Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ließ, aber ohne seinen
ausdrücklichen Befehl würde von arkonidischer Seite kein einziger Schuß fallen. Die Formation der
arkonidischen Flotte war eine ultimative Drohung, und Rhodan sollte sie als solche verstehen.
    Noch immer hoffte Atlan, daß er mit seinem Freund ein vernünftiges Abkommen schließen
konnte.
    »Sie scheinen noch nicht auf dem Planeten gelandet zu sein, Euer Erhabenheit«, vermutete
Toseff nach einem Blick auf die Geräte.
    »Sie stoppen die Landemanöver«, erwiderte Atlan. »Sie haben uns sofort bemerkt. Nun können sie
sich ein wenig darüber Gedanken machen, wie sie mit zehntausend Schiffen und dem Stützpunkt
gleichzeitig fertig werden können.«
    Der Arkonide von Saratan überlegte. »Hoffentlich fällt ihnen nichts ein, was uns in
Verlegenheit bringen könnte.«
    Atlan lächelte. In seinem Gesicht erschienen einige Falten.
    »Wir geben ihnen dreißig Minuten, um sich mit uns in Verbindung zu setzen«, sagte er.
    In Toseffs Augen stand eine stumme Frage.
    »Dann greifen wir an«, sagte Atlan.
    Diese Worte waren nie mehr als ein böser Traum für ihn gewesen. Nun, in dieser bitteren
Stunde, waren sie harte Wirklichkeit geworden.
    Thomas Cardif fühlte die ständige Schwächung seiner geistigen Substanz. Er konnte
diesen Vorgang in aller Schärfe verfolgen, als säße er vor einer Leinwand, auf der ein Filmdrama
abrollte. Die Triebhaftigkeit in ihm gewann immer mehr die Oberhand über Logik und Vernunft.
    Sein minutenlanges Gebrüll, als die arkonidischen Schiffe aus dem Hyperraum gebrochen waren,
sein unbesonnener Befehl zu einem sofortigen Angriff, der ihm von Bull nur mit Mühe ausgeredet
worden war – alles deutete darauf hin, daß sein Verstand nicht mehr die frühere Urteilskraft
besaß.
    Cardif kämpfte gegen sein geistiges Versagen an, er zwang sich zu überlegten Aktionen und
sachlichen Äußerungen. Doch immer wieder spülten seine Instinkte, seine innere Aufgewühltheit und
seine willkürlichen Gefühlsausbrüche diese zerbrechlich angelegten Versuche davon. Mehr und mehr
wurde Cardif zum Gefangenen seiner doppelten Persönlichkeit.
    Die schweigsame Besorgnis seiner Offiziere, die ernsten Blicke, die sie untereinander
austauschten und die angespannte Atmosphäre an Bord der IRONDUKE trugen nicht dazu bei, Cardifs
Geduld zu erhöhen. Er wirkte reizbarer als ein verwundeter Stier. Jede noch so diplomatisch
vorgetragene Kritik ließ ihn die Nerven verlieren.
    Mit brennenden Augen beobachtete er die Bildschirme, auf denen die arkonidischen Schiffe
deutlich sichtbar Angriffsposition bezogen.
    »Es dürfte sich um einen Verband von zehntausend Robotschiffen handeln«, bemerkte Reginald
Bull sachlich.
    Cardif glaubte aus der Stimme des untersetzten Mannes eine deutliche Warnung
herauszuhören.
    »Na und?« rief er aufgebracht. »Sie können mich nicht aufhalten.« Er sah an sich herunter und
zerrte an dem Pullover. »Die Roboter sollen sofort eine neue Uniformjacke herbeischaffen –
eine die paßt«, grollte er. »Ich will diesem aufgeblasenen Sternenkönig mit meinen Rangabzeichen
entgegentreten, wenn er mit mir zu verhandeln wünscht.«
    Ein skeptischer Blick Bulls belehrte ihn darüber, daß niemand daran glaubte, daß Atlan mit
Rhodan in Funkverkehr treten würde. Vielmehr dachten die Offiziere, daß der Arkonide eine solche
Handlungsweise von Rhodan erwartete.
    Major Krefenbac gab die neue Uniformjacke in Auftrag.
    »Es sieht nicht so aus, als würden sie gleich über uns herfallen«, sagte Bull nach einem
kurzen Seitenblick zu den Ortungsgeräten mit sichtbarer Erleichterung. »Sie behalten ihre
eingenommenen Formationen bei.«
    »Dieser Schwarm von Insekten!« rief Cardif haßerfüllt. »Ich verschwinde jetzt wieder in meiner
Kabine. Wenn die Roboter mit der neuen Uniform fertig sind, bin ich bereit, mit Atlan zu
sprechen.«
    Hastig verließ er die Zentrale. Oberst Claudrin räusperte sich nachdrücklich.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, wandte er sich an Bull. »Ich finde unsere derzeitige Lage einfach
untragbar. Vom strategischen Standpunkt aus stehen wir auf verlorenem Posten. Wenn der Arkonide
seinen Schiffen Feuerbefehl gibt, werden wir einfach überrannt.«
    Bully nickte verzweifelt. Sie waren in diesem Moment militärische Hasardeure – und sie
spielten ohne Trümpfe. Sie konnten noch nicht einmal bluffen, denn ein unerfahrener Raumkadett
hätte jeden Schachzug der Terraflotte durchschauen können.
    »Wir können nur hoffen, daß

Weitere Kostenlose Bücher