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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kraftlos gewordenen
Händen. Langsam sank er zu Boden und verlor sofort das Bewußtsein.
    Als er die Augen wieder aufschlug, fesselten ihn die Antis gerade. Rhodan wehrte
sich verzweifelt, es gelang ihm aber lediglich, einen seiner Widersacher mit einem heftigen Tritt
von sich zu schleudern. Cardif stand dabei und gab seine Anweisungen. In der Hand hielt er
Rhodans Nadelstrahler, das Armbandgerät und den kleinen Peilsender. Als er sah, daß Rhodan
wehrlos war, trat er einen Schritt näher.
    »Du hast mir von Anfang an nicht getraut, Rhodan, das beweisen diese Dinge, die wir bei dir
fanden.«
    »Mein Mißtrauen war gerechtfertigt«, gab Rhodan zurück.
    Er hatte Zeit genug gehabt, seiner Enttäuschung Herr zu werden, aber ein wenig schämte er sich
doch noch seiner Schwäche. Er hätte auf seinen Verstand, aber nicht auf seine Gefühle hören
sollen. Bully würde ihm einiges zu sagen haben, das alles andere als angenehm war.
    »Du glaubtest doch wohl nicht im Ernst, ich würde mich geschlagen geben? Nein, in der
Beziehung bin ich dein Sohn. Aber eben nur in dieser.« Seine Stimme wurde laut und kompromißlos.
»Du warst so freundlich, mir Zeit genug zum Nachdenken zu lassen. Ich habe die Zeit genützt. Du
nicht. Das ist dein Fehler, nicht meiner.«
    »Man wird dich verfolgen, Thomas, und wenn man dich bis ans Ende von Raum und Zeit jagen
müßte. Einmal werden sie dich erwischen. Und dann wirst du es mit Männern zu tun haben, die sich
nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern nur von ihrem Verstand.«
    »Spare deine Kräfte, du wirst sie noch nötig haben«, war alles, was Thomas Cardif dazu zu
sagen hatte. Er gab den Antis einige Befehle, dann wurde Rhodan in die Höhe gehoben und auf einen
flachen Wagen gelegt. Cardif und seine Bundesgenossen setzten sich dazu, dann begann die
Höllenfahrt in den Berg hinein.
    Es ging abwärts. Der Tunnel war gerade groß genug, den Wagen durchzulassen. In regelmäßigen
Abständen waren Lampen angebracht, die dürftiges Licht spendeten.
    Rhodan rechnete sich aus, daß der Lift gut tausend Meter in die Tiefe gesunken war. Der Berg
auf der Insel war aber höchstens siebenhundert Meter hoch. Der Tunnel mußte, wenn die Fahrt nicht
bald wieder in die Höhe ging, im Meer, fünfhundert Meter unter der Wasseroberfläche, enden.
    Er endete vorher.
    Der Gang verbreiterte sich zu einer regelrechten Halle, deren größter Teil von einem
Wasserbecken eingenommen wurde. Darin lag aufgetaucht das U-Boot der Antis, mit dem die Besatzung
der zerstörten Festung entkommen war.
    Der Wagen hielt an. Die beiden Antis nahmen Rhodan und trugen ihn zum U-Boot. Der Bärtige und
Cardif folgten. Sie sprachen miteinander, aber Rhodan konnte kein Wort verstehen. Sie brachten
ihn in eine kleine Kabine, überprüften seine Fesseln und ließen ihn dann allein.
    Kurze Zeit darauf begannen die Maschinen im Innern des Bootes zu arbeiten, das Rauschen von
Wasser ertönte. Wahrscheinlich durchfuhr man eine Schleuse, um ins offene Meer zu gelangen. Dann
liefen die Maschinen regelmäßig, und das Schwanken hörte auf. Rhodan ahnte, daß sie sich tief
unter der Oberfläche befanden und mit direktem Kurs auf die geheimnisvolle Unterwasserfestung
zuliefen.
    Wenn der Peilsender, den ihm Cardif abgenommen hatte, noch funktionierte, würde man auf der
IRONDUKE den Kurs des U-Bootes genau verfolgen können. Aber was half das im Augenblick? Thomas
Cardif besaß die wertvollste Geisel, die es für seine Sicherheit geben konnte.
    Niemand würde das Boot oder die Festung angreifen, solange sich Perry Rhodan in Cardifs Gewalt
befand.
    Niemand wußte das besser als Rhodan selbst.
    Mit Höchstgeschwindigkeit glitt das Boot in tausend Meter Tiefe dahin und wurde erst
langsamer, als die Gipfel des unterseeischen Gebirges vor dem Bug auftauchten. Vorsichtig ließ es
sich dann tiefer sinken, bis es genau vor dem Felsüberhang stand. Die Tore öffneten sich, und das
Boot fuhr in den mit Wasser angefüllten Kanal. Er endete vor einer Schleuse, durch die es
schließlich in den Hafen der eigentlichen Festung gelangte.
    Vier Antis traten in die Kabine und hoben den gefesselten Rhodan vom Bett. Sie trugen ihn
durch den engen Gang des Bootes hinauf in den Turm und dann an Land. Das Hafenbecken war hell
beleuchtet, und man hätte nicht vermuten können, mehr als tausend Meter unter der
Meeresoberfläche zu weilen.
    Rhodan sah Cardif und den bärtigen Anti vorangehen und in einem Korridor verschwinden. Er

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