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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstehe darunter: unbelauscht.«
    Cardif befand sich in Alarmstimmung. Banavols einleitende Worte kündigten eine Nachricht von
größter Bedeutung an. In Cardifs Augen blitzte es auf. Das war aber auch das einzige sichtbare
Anzeichen einer Erregung.
    »Kann ich hier ungestört sprechen?« wiederholte Banavol.
    Wiederum blieb die Frage unbeantwortet.
    »Na schön«, sagte der Arkonide lässig. »Meine Sorgen sind es nicht. Ich komme im Auftrag von
Rhobal.«
    Diese Bemerkung konnte Cardif nicht zum Widerspruch reizen. Er lächelte dünn.
    »Nun, ich tue das, wofür man mich bezahlt«, fuhr der Arkonide fort. »Aber man hat mich nicht
bezahlt, lange Reden zu halten. Rhobal verlangt zwanzig Zellaktivatoren. Damit habe ich mein Geld
verdient, Terraner. Ich wüßte nicht, was ich noch sagen sollte.«
    Ein Lauern war in Banavols Stimme, ein Lauern in seinen rötlichen Arkonidenaugen. Lässig lag
er im Sessel.
    Rhodans Ebenbild, dem er gegenübersaß, hatte mit keiner Wimper gezuckt, als er den Namen des
Hohenpriesters Rhobal erwähnte. Noch weniger war er zusammengezuckt, als Banavol die Forderung
der Antis aussprach: zwanzig Zellaktivatoren. Zwanzig Antimutanten gelüstete es, gleich Imperator
Gonozal VIII. sich ewiges Leben zu verschaffen. Der einzige, der ihnen diese eigroßen Aktivatoren
besorgen konnte, war Rhodans Double: Thomas Cardif.
    Für ihn mußte es ein leichtes sein, die galaktischen Daten über die Kunstwelt Wanderer zu
erfahren. Daß ES , das einzige Wesen auf Wanderer, Rhodans Freund war, wußten die Antis
durch Cardif. Nach Meinung der Baalol-Priester mußte es für Cardif eine Kleinigkeit sein,
Wanderer aufzusuchen, ES zu bitten, zwanzig Zellaktivatoren herauszugeben und mit diesen
Wunderdingen zurückzukommen.
    »Banavol, bestellen Sie Rhobal, daß sein Verlangen nicht durchzuführen ist«, sagte Cardif.
    Der Arkonide zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht befugt, Verhandlungen mit Ihnen zu
führen, Terraner. Wenn Ihnen Rhobals Wunsch nicht paßt, dann bringen Sie Ihr Mißfallen darüber in
der Springerniederlassung auf Pluto zum Ausdruck. Man erwartet Sie dort, bevor Sie nach Wanderer
fliegen. Gut, daß Sie mich daran erinnert haben, sonst hätte ich es vergessen zu erwähnen.«
    Fast fünf Jahrzehnte hatte Thomas Cardif unter den Antimutanten gelebt. Es gab keinen
Terraner, der die Priester des Baalol besser kannte als er. Somit wußte er, daß Banavol für ihn
keine Gefahr darstellte. Denn wer von den Antis mit Aufgaben dieser Art betraut wurde, war selbst
nicht mehr in der Lage, frei über sich zu verfügen.
    Banavol mußte sich ebenso fest und ausweglos im erpresserischen Griff der Priester befinden
wie er.
    »Ich bleibe noch etwas, damit mein Besuch auch die erforderliche Länge hat«, sagte Banavol.
»Über Thomas Cardif würde ich mich nun gerne unterhalten, Terraner. Mit Verlaub, ich habe es
zuerst nicht glauben können, als Rhobal mich besuchte und mir ein Geheimnis erzählte. Aber etwas
später sah ich den berühmten Perry Rhodan. Cardif, Sie sehen besser aus als er. Von der einstigen
Größe Ihres Vaters ist nicht mehr viel übriggeblieben. Aber ist es nicht eigenartig, daß die
Antis vor dem machtlosen Perry Rhodan immer noch tausendmal mehr Hochachtung haben als vor seinem
Sohn? Verstehen Sie das, Terraner?«
    Thomas Cardif verstand, warum Banavol gerade diese Rede führte. Er wollte ihm damit noch
einmal klar vor Augen führen, daß er nur eine Marionette der Antis war, die man, sobald sie nicht
mehr benötigt wurde, wegwerfen würde wie eine leere Schale.
    Die Erlaubnis, dreihundert Handelskontore zu den bereits bestehenden zu errichten, war der
erste Schritt der gewaltlosen Übernahme des Solaren Imperiums. Und ihn benutzten sie als
Handlanger ihrer Eroberungspläne.
    Viele Sekunden gegenseitigen Anstarrens vergingen. Thomas Cardifs Gesicht zeigte keine
Reaktion.
    »Alle Achtung, Terraner«, sagte Banavol jetzt. »Sie können sich gut beherrschen. Rhobal hat
mich in diesem Punkt nicht gut informiert. Doch kann ich jetzt gehen, oder ist es besser, wenn
ich noch etwas bleibe?« Das arrogante Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht.
    »Bleiben Sie doch, Arkonide«, erwiderte Cardif unverbindlich. Er lächelte zurück.
    Während Banavol noch sprach und Rhodans Sohn zu provozieren versuchte, hatte hinter Cardifs
Stirn ein Plan Gestalt angenommen.
    Plötzlich reizte es ihn, der Forderung Rhobals zu entsprechen, und auch das Spiel begann ihn
zu

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