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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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donnernden Spektakel
wirkte fast schmerzhaft.
    »Aber einen Denkzettel hat er verdient«, murmelte Bully. »Man kann uns nicht ungestraft als
Dummköpfe bezeichnen.«
    »Gucky ist bei ihm«, sagte Rhodan. »Das reicht als Denkzettel. Wir wollen doch nicht
vergessen, daß wir ohne Captain Graybound noch in zehn Jahren hier festsäßen. Wie es scheint, hat
nur er unser Notsignal aufgefangen. Wir verdanken ihm unser Leben.«
    Bully gab keine Antwort. Er sah das Argument ein. Ein Lebensretter konnte es sich erlauben,
Frechheiten von sich zu geben.
    Die Wachen standen noch um die Insel verteilt, aber bisher hatten sich keine neuen
Pseudomenschen gebildet.
    Gucky materialisierte neben Rhodan.
    »Es gibt einige Neuigkeiten«, flüsterte er geheimnisvoll. »Der alte Kapitän ist nicht so ganz
ohne.«
    »Dachte ich es mir doch«, gab Rhodan ebenso leise zurück.
    Gucky gab ihm ein paar Informationen. Als daher Captain Graybound in der aufschwingenden Luke
der LIZARD erschien und auf Rhodan herabblickte, war der bärtige Händler bereits durchschaut.
    Es war ein Glück, daß die Mannschaft ihren polternden Kapitän jetzt nicht sehen konnte. Mit
einer Geschwindigkeit, die man ihm nicht zugetraut hätte, rannte er den Landesteg hinunter, holte
tief Luft – und schritt auf Rhodan zu.
    »Mein Schiff steht Ihnen zur Verfügung, Sir«, säuselte er, als er Rhodan erreichte. Er nahm
die Hand des Administrators und drückte sie kräftig. »Meine Leute richten gerade einige Kabinen
für Sie her. Darf ich fragen, warum Sie hier auf dieser wüsten Welt landeten? Wo haben Sie Ihr
Schiff gelassen?«
    »Explodiert, im Raum. Drei Lichtjahre von hier. Wir landeten mit einem Rettungsboot, das
versank. Dann flohen wir und fanden diese Felseninsel. Das ist eigentlich alles.«
    »Oh«, machte Graybound mit allen Anzeichen der Verlegenheit. »Sie landeten also nicht
freiwillig hier? Dann nehme ich alles zurück, was ich vorhin zu Ihnen sagte.«
    »Schon gut.« Rhodan nickte und lächelte ihm zu. Aber dann wurde seine Aufmerksamkeit von einem
wüsten Geschimpfe abgelenkt, das aus der Luftschleuse der LIZARD drang. Dann flatterte ein
farbenprächtiges Etwas durch die Luft und landete auf Graybounds Schulter.
    Torero hatte endlich seinen Herrn wiedergefunden.
    »Alter Gauner! Dämlicher Depp!« fauchte er Rhodan an, der sich interessiert vorgebeugt hatte.
»Was sag'ste nu'?«
    Bully riß Mund und Augen auf. Endlich bekam er Luft.
    »Das halte ich nicht aus!« stöhnte er geschlagen. »Einen Vogel hat er auch noch.«
    Graybound schwankte zwischen Verlegenheit und Ärger. Er entschied sich für einen Kompromiß.
»Ein kluger Vogel, nur manchmal etwas vorlaut. Er kennt Sie natürlich nicht, Rhodan.«
    Es wurde plötzlich sehr schweigsam.
    Der Grund dazu war Gucky.
    Der Mausbiber hatte noch nie in seinem Leben einen Papagei gesehen, der den Administrator des
Solaren Imperiums einen Gauner und Deppen nannte.
    Guckys Mund war leicht geöffnet. Der Nagezahn hing vereinsamt und – wie es schien –
ein wenig melancholisch heraus und reizte nicht einmal Bully zum Lachen. Lediglich Torero schien
Gefallen daran zu finden.
    Er flatterte aufgeregt mit den Flügeln und kreischte laut und sehr deutlich: »Hurra – ein
steiler Zahn!«
    Gucky klappte den Mund zu. Er blieb immer noch stumm.
    Rhodan genoß nach den überstandenen Gefahren das Schauspiel, das sich seinen Augen bot. Auch
die Offiziere waren näher getreten. Sie hatten noch nie erlebt, daß der Mausbiber eine Antwort
schuldig geblieben wäre.
    Graybound war seinem Liebling dankbar für die Show, die er darbot. Jede Minute Zeitgewinn
bedeutete mehr Sicherheit für ihn. Inzwischen wurde in der LIZARD aufgeräumt.
    »Du Knallkopf«, sagte Torero und sah an Gucky vorbei. Seine klugen Vogelaugen ruhten
beharrlich auf Bullys rotem Gesicht. Es war offensichtlich, daß er diesmal ihn gemeint hatte.
Aber auch Bully gab keinen Kommentar. Schweigend und fassungslos schluckte er die
Beleidigung.
    Oberst Claudrin trat vor. Seine mächtige Gestalt verdeckte sowohl Gucky wie Bully.
    »Mann!« donnerte er Graybound wütend an, ohne sich von Rhodan daran hindern zu lassen. »Führen
Sie Ihren Zirkus woanders auf, aber nicht hier bei uns. Sie haben wohl den Verstand verloren,
was?«
    Graybound betrachtete den Epsalgeborenen mit äußerster Skepsis. Claudrin war zwar kleiner als
er, aber dafür mehr als doppelt so breit. Seine Stimme übertraf an Lautstärke alles, was
Graybound je

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