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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbst wurde auf eine Bahre gelegt und hinterhergetragen.
    Seine Lage wurde gefährlicher, als er es sich einzugestehen wagte. Zuerst hatte er nur damit
gerechnet, als Geisel mißbraucht zu werden. Aber dann hätte Cardif schon längst seine Forderungen
gestellt.
    Was also, fragte er sich, hatten sie wirklich mit ihm vor?
    Der Korridor endete vor einer breiten Tür. Sie öffnete sich selbsttätig, als die Träger nahe
genug herangekommen waren. Rhodan konnte sich nur wenig bewegen, aber schon der Blick gegen die
Decke ließ ihn das Schlimmste ahnen. Symmetrisch angebrachte Scheinwerfer erfüllten den Saal mit
grellem und fast unerträglichem Licht. Dort wo die Decke mit den Wänden zusammentraf, liefen
ganze Bündel von Kabeln entlang und verschwanden in den Verschalungen. Rhodan drehte den Kopf und
erblickte die komplizierten Apparaturen eines gut eingerichteten Forschungslabors. Man trug ihn
zu einem Gerät, in dem Rhodan eine Hypnoschockanlage zu erkennen glaubte.
    Er wurde auf einen Tisch gelegt und darauf festgebunden.
    Im Hintergrund sah Rhodan den bärtigen Anti, der immer mit Cardif zusammengewesen war. Er trug
jetzt einen weißen Mantel, der von einem goldenen Gürtel zusammengehalten wurde. In der Hand
hielt er einige Papiere. Cardif näherte sich von der anderen Seite. Er lächelte fast freundlich,
als er zu dem Tisch trat, auf dem Rhodan hilflos und gefesselt lag.
    »Genieße es noch einmal, Perry Rhodan, richtig und selbständig denken zu können, denn bald
wirst du dazu nicht mehr in der Lage sein. Nein, wir werden dich nicht töten, dazu bist du zu
wertvoll. Auch wäre dein Gehirn und sein Inhalt zu wertvoll, um für immer im Meer des Vergessens
zu versinken. Viele Menschen wären froh, wenn sie wüßten, was du weißt. Etwa das Geheimnis von
Wanderer, dem Planet des ewigen Lebens. Oder der Schlüssel zu Arkon und seiner Macht. Oh, es gäbe
viel, das wir wissen möchten – und der Weg zu diesem Wissen ist so einfach.«
    Rhodan bewegte sich nicht. Er wagte kaum zu atmen. Er ahnte, was Cardif mit ihm vorhatte.
    Er begann, sich schwerste Vorwürfe zu machen. Seine Sentimentalität hatte Arkon und Terra in
größte Gefahr gebracht.
    »Ich sehe deinem Gesicht an, daß du die Wahrheit erraten hast«, fuhr Cardif triumphierend
fort. » Ich werde zu Perry Rhodan, mit allem seinem Wissen und Können. Injektionen werden
meine Augen grau erscheinen lassen. Das Haar ist schnell gefärbt. Unsere Individualschwingungen
des Gehirns sind sich so ähnlich, daß man die meinen mit einer einfachen Manipulation den deinen
anpassen kann. Unsere Zellkernstrahlung ist fast identisch. Kein Telepath wird feststellen
können, daß ich nicht Perry Rhodan bin. Du wirst aus dem Verkehr gezogen, und ich
übernehme deine Rolle. Du wirst in dem Augenblick, da ich auf der Bühne der Imperien erscheine,
als verletzter Thomas Cardif identifiziert werden. Man wird glauben, daß es mit dir, dem
vermeintlichen Cardif, zu Ende geht. Niemand kann und wird den Austausch bemerken. Ich, Perry
Rhodan, werde in wenigen Stunden der Administrator des Solaren Imperiums sein.« Er sah Rhodan
scharf in die Augen. »Nun, was sagst du zu meinem Plan?«
    Rhodan gab sich keiner Täuschung hin. Seine Lage war hoffnungslos. Niemand wußte, wo er war,
und wenn man es wußte, würde man keinen Angriff wagen, obwohl es jetzt besser für das Imperium
gewesen wäre, wenn er starb. Cardifs Plan war fehlerlos und ohne Risiko. Sogar die Telepathen
würden nicht in der Lage sein, zwischen dem echten und dem falschen Rhodan zu unterscheiden.
    »Auch wenn ich Rhodan sein werde, bin ich immer noch Thomas Cardif«, fuhr Cardif fort. »Und
ich werde es wissen. Aber kein Telepath wird es bemerken. Eingekapselt in deinem Wissen und
Können wird meine eigene Persönlichkeit weiterleben und ihre Ziele verfolgen. Und es sind nicht
deine Ziele, Rhodan.«
    Immer noch schwieg Rhodan. Was hätte er sagen sollen? Jedes Wort würde verschwendet sein.
Thomas Cardif war verrückt – er mußte verrückt sein. Aber er war auch genial.
    Cardif gab dem Bärtigen einen Wink. »Du kannst beginnen, Rhobal, sobald die Anschlüsse
befestigt sind.« Noch einmal beugte er sich über Rhodan und sagte: »Lebe wohl, Perry Rhodan. Ich
glaube nicht, daß wir uns je wiedersehen. Du darfst die Augen schließen. Ich bin human genug, dir
den Anblick der Maschinen zu ersparen.«
    Rhodan schloß die Augen nicht, er gab aber auch keine Antwort. Vergeblich versuchte

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