich nicht hier, sondern woanders. Ich würde am liebsten ohne Sie von hier
verschwinden.«
    »Zum Glück weiß ich, daß Sie das nicht im Ernst meinen«, gab der Unbekannte zurück. Die
Schmähungen Graybounds schien er nicht sonderlich tragisch zu nehmen. »Und nun landen Sie
schon.«
    Graybound stampfte wütend mit dem Fuß auf, nickte Knatterbull die Genehmigung zu und dozierte
in das Funkgerät: »Ich will Ihnen mal was sagen, Sie Grünschnabel – und nehmen Sie es sich
zu Herzen. Mit dem alten Captain Samuel Graybound springt man nicht so um, wie Sie es zu tun
belieben. Gut, ich nehme Sie an Bord meines Schiffes, weil es Menschenpflicht ist. Aber Sie
bleiben in den Ihnen zugewiesenen Kabinen. Wenn ich einen Ihrer Leute herumschnüffeln sehe, werfe
ich ihn in den Weltraum. Ist das klar?«
    »Völlig klar«, kam es amüsiert zurück. »Haben Sie denn etwas zu verbergen?«
    Graybound schnappte nach Luft, aber er kam nicht mehr dazu, eine Gegenrede vom Stapel zu
lassen. Während sein Erster Offizier die LIZARD sanft auf der Felseninsel landete, flimmerte in
der Zentrale die Luft in feinen Wirbeln – und aus dem Nichts heraus materialisierte der
Mausbiber Gucky – genau vor Graybounds Nase.
    Der Kapitän ließ die Luft wieder aus den Lungen. Er starrte

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