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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit erhobener Stimme.
    Thomas Cardif schlüpfte in die Uniform und knöpfte sie zu. Der Roboter, der sie ihm
gebracht hatte, war wieder gegangen. Mit verschleiertem Blick sah Cardif an sich herunter. Es kam
ihm so vor, als hätte ihn das Kleidungsstück zu seinem Vorteil verändert. Sein aufgequollener
Körper bekam neuen Halt. Er befestigte die Auszeichnungen, die sich sein Vater rechtmäßig
erworben hatte, ohne zu zögern an dem Stoff.
    Er war fest davon überzeugt, daß Atlan mit ihm sprechen und um Frieden betteln würde. Notfalls
konnte er weitere terranische Schiffe nach Saos beordern.
    Mit steifen Schritten verließ er seine Kabine. Der Gang, den er entlangschritt, war nur
stellenweise beleuchtet, und jedesmal, wenn Cardif aus dem Lichtkreis der Lampe trat, warf er
einen verzerrten Schatten auf den Boden, der sich sofort wieder auflöste, wenn eine neue
Lichtquelle ihre Helligkeit verbreitete. Cardif beobachtete das ständige Wiederkehren seines
Schattens mit zusammengekniffenen Augen. Er verzichtete darauf, ein Transportband zu benutzen und
folgte weiter dem Gang.
    Als Thomas Cardif die Zentrale betrat, sagte ihm sein Instinkt, daß etwas Entscheidendes
geschehen war. Er konnte nicht feststellen was, aber allein das sichere Gefühl steigerte
sein krankhaftes Mißtrauen. Betont lässig näherte er sich den Ortungsgeräten. Er stellte fest,
daß die arkonidischen Schiffe wieder in Bewegung waren, ohne allerdings in Angriffsformation
überzugehen.
    »Was bedeutet das, Oberst?« fragte er Claudrin.
    »Sie kreisen uns ein«, erklärte der Epsalgeborene. »Sie bilden eine undurchlässige Schale um
Saos, Sir. Das heißt, daß wir dieses System nicht verlassen können, wenn Atlan uns nicht
freiwillig hinausläßt.«
    Cardif-Rhodan machte eine abfällige Handbewegung.
    »Es ist offensichtlich, daß der Arkonide Angst hat«, stellte er befriedigt fest. »Wenn er sich
seines Sieges so sicher wäre, würde er bestimmt angreifen.«
    Er wandte sich von Claudrin ab und erblickte zum erstenmal Allan D. Mercant.
    »Wo kommen Sie denn her?« entfuhr es ihm.
    Der Abwehrchef brachte es fertig zu lächeln. Trotzdem konnte er kaum seine Erschütterung über
Rhodans Aussehen verbergen. Der Administrator war zu einem Riesen geworden.
    »Ich dachte mir, daß Sie mich hier brauchen könnten«, sagte Mercant. »Wenn wir dieses
Anti-Nest dort unten angreifen, werde ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
    »Es gibt also doch noch mutige Terraner!« rief Cardif begeistert. »An Bord der IRONDUKE muß
ich mir immer nur zur Vorsicht mahnendes Gejammer anhören.«
    Mercant reckte sich. Offenbar fühlte er sich geschmeichelt.
    Er hätte Schauspieler werden sollen, dachte Claudrin ohne Erheiterung.
    »Nur wer handelt, wird Erfolg haben«, sagte Mercant und blickte sich angriffslustig um. »Bull
und die anderen Offiziere glauben, daß wir nur mit einem Angriff aller Schiffe auf diesen
lächerlichen Stützpunkt Erfolg haben können.«
    Rhodan lachte spöttisch. Er klopfte dem kleinen Mann jovial auf die Schulter. Mit gemischten
Gefühlen betrachtete Mercant alle Auszeichnungen auf Rhodans Brust. Bisher war es so gewesen, daß
sich der Administrator mit einer einfachen Kampfkombi begnügt hatte.
    Cardifs verwirrter Geist war nicht mehr in der Lage, die psychologisch raffinierte Falle des
Abwehrchefs zu durchschauen. Bewußt hatte Mercant den Widerspruch des Administrators gereizt.
    »Alle Schiffe?« wiederholte Rhodan höhnisch. »Ich garantiere dafür, daß wir Saos mit zehn
Schiffen nehmen werden.«
    »Die im Raum stehenden Schiffe werden ein Eingreifen Atlans verhindern«, sagte Mercant und gab
sich keine Mühe mehr, seine Befriedigung zu unterdrücken.
    Mit einer nachlässigen Gebärde brach Cardif das Gespräch ab.
    »Wir greifen an!« befahl er.
    Mercant und Bully sahen sich nur an, ohne ein Wort zu äußern. Während Rhodan die zehn
Invasionsschiffe bestimmte, begann gleichzeitig der Plan Reginald Bulls anzulaufen. An der Spitze
der Ausführenden würden die Leutnants Brazo Alkher und Stana Nolinow stehen, die inzwischen an
Bord gekommen waren. Beide kannten die Verhältnisse auf dem Anti-Stützpunkt am besten.
    Thomas Cardif konnte nicht wissen, daß gleichzeitig mit seinem Angriff auf Saos eine zweite
Gruppe landen sollte.
    Alles hing jedoch davon ab, wie lange Atlan stillhielt. Seine gewaltigen Robotschiffe lagen
rings um Saos, und ihre Geschütztürme kreisten drohend.
    Zehn Schwere Kreuzer der

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