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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verlange, daß die Führung
des Kampfes an mich übergeben wird. Zusammen mit den Überlebenden werde ich die Anlage
retten.«
    Die Blicke der anwesenden Antis verrieten finstere Ablehnung. Der Schock, daß die Terraner mit
Waffen ihre Individualschirme durchdringen konnten, hatte die Priester demoralisiert. In jedem
anderen Fall hätten sie das Gefecht zu ihren Gunsten entschieden.
    »Wir werden fliehen«, sagte der Hohepriester ruhig.
    Cardif lachte spöttisch. Er verschränkte die Arme über der Brust und nickte zu den
Bildschirmen hinüber, auf denen die ausgebrannten Kuppeln zu sehen waren.
    »Fliehen?« wiederholte er spöttisch. »Wohin, alter Mann? In den Dschungel? Rhodans Männer
schießen auf jeden, der sich dort draußen sehen läßt.«
    »In das Meer«, antwortete der Alte mit Gelassenheit. Ihn schien es nicht zu beeindrucken, daß
wenige hundert Meter entfernt immer mehr Antis den Widerstand gegen die eindringenden Soldaten
aufgaben.
    In Cardifs höhnische Stimme mischte sich so etwas wie Hoffnung.
    »Sollen wir vielleicht schwimmen?« erkundigte er sich.
    Er erhielt keine Antwort.
    Die ganze Zeit über war Bully unfähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen.
Rein automatisch hatte er seine Waffen gegen die Priester abgefeuert, die sich ihm in den Weg
stellten. Neben ihm kämpften andere Männer. Bully hatte nicht bemerkt, daß ihre Zahl sich immer
weiter verringerte.
    Bullys Augen waren vom Schweiß verklebt. Seine Lungen nahmen die rauchgeschwängerte erhitzte
Luft nur widerstrebend auf. Er lag jetzt am Ende eines langen Ganges am Boden und hielt drei der
Antis unter Beschuß, die sich schräg vor ihm auf einer kleinen Empore verschanzt hatten.
    Überall in der Kuppel tobten heftige Kämpfe. Ein Strahlenschuß zischte über ihn hinweg und
versengte seinen Rücken. Er stützte sich auf die Ellenbogen und feuerte den Kombilader ab. In der
Mauerumwandung der Empore erschien ein schwarzes Loch.
    Bei seinen Gegnern schien jetzt jede Bewegung erstorben. Zum erstenmal nahm er sich Zeit,
einen Blick hinter sich zu werfen. Er war der einzige Terraner in diesem Gang. Darüber konnte er
sich jetzt keine Gedanken machen. Seine Aufmerksamkeit galt den drei Antis, deren Ruhe ihn
mißtrauisch machte.
    Er schoß dreimal hintereinander, ohne daß sie das Feuer erwidert hätten.
    Bully fuhr mit der Zunge über seine trockenen Lippen. Die Stille breitete sich über die
gesamte Kuppel aus, als hätte jemand den sofortigen Waffenstillstand befohlen.
    Vorsichtig richtete sich Bully auf. Es war riskant, den Antis ein offenes Ziel zu bieten, aber
er konnte nicht für alle Zeiten unbeweglich hier liegenbleiben. Er fühlte, daß sich etwas
geändert hatte. Die Schlacht war entschieden. Bully konnte einen Anflug der Furcht nicht
unterdrücken. War der Überraschungsangriff fehlgeschlagen? Sollte er einer der wenigen
Überlebenden der IRONDUKE sein?
    Er erhob sich. Hochaufgerichtet stand er in dem Gang. Er blickte an sich herunter. Er bot
nicht gerade ein vertrauenerweckendes Bild. Seine Uniform war an mehreren Stellen verbrannt. Es
war fraglich, ob der Kampfanzug noch voll funktionsfähig geblieben war.
    Das konnte er leicht feststellen. Mit grimmigem Gesicht stellte er den Antigravantrieb ein und
ließ sich zur Empore hinauftragen. Sie war von den Antis verlassen worden. Bully landete und sah
sich um. Von hier aus konnte er den gesamten Gang überblicken. Er erkannte seinen vorherigen
Standort. Ein eisiges Gefühl rieselte seinen Rücken hinab. Praktisch ungedeckt hatte er von dort
unten mit den Priestern gekämpft.
    Mit vorgehaltener Waffe drang Bully weiter in das Innere ein. Ein abwärts führender Gang nahm
ihn auf. Einige Schritte weiter stieß er auf ein dunkles Bündel, das bewegungslos am Boden lag.
Es war ein Anti. Er war schwer verwundet, aber er lebte noch.
    Als er Bully kommen hörte, wälzte er sich herum.
    »Worauf warten Sie noch?« fragte er in gepflegtem Interkosmo. »Glauben Sie, Tupar hätte Angst
vor dem Tod?«
    »Nein«, sagte Bully, aber es war nur ein krächzender Ton, der aus seinem Munde kam.
    »Was wollen Sie tun?« wollte Tupar wissen. Er lächelte schmerzerfüllt. Es gelang ihm, sich so
weit aufzurichten, daß er eine Strahlwaffe unter seinem Körper hervorziehen konnte. Er
betrachtete sie nachdenklich.
    »Keine Tricks«, warnte Bully.
    Er versucht, mich aus irgendeinem Grund aufzuhalten, dachte er.
    Er ging auf Tupar los. Der Verwundete rollte zur Seite und

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