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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bürschlein. Ich bin einige Jahrtausende älter als du, und
außerdem ist dein Vater mein bester Freund. Setz dich hin!«
    Er starrte mich an. Noch fehlte mir der letzte Beweis, obwohl ich – vom logischen
Standpunkt her – vollkommen sicher war.
    Ich bemerkte seine aufflackernde Angst. Plötzlich war er nicht mehr der großmächtige
Herrscher.
    Sein Mund war weit geöffnet. Noch sagte er kein Wort.
    »Du solltest dich setzen, Thomas Cardif. Du hast entscheidende Fehler begangen, die nur ich
bemerken konnte. Der Vers ist das wichtigste Erinnerungsglied zwischen deinem Vater und mir. Wir
haben auch nicht mit leichten Degen gekämpft, sondern mit breiten und schweren
Wikingerschwertern. Dazu kommen noch einige Dinge, die du nicht wissen kannst. Ich möchte von dir
hören, wie es dir gelungen ist, die Menschheit zu übertölpeln. Ich möchte ferner erfahren, wo
Perry Rhodan zu finden ist. Cardif – tue es nicht!«
    Plötzlich brüllte er wieder, aber es waren keine Schreie des Zornes. Ich wußte, wie hilflos er
in diesen Augenblicken war.
    Seine Hand glitt zur Waffe. Er war zu langsam. Erst wollte ich ebenfalls ziehen, dann sprang
ich doch nach vorn.
    Schon nach meinem ersten Hieb taumelte er mit glasigem Blick. Ich drehte ihn mit einem
Hebelgriff auf den Rücken, riß die Impulswaffe aus dem offenen Halfter und versetzte ihm dann den
zweiten Schlag, der aber schon mehr als Ohrfeige gedacht war.
    Er schrie fürchterlich. In seinen Augen stand nur noch Angst. Da wußte ich endgültig, daß ich
nicht Perry Rhodan, sondern seinen verräterischen Sohn vor mir hatte. Thomas Cardif hatte die
gesamte Galaxis betrogen, und niemand hatte es bemerkt.
    Da geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Das Schott glitt auf. Ich erblickte einen
der Kampfroboter und eine plumpe Waffenmündung.
    »Halt, nicht schießen!« schrie ich, doch es war schon zu spät. Einem Menschen hätte ich noch
eine Erklärung zurufen können, nicht aber einer spezialisierten Kampfmaschine, die weiter nichts
zu tun hatte, als ihren Herrn zu bewachen.
    Ich sah direkt in den blendenden Blitz, der mir in Magenhöhe in den Körper fuhr.
    Ein greller Schmerz durchzuckte mich. Haltlos, noch im Sturz verkrampfend, fiel ich zu
Boden.
    Ich konnte einwandfrei denken, sehen und hören. Sehen jedoch nur so weit, wie es der
Blickwinkel meiner aufgerissenen Augen erlaubte.
    Der falsche Rhodan hatte sich sofort gefaßt. Er spielte den grundlos Überfallenen und
Erschöpften.
    Als die ersten Männer in die Kajüte kamen, Reginald Bull vorneweg, war ich nicht mehr fähig,
ein erklärendes Wort zu sagen.
    Cardif tobte. Wahrscheinlich hätte er mich auf der Stelle erschossen, wenn er nicht gegen
seine Proteste mit sanfter Gewalt von zwei medizinischen Robotern aus der Kabine gebracht worden
wäre.
    Ich hörte nur noch seine Schreie, als er nicht mehr zu sehen war. Innerlich atmete ich auf.
Ich war von einer Schockwaffe gelähmt worden. Erfahrungsgemäß würde dieser Zustand etwa zwei
Stunden lang anhalten. Was aber konnte in dem Zeitraum geschehen?
    Jemand drehte mich herum, so daß ich auf den Rücken zu liegen kam. Bulls Gesicht erschien in
meinem Blickfeld. Dicht neben ihm wurde Allan D. Mercant erkennbar.
    »Geschockt, sinnlos zu fragen«, sagte Mercant mit der ihm eigenen Beherrschung. »Atlan, ich
weiß, daß Sie mich hören können. Uns bleibt jetzt keine andere Wahl, als Sie vor Rhodans Zorn zu
schützen, bis Sie wieder sprechen können. Anschließend wird sich alles klären.«
    Ich verzweifelte beinahe, aber ich konnte beim besten Willen keine Auskünfte geben.
    »Bringen Sie ihn in die Zentrale«, fuhr Mercant fort. »Dort haben wir ihn gut unter
Beobachtung. Sorgen Sie dafür, daß Rhodan nicht eher aus dem Lazarett entlassen wird, bis wir
Atlans Erklärungen gehört haben. Mehr können wir augenblicklich nicht tun.«
    Wie weise war dieser kleine Mann. Er schien zu ahnen oder schon zu wissen, was sich zwischen
mir und dem falschen Rhodan abgespielt hatte.
    Zwei Roboter hoben mich auf. Im Laufschritt wurde ich zur Zentrale getragen, wo sie mich auf
einem abseits stehenden Kontursessel niederlegten.
    Ich mußte abwarten. Mir blieb keine andere Wahl.
    Die Intensität des Waffenstrahlers konnte ich nur schätzen, die verstrichene Zeit war mir
genau bekannt. Man hatte mich so gebettet, daß ich die Borduhr über den Hauptkontrollen sehen
konnte.
    Inzwischen hatten die terranischen Schiffe mit ihren Kombiwaffen das Feuer auf

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