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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Das genügt.«
    Die Deckenbeleuchtung flammte auf. Nach einem Augenblick der Benommenheit kam Ron zu
Bewußtsein, daß die fremde Stimme arkonidisch gesprochen hatte. Er wandte den Kopf und sah rechts
von sich einen Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch stand die Lampe, die ihn bisher geblendet
hatte, und hinter dem Schreibtisch waren drei Gestalten zu sehen, zwei von ihnen stämmig,
breitschultrig, die dritte dürr, ausgemergelt und noch größer als ihre beiden Nachbarn.
    Da wußte Ron, daß er wirklich in eine Falle geraten war.
    Einer der Breitschultrigen kam hinter dem Schreibtisch hervor. Ron sah, daß er etwas in der
Hand hielt. Der Fremde beugte sich zu Ron herunter, streckte die Hand aus und sagte: »Trinken Sie
das!«
    Er sprach immer noch arkonidisch. Zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hielt er
ein Fläschchen, das nur wenige Kubikzentimeter faßte und ein buntes, violett-gelbes Etikett
trug.
    Ron wandte sich an Gerard Lobson, der ein Stück von ihm weggerutscht war, aber immer noch auf
den Knien lag.
    »Was will er?« fragte er auf englisch.
    Gerard schien überrascht. »Er sagte, Sie sollen das trinken.«
    »Warum?«
    Gerard bekam es wieder mit der Angst zu tun. »Um Gottes willen, trinken Sie es, ohne lange zu
fragen. Er …«
    Ron stützte sich auf den linken Ellbogen und schob mit der rechten Hand den Arm des
Breitschultrigen beiseite.
    »Trink's selbst!« fuhr er ihn an. »Ich suche mir meine Getränke allein aus.«
    Er sprach noch immer englisch. Aber er wußte nicht, ob er die drei Fremden davon würde
überzeugen können, daß er kein Arkonidisch verstand. Zwei von ihnen waren Springer, das war ihm
klar, Angehörige der Galaktischen Händler, die in fast allen Geschäften ihre Finger hatten. Der
dritte konnte ein Ara sein. Die Aras waren ebenso wie die Springer Abkömmlinge arkonidischer
Frühsiedler, und so, wie jene sich auf das Geschäftemachen gestürzt hatten, kümmerten sich die
Aras nur um die Wissenschaft, besonders die Biomedizin.
    Der Springer, der sich über Ron gebeugt hatte, wurde zornig.
    »Sie werden das trinken!« schrie er, jetzt auf englisch.
    Wenn mir nur nicht alles so weh täte, dachte Ron voller Wut, dann würde ich dir schon zeigen,
mein Junge, was ich werde und was nicht.
    Er versuchte, auf die Beine zu kommen. Merkwürdigerweise ließ ihn der Springer auch gewähren.
Er wich ein Stück zurück. Ron verbiß die Schmerzen, die er empfand, und lehnte sich gegen die
Wand hinter seinem Rücken. Der Springer hielt immer noch das kleine Fläschchen.
    »Was ist es?« wollte Ron wissen.
    »Ein Likör«, wurde ihm geantwortet. »Trinken Sie ihn.«
    »Damit ich drei Sekunden später tot umfalle, wie?« spottete Ron.
    Der Springer schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir Sie umbringen wollen, haben wir bessere Methoden, als Sie zu vergiften«, behauptete
er.
    Das war richtig. Ron glaubte auch nicht im Ernst daran, daß der Inhalt des Fläschchens
tödliches Gift war. Aber eine Droge, die Ron willfährig oder geschwätzig oder sonst etwas machen
sollte, enthielt es bestimmt.
    Gerard Lobson beschwor ihn mit zitternder Stimme, die Flüssigkeit doch zu trinken, aber Ron
blieb hart.
    »Nein!« sagte er. »Das ist mein letztes Wort.«
    Der Ara hinter dem Schreibtisch stieß ein zorniges Zischen aus. Ron sah eine rasche Bewegung
im Hintergrund des Raumes. Er stieß sich mit der Schulter an der Wand ab und schnellte nach vorn.
Aber der Sturz in den Antigravschacht hatte seine Muskeln weitgehend außer Funktion gesetzt und
seine Reaktionsgeschwindigkeit vermindert. Mitten im Vornüberfallen traf ihn ein harter,
atemberaubender Schlag. In seinem Schädel wurde eine dröhnende Glocke angeschlagen, und dann war
abermals Dunkelheit um ihn.
    Als Ron zum zweiten Mal erwachte, hatte sich die Szene verändert. Es war jedoch
wieder Gerard Lobson, der sich über ihn beugte.
    Lakonisch erklärte er: »Jetzt haben sie es Ihnen eben mit Gewalt eingegeben.«
    Ron richtete sich auf. Was sie auch immer mit ihm gemacht hatten – es schien spurlos an
ihm vorübergegangen zu sein. Er fühlte sich frisch. Die Schmerzen waren verschwunden, und er
hatte das Gefühl, er könnte es jetzt mit der ganzen Welt aufnehmen.
    Wahrscheinlich hatte der Ara mit einer Schockwaffe auf ihn geschossen. Er war bewußtlos
gewesen, und sie hatten ihm die Flüssigkeit wider seinen Willen eingeflößt.
    »Was ist das überhaupt für ein Saft?« fragte er Gerard.
    »Ein Likör«, antwortete Gerard.

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