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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erster Stelle stand die Sorge
um seinen Freund. Er mußte sich eingestehen, ihn noch niemals zuvor in einer so aussichtslosen
Lage gewußt zu haben. Was immer Cardif oder die Antis jetzt von ihm verlangten, er würde ihre
Forderungen erfüllen müssen, um Rhodans Leben zu retten.
    Wenn sie sich doch endlich melden würden.
    Aber die Nacht verging mit endlosem Warten, bis endlich der Morgen graute.
    Bully duschte sich kalt, zog sich an, verzichtete auf das Frühstück und eilte in die
Kommandozentrale, wo er Claudrin bereits antraf.
    »Nichts?«
    Der Epsaler schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    In Bullys Gesicht trat ein gehetzter Ausdruck. Er überschaute die Kontrollen, als könnten sie
ihm eine Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen geben. Alle Geräte standen auf Empfang. Die
Peiler liefen unaufhörlich. Die Routinemeldungen der wartenden Flotte und U-Boote trafen ein und
wurden beantwortet.
    Die Ungewißheit begann unerträglich zu werden.
    »Wenn ich nur wüßte, was wir tun sollen …«
    Claudrin warf Bully einen kurzen Blick zu.
    »Sie können sich nicht ewig verstecken«, deutete er an, ohne daß seine Stimme Zuversicht
verriet. »Einmal müssen sie aus ihrem Versteck kommen, und dann …«
    »Was – dann? Wenn Rhodan in ihrer Gewalt ist, müssen wir unter Umständen einem freien
Abzug zustimmen. Ich weiß nicht …«
    »Sir!«
    Das war die Stimme des Cheffunkers. Sie klang aufgeregt.
    Bully war mit einem Satz bei ihm. »Was gibt's?«
    »Funkzeichen, Sir. Von hier.« Er deutete auf die Karte, die vor ihm auf dem Tisch lag. »Die
Peilergebnisse liegen noch nicht vor. Ich habe nur die Richtung.«
    Der Finger des Funkers lag auf einem Punkt, der etwa zweitausend Kilometer von der Insel
entfernt war.
    »Was für Funkzeichen?« drängt Bully unruhig. »Vielleicht stammen sie von einem unserer
Boote …«
    »Es war Rhodan, Sir.«
    Bully schnappte nach Luft. »Was?«
    »Morse, Sir. Morsezeichen. Sie brachen plötzlich wieder ab, als sei eine Störung eingetreten.
Hören Sie inzwischen die Aufnahme, während ich die Peilergebnisse der U-Boote auswerte.«
    Die Aufnahme bestand aus einfachen Morsezeichen. Mühelos ließen sie sich entziffern. Der Text
war in englischer Sprache abgefaßt.
    »… bin in Festung. Lage genau zweitausend Kilometer westlich dieses Senders in Gebirgszug,
tausend Meter unter Null. Sender ferngesteuert, Zerstörung sinnlos. Habe mich befreit, kann aber
Festung nicht verlassen. Versucht Befreiung, aber …«
    Die Funkzeichen brachen ab.
    Bully und Claudrin sahen sich an.
    »Soll das eine Falle sein?« fragte Bully.
    Claudrin schüttelte den Kopf. »Wer von den Antis spricht Englisch und kennt Morsezeichen? Gut,
Cardif vielleicht, aber welchen Sinn hätte es, wenn er uns die Lage der gut getarnten Festung
verriete? Nein, das war Rhodan.«
    Bully wandte sich an den Funker. »Wo steht der Sender?«
    »Es ist derselbe wie beim ersten Kontakt mit den Antis, Sir. Hier, vier Kilometer unter der
Oberfläche des Meeres.« Er deutete auf den bereits eingezeichneten Punkt.
    Zweitausend Kilometer westlich war nichts als Meer. Hier also lag ein unterseeisches Gebirge,
und die Festung. Tausend Meter unter dem Wasser.
    »Sie kümmern sich darum, daß zweihundert Einheiten aus der Blockade abgezogen und um das
Seegebirge gelegt werden«, befahl Bully dem Epsaler. »Wir schließen es ein. Ich werde den
U-Booten entsprechende Anweisungen und Ortsbestimmungen zugehen lassen. Wir haben keine Sekunde
zu verlieren.«
    Es ging alles blitzschnell. Keine halbe Stunde nach dem Auffangen des Funkspruches hatten
zweihundert Raumschiffe die Festung eingeschlossen. Niemand konnte unbemerkt entkommen.
    Die Antis saßen in der Falle.
    Was aber war mit Rhodan?
    Drei Stunden schlichen dahin.
    Es erfolgte kein neuer Anruf, und die Ungewißheit blieb, ob Rhodan die Flucht gelungen war
oder ob man ihn wieder gefangen hatte.
    Das Warten wurde unerträglich.
    Die IRONDUKE stand genau über dem Unterwassergebirge in nur zwei Kilometer Höhe. Auf der Karte
waren die Umrisse des Massivs bereits eingezeichnet worden.
    Gerade sank Bully müde in einen Sessel, als etwas völlig Unerwartetes geschah. Ein starker
Sender schlug durch und forderte die IRONDUKE auf, auf Bildempfang zu gehen. Der Funker reagierte
sofort.
    Direkt vor Bully leuchtete der Bildschirm auf – und Rhodans Gesicht erschien darauf.
    Aber was war das für ein Gesicht.
    Die Haare waren von Schweiß und Blut verklebt, eine frische

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