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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns noch weiter auszudehnen. Rhodan hat auf
diesem Antrag handschriftlich vermerkt: ›Handelsniederlassungen sind zu genehmigen!‹ Na, was
sagen Sie dazu?«
    Ruhig erwiderte Mercant: »Wenn es in dieser Art weitergeht, sehe ich mich leider gezwungen,
den Mannschaftsbestand der Solaren Abwehr zu verzehnfachen.«
    »Sagen Sie es ihm, Mercant!« rief Bully.
    Mercant winkte ab. »Der Chef ist ein Mann einsamer Entscheidungen geworden, Bull.«
    »Wohin soll das aber noch führen, Mercant? Je mehr Zeit vergeht, um so fremder wird Perry mir.
Er hat nicht einmal mehr eine Spur von Humor. Alle gehen ihm aus dem Weg, sogar Gucky.«
    »Vielleicht ist gerade das ein Fehler. Vielleicht lassen wir den Chef zu offensichtlich
merken, daß er uns fremd geworden ist. Vielleicht drängt ihn gerade unser Verhalten noch mehr in
seine Isolation.«
    Bully unterbrach den Solarmarschall. »Zum Teufel, Mercant, einer muß ihm doch etwas sagen
können, wenn er Fehlentscheidungen trifft. Allem Anschein nach eigne ich mich am schlechtesten
dazu. Mercant, Sie sind doch viel mehr Diplomat als ich. Bitte, kommen Sie hier vorbei, nehmen
Sie sich das Gutachterurteil und gehen Sie damit zu Rhodan. Ich hoffe, daß er auf Sie hört und
diese Invasion der Springer nicht Tatsache werden läßt.«
    Er sah Mercants Zögern; er drängte nicht. Allan D. Mercant war nicht der Mann, der sich
beeinflussen ließ.
    »Gut«, sagte Mercant schließlich, »ich will es versuchen. Erwarten Sie mich in zehn Minuten,
Bull.«
    »In Ordnung.« Es klang wie ein Stoßseufzer, danach schaltete Bully ab. Die Sorge um Perry
Rhodan blieb.
    Wenn er allein war – und von Woche zu Woche kapselte er sich mehr ab –
dann überkam Rhodan-Cardif wie ein Gespenst die Erkenntnis, nur eine Marionette der Antis zu
sein. Sie hielten ihn in der Hand. Wenn er, Cardif, nicht nach ihrer Pfeife tanzte, würden sie
ihm die Daumenschrauben anlegen.
    Inzwischen war er von seinem ursprünglichen Plan, den angeblichen Cardif in Frieden zu lassen,
wieder abgekommen. Er mußte seinen Vater aufspüren, dann bekam er vielleicht eine Chance, der
Abhängigkeit der Baalol zu entkommen.
    Je länger er Rhodans Rolle spielte, um so mehr wurde er vom Machtrausch erfaßt, und der
ursprüngliche Haß auf den Vater trat durch dieses neue Machtgefühl immer mehr in den
Hintergrund.
    Doch auch diese Gefahr hatte er erkannt. Wie ein Süchtiger kämpfte er gegen den Machtrausch
an. Er durfte sich nicht davon beherrschen lassen.
    Er hörte das Klopfen.
    »Ja!« rief er erschreckt. Aus tiefstem Grübeln war er in die Wirklichkeit zurückgerufen
worden. Als er zur Tür blickte, hatte er sich schon gefaßt. »Mercant, Sie?« fragte er, als er
Allan D. Mercant eintreten sah. »Ich kann mich nicht erinnern, eine Besprechung auf dem
Terminkalender vermerkt zu haben.«
    Früher hatte Perry Rhodan nie so scharf gesprochen. Seit der Rückkehr von Okul herrschte fast
nur noch dieser Ton.
    Der Solarmarschall ließ sich nicht abschrecken. Wie üblich, nahm er links von Rhodans
Schreibtisch Platz.
    »Sir«, begann er und legte den Expertenbericht vor sich hin. »Ich habe bei Bully dieses
Gutachten vorgefunden. Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß der Personalbestand der Solaren
Abwehr um ein Vielfaches erhöht werden muß, wenn zusätzlich zu den schon vorhandenen
Niederlassungen der Galaktischen Händler noch einmal dreihundert im Kolonisationsgebiet des
Imperiums eröffnet werden?«
    Cardif-Rhodans graue Augen ruhten unverwandt auf Mercant. Seine scharf geschnittenen Züge
verrieten nichts über seine Gedankengänge.
    Thomas Cardif dachte in diesem Augenblick an die Antis und verfluchte sie. Auf ihr Drängen hin
hatte er den Antrag der Galaktischen Händler genehmigt.
    Er war das Opfer ihres ersten Erpressungsversuchs. Vor vier Tagen hatten sie ihm über eine
Händlerabordnung unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß sie die Konsequenzen aus seinem
Verhalten ziehen mußten, wenn der Antrag auf Handelsniederlassungen abschlägig beschieden
würde.
    Und nun saß Mercant vor ihm und versuchte ihn dazu zu überreden, daß er seine Genehmigung
zurücknahm.
    »Sonst noch etwas, Mercant?« fragte er kalt.
    Der Solarmarschall zeigte Erstaunen.
    »Sir«, stammelte er – und bei Mercant bedeutete eine Verwirrung viel –, »es ist von
lebenswichtiger Bedeutung, ob wir die Vielzahl der Niederlassungen um dreihundert erweitern oder
nicht. Wir sind einfach nicht in der Lage, die

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