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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wandte sich an die Mediziner. »Meine Herren, ich stehe der Medizin als Laie gegenüber. Ich
kann Ihnen also jetzt keine Aufgabe stellen, die exakt umrissen ist. Aber versuchen Sie, so
schnell wie möglich, in dieser unterirdischen Anlage das Mittel zu finden, das bisher verhindert
hat, daß in der Stadt Soisy sur Seine Plasmafälle auftreten. Mein zweiter Suchauftrag geht dahin,
festzustellen, in welchem Teil der Anlage sich Steindarm-Seuchenkulturen befinden. Es ist
erwiesen, daß die auf dem Springerraumer aufgefundene Ampulle ein Erzeugnis terranischer
Fabrikation ist.«
    Rhodan wollte nicht gähnen, aber der aus der Infektion sich entwickelnde Drang war stärker als
sein Wille. Er fühlte, welche großen Fortschritte die Krankheit in ihm machte. Mehr denn je
kostete es ihn Anstrengung, sich zu konzentrieren. Aber als er anschließend das Wort an Ulland,
Church und Kokstroem richtete, klang seine Stimme völlig normal.
    »Unsere Mediziner in Terrania haben den Verdacht ausgesprochen, das Plasma müsse über einen
Ortungssinn verfügen. Beweise für ihre Hypothese haben sie bis jetzt nicht antreten können.
Abermals nehme ich die Tatsache zur Grundlage, daß in Soisy sur Seine kein einziger Plasmafall
aufgetreten ist. Versuchen Sie hier herauszufinden, ob die Aras über eine Spezialanlage verfügen,
über die der Ortungssinn des Plasmas gestört werden kann. Meine Aufgabe ist fast unlösbar, weil
sie sich auf eine Hypothese gründet, aber in unserer verzweifelten Situation müssen wir auch der
aussichtslosesten Spur nachgehen.«
    Mercant und Bully starrten ihn entgeistert an. Der Solarmarschall verhielt sich schweigend,
aber Bully konnte es sich dem Freund gegenüber erlauben zu sagen: »Phantasie hast du, Perry.
Große Milchstraße, deine Phantasie ist mir heute unheimlich.«
    »So?« erwiderte Rhodan unbeeindruckt. »Mir nicht. Im Grunde verdanke ich meine Spekulationen
nur unserem Solarmarschall.«
    »Was?« Mercant hatte in seiner Überraschung sein von Plasmaschwämmen entstelltes Gesicht
vergessen. Starker Schmerz erinnerte ihn an seinen Zustand. »Sir, Sie haben vorhin, vor der
Fabrikmauer, eine Bemerkung ähnlichen Inhalts gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen auch
nur eine spekulative Spur angedeutet zu haben.«
    »Doch, Mercant. Sie haben mir von ihrem Gespräch mit Professor Degen erzählt. Sie haben sich
erkundigt, was die Steindarm-Seuche an Bord des Springerschiffs macht. Ebenso wie die
Seuchenkulturen in Terrania vom Plasma verschlungen worden waren, war auf dem Händlerschiff die
Seuche schlagartig verschwunden. Bitte, versuchen Sie nun, meinen Überlegungen zu folgen. Ich
habe dabei nicht den üblichen Weg beschriften. Ausgehend von der einwandfreien Tatsache, daß die
Ampulle auf der Erde hergestellt worden ist, und der Tatsache, daß es im Umkreis von Soisy sur
Seine keine Plasmainfektion gibt, ist für mich soviel wie zwei und zwei gleich vier gewesen. Und
das heißt in letzter Konsequenz: Hier muß das Mittel zu finden sein, wie man das Plasma abwehren
kann. Ich nehme an, daß die Aras es entdeckt haben.«
    »Hoffentlich stimmt deine Rechnung«, sagte Bully schwer. Er sah zwischen zwei
Fabrikationsbändern Doktor Koatu stehen. »Doktor, kommen Sie bitte!« rief er ihm zu.
    Koatu kam gähnend heran.
    »Eine Frage«, begann Bully. »Dieses verdammte Plasma soll sich auf Eiweißverbindungen stürzen.
Daß ich auch Eiweiß bin, hat das Zeug mir klargemacht, aber wieso konnte es über Roboter
herfallen und sich auf der Oberfläche der DRUSUS festsetzen? Das widerspricht doch der These, es
mache auf Proteine Jagd.«
    »Nein«, widersprach Koatu sanft. »Sie haben den hypothetischen Ortungssinn des Plasmas nicht
in Betracht gezogen. Jeder Roboter enthält drei bis acht proteinische Schaltelemente. Diese
Eiweißverbindungen hat das Plasma geortet. Beim Versuch, sie zu erreichen, bot die Metallhülle
der Roboter ihm Halt. Wir dürfen nicht davon ausgehen, daß das Plasma Verstand hat. Sein
Ortungssinn ist Instinkt. Deshalb hat es auch nicht von den Robotern abgelassen. Was wir zunächst
als Schmutz ansahen, hat sich später als Plasma herausgestellt. Als es an Bord der DRUSUS größere
Eiweißverbindungen ortete – die Besatzung – ließ es von den Robotern ab.«
    »Beweise dafür, Doktor Koatu?«
    Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. »Alles nur Hypothese, Annahme, Sir.«
    Der Mausbiber piepste aufgeregt dazwischen. »Perry, du hast recht. Ich

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