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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er, seine
Fesseln zu lösen. Von oben herab senkte sich eine Art Glashaube über seinen Kopf. Metallbänder
umschlossen seine Gelenke. Ein zweiter Tisch wurde herbeigefahren, auf den sich Cardif legte.
Einige der Kabel, die durch eine Maschine liefen, verbanden ihn mit Rhodan.
    Rhobal trat hinzu. »Alles bereit, Thomas Cardif.«
    »Dann los. Wir dürfen keine Zeit versäumen. Wenn die Pause zu lang wird, könnte man die Geduld
verlieren.«
    Rhodan schwieg immer noch. Er wußte, wie sinnlos jedes Wort sein würde. Irgend etwas in ihm
allerdings sträubte sich dagegen, aufzugeben, so hilflos er auch im Augenblick war. Durfte er
überhaupt noch hoffen? Wer sollte ihm helfen? Die Mutanten waren hilflos. Sie wären es auch
gewesen, wenn sie die Meeresfestung gefunden hätten.
    Nein, es war vorbei.
    Die Maschinen begannen zu summen. Zuerst verspürte Rhodan nichts als angenehme Wärme und ein
wohltuendes Prickeln in den Gliedern, aber dann war ihm, als griffe jemand in sein Gehirn und
hole Stück für Stück daraus hervor. Es begann zu schmerzen, und vor seinen Augen wurde es dunkel.
Mühsam nur konnte er sich noch genügend konzentrieren, um die Vorgänge zu beobachten und zu
registrieren, aber dann war auch das zuviel für ihn.
    Die rasenden Schmerzen drohten seinen Kopf zu sprengen.
    Dann versank er in einer bodenlosen, schwarzen Tiefe.

16.
    Professor Wild hatte über den halben Globus ein UV-Hormotroskop nach Terrania
schaffen lassen. Er hatte mehr als dreißig Gespräche rund um die Erde geführt, bis er einen
Kollegen auftrieb, der ihm erklären konnte, wie ein Ultraviolett-Hormotroskop arbeitete.
    Vor hundert Jahren war es schon vergessen gewesen. Es hatte der Medizin, vor allen Dingen den
Wissenschaftlern, keine Hilfe geleistet. Professor Wild versprach sich von dem Apparat auch
nichts, den er in alten, vergilbten medizinischen Fachzeitschriften einmal erwähnt gefunden
hatte, aber er wollte sich auch später nicht den Vorwurf machen, zu wenig verantwortungsbewußt
gehandelt zu haben, und – er gehörte auch zu den Liquitiv-Trinkern.
    Drei Stunden nach dem ersten Versuch fand er zum achtzehntenmal dasselbe Ergebnis. Der
Wirkstoff aus der zweiten Drüse, chemisch identisch mit dem Sekret der ersten, ließ 0,57 Prozent
weniger ultraviolettes Licht durch als der andere.
    Achtzehnmal hatte das Resultat minus 0,57 Prozent gelautet, verglichen mit den
Meßwerten des ersten Extraktes.
    Da gab es in Terrania Alarm für die Fermentspezialisten. Fermente, Stoffe biologischer
Herkunft, deren Anwesenheit den Ablauf chemischer Vorgänge bedingt; sie waren bei den meisten
Lebewesen sowohl im Speichel zu finden als auch im Magen und Darm, in Galle und
Bauchspeicheldrüse. Weit mehr als tausend waren bekannt.
    In Terrania gab es nur sieben Fermentspezialisten. Sie sollten in Stunden weit über tausend im
Menschen vorhandene Fermente mit dem Wirkstoff aus der zweiten Drüse der Schlammbohrer in Kontakt
bringen. Fermente und Katalysatoren; sie wirken durch ihre Anwesenheit, verändern sich selbst
nicht, wohl aber den Stoff, der ihnen begegnet.
    Professor Wild wurde zum Kettenraucher, während die Untersuchungen liefen. Der medizinische
Komplex in Terrania fieberte. Mehr als ein Drittel der Ärzte tranken Liquitiv.
    Und dann kam die Meldung.
    Vom Lyl- Ferment war die Rede. Vor knapp zwanzig Jahren war es erst entdeckt worden.
Alle Wesen, die einen Stoffwechsel besaßen, schienen es zu produzieren. Kam der Extrakt aus der
zweiten Drüse im menschlichen Magen mit einem Lyl-Ferment in Kontakt, dann veränderte der
Katalysator den Extrakt in ein Nervengift, dessen Wirkung so teuflisch war, daß es unheilbare
Rauschgiftsucht hervorrief, und ebenso unheilbare Zerstörungen der Nerven verursachte.
    Professor Wild wußte nun, wie die Antis das Mittel durch die Kontrollen gebracht hatten. Die
terranischen Chemiker hatten vor zwei Jahren ein Liquitiv überprüft, das nur den Wirkstoff der
ersten Rüsseldrüse enthielt. Später erst wurde das Sekret aus der zweiten Drüse beigemischt, ohne
daß sich an dem Liquitiv etwas Erkennbares änderte.
    »Großer Gott«, stöhnte Wild, »welch teuflische Tarnung.«

17.
    Nach Rhodans spurlosem Verschwinden hatte Bully das Kommando über die IRONDUKE und
die gesamte Kriegsflotte übernommen.
    Die IRONDUKE folgte der Rotation des Planeten und stand unbeweglich in sehr großer Höhe über
der Insel.
    Bully lag ruhelos in seiner Kabine und konnte nicht schlafen. An

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