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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn nicht. Es würde ihn nicht daran hindern können, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Rhodan
sah nach achtundfünfzig Jahren genauso aus wie er.
    In diesem Augenblick heulten die Triebwerke der IRONDUKE auf, und der Kugelraumer stieg
langsam und majestätisch in die Höhe.
    »Meine Freunde glauben, aus großer Höhe einen besseren Überblick zu haben«, entschuldigte
Rhodan den Start. »Es trifft nicht unsere Abmachungen. Ich kam allein.«
    »Das Schiff stört mich nicht«, sagte Cardif und wich Rhodans Blick nicht aus. »Du kamst
allein, mehr wollte ich nicht. Warum eigentlich hast du mir geglaubt?«
    Rhodan erstarrte. Was sollte die Frage bedeuten? So gelassen wie möglich erwiderte er: »Vieles
von dem, was du denkst, könnte der Wahrheit entsprechen. Ich wollte mich überzeugen, ob dem so
ist. Wenn du es ehrlich meinst, dann komm jetzt mit mir. Wir könnten die Vergangenheit
vergessen.«
    »Kann man das wirklich, Perry Rhodan?«
    Der Tonfall seiner Stimme paßt nicht zu seiner Reue, dachte Rhodan verwirrt und wurde äußerst
wachsam. Sein Instinkt warnte ihn, aber er sah noch keine Gefahr. Wo sollte die Gefahr sich
verbergen? Cardif stand waffenlos wenige Schritte von ihm entfernt, ein spöttisches Lächeln auf
den Lippen. Beide Hände hingen am Körper herab. Er schien sorglos – für seine Lage viel zu
sorglos.
    »Wir können später über alles reden, Thomas. Ich bin hergekommen, um deine angebotene Hand zu
nehmen. Warum gibst du sie mir nicht?« Er streckte seine Hand aus, ohne sich von der Stelle zu
rühren. »Nun, was ist?«
    Er starrte in das Gesicht seines Sohnes, in dessen Züge etwas Wartendes, Lauerndes getreten
war. Die Hitze wurde fast unerträglich, und es war Rhodan, als flimmere die Luft über dem
steinigen Plateau. Cardifs Gesicht war plötzlich nicht mehr so deutlich. Es schwebte hinter dem
Schleier der flimmernden Heißluft.
    Viel zu spät begriff Rhodan. Er fuhr mit der rechten Hand in die Tasche und zog den
Nadelstrahler hervor. Mit einem Satz sprang er auf Cardif zu, der ruhig stehenblieb und ihn
erwartete.
    Er prallte gegen die flimmernde Luft.
    Ein Schutzschirm aus Energie, wie er sich gedacht hatte. Aber der Energieschirm in Form einer
Glocke lag nicht um Cardif, sondern um ihn, Rhodan. Er war von der Umwelt abgeschlossen.
    Ein Glück, daß er es früh genug erkannt hatte. Ein Schuß aus dem Nadelstrahler hätte jetzt für
ihn selbst gefährlich werden können. Auch die Funkwellen würden nun die IRONDUKE nicht mehr
erreichen, aber das bedeutete keine Gefahr. Wenn die Signale ausblieben, würde das Bully
alarmieren.
    Die Enttäuschung war für Rhodan groß. Achselzuckend schob er den Strahler in die Tasche
zurück.
    Eine Erschütterung lief durch den Boden. Das Plateau, auf dem Rhodan und Cardif standen,
begann in die Tiefe zu sinken.
    Hilflos stand Rhodan unter der kleinen Energieglocke, die nicht einmal Luft durchließ. Es war
heiß und stickig.
    Am Himmel wurde die IRONDUKE schnell größer. Wie ein Stein fiel sie in die Tiefe. Auf den
Bildschirmen in der Zentrale mußte sich deutlich abzeichnen, was hier unten geschah. Aber würde
Claudrin rechtzeitig eingreifen können?
    Die Platte sank jetzt schneller. Cardif rührte sich nicht. Sein Gesicht hatte einen gespannten
Ausdruck angenommen, der den versteckten Triumph nicht überschatten konnte. Er sagte etwas, aber
keine Schallwelle drang bis zu Rhodans Ohren. Er war in die perfekteste Falle geraten, die man
ihm jemals gestellt hatte.
    Über dem Schacht schloß sich der Boden. Der Himmel und die herabstürzende IRONDUKE
verschwanden. Claudrin würde sich hüten, den Gipfel zu bombardieren.
    Licht flammte auf. Rhodan sah, daß sie immer noch in die Tiefe sanken. Von einer Plattform
sprangen drei Antis zu Rhodan und Cardif herüber. Sie waren an ihren Umhängen leicht zu erkennen.
Einer trug einen dichten Vollbart. Er sprach mit Cardif und deutete dabei mehrmals auf Rhodan.
Cardif nickte.
    Endlich, nach endlosen Minuten schnellen Absinkens, hielt die Platte mit einem harten Ruck an.
In derselben Sekunde verschwand die Energieglocke. Rhodan war überrascht. Trotzdem dauerte es
keine Sekunde, bis er den Nadler in der Hand hielt.
    Ehe er ihn in die Höhe reißen und auf Cardif feuern konnte, traf ihn der konzentrierte
Schockstrahl des Anti, der nur darauf gewartet zu haben schien. Rhodan spürte, wie eisige Kälte
seine Glieder umschloß und bewegungsunfähig machte. Die Waffe entfiel seinen

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