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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Thekus aktivierte einen neuen Teil seines Programms.
    Der Trick war plump.
    »Sie behaupten doch nicht etwa«, fragte Thekus, »der Arfar zu sein, der im Dienst Seiner
Erhabenheit Milliardensummen für die arkonidische Raumflotte verwaltet?«
    Arfar schien die Geduld auszugehen. Er sprang auf. Für einen Arkoniden besaß er eine
erstaunliche Emotionsfähigkeit.
    »Jetzt langt's mir aber!« schrie er Thekus zornig an. »Sie kennen mich ganz genau, also wissen
Sie recht gut, welcher Arfar ich bin.«
    A = O, entschied die positronische Logik. Der Test hatte kein Ergebnis. Aber das Programm
enthielt einen Kreis, der Thekus wieder zum ursprünglichen Befehl zurückbrachte. Die Indexnummer
war jetzt um eins gewachsen. Er mußte einen neuen Trick versuchen.
    »Ich wußte«, er lächelte, »daß Sie nicht der Generalbeamte sein können. Arfar, den ich leider
nie gesehen habe, ist nicht der Mann, der sich auf solch schmutzige Sachen einläßt.«
    Arfar stand jetzt ganz dicht vor Thekus' Sessel. Mit der Faust schlug er krachend auf die
Lehne und schrie: »Kümmern Sie sich nicht um meine Moral! Kümmern Sie sich lieber um die Ihre!«
    A ist größer als Null, entschied die Positronik. Der Test war gelungen. ›Meine Moral‹ war das entscheidende Wort. Der Rest verlief automatisch. Im Lauf der nächsten zehn Minuten
bekamen Thekus' Speichereinheiten alle Informationen über den Generalbeamten Arfar aufgeladen,
die an Bord der K 3605 verfügbar waren. Das war mehr, als selbst der richtige Thekus jemals über
seinen Kollegen gewußt hatte. Andererseits fehlten natürlich ein paar Einzelheiten, zum Beispiel
die über Arfars Untergrundtätigkeit, die nirgendwo vermerkt waren.
    Nike Quinto schlug Ron anerkennend auf die Schulter.
    »Gut gemacht«, flüsterte er.
    Ron war sehr erstaunt. Nike Quinto pflegte sonst keine Lobsprüche zu erteilen.
    Die Unterhaltung auf dem Bildschirm nahm ihren Fortgang. Der Nichtarkonide verhielt sich bis
auf ein paar kurze Zwischenbemerkungen stumm. Die Worte fielen zwischen Thekus und Arfar. Es kam
jedoch soviel heraus, daß der dritte Mann Melaal hieß. Auch der Name gab keinen Aufschluß über
seine Herkunft.
    Jetzt, da Thekus wußte, wen er vor sich hatte, ließ er seine Zurückhaltung fallen. Er tat es
geschickt und langsam genug, um Arfar, der rasch zum Kern der Sache kommen wollte, stets in
Ungeduld zu halten. Der Arkonide hatte sich wieder auf seinen Sessel gesetzt. Er unterbrach
Thekus oft in seinen langatmigen, feingedrechselten Sätzen. Und allein von dem, was Ron sofort,
ohne langwierige Untersuchung der Bandaufzeichnung, verstehen konnte, wurde klar, daß Arfar und
Thekus gemeinsam Mitglieder einer revolutionären Bewegung waren – oder gewesen waren –,
die es sich zum Ziel gesetzt hatte, das arkonidische Imperium zu reformieren. Erster Schritt
dieser Reformation war der Sturz des Imperators Gonozal VIII. Was danach kommen sollte, wurde aus
der Unterhaltung nicht klar.
    Dafür trat etwas anderes deutlich hervor. Admiral Thekus hatte plötzlich nicht mehr
mitgemacht. Er schien, wenn auch mit den Zielen, so doch mit den Methoden der Verschwörung nicht
mehr einverstanden gewesen zu sein und war ausgestiegen, wie Arfar es ein wenig vulgär
ausdrückte. Für die Verschwörung war es zu gefährlich gewesen, Thekus mit all seinen Kenntnissen
einfach laufenzulassen. Man hatte sich seiner ›angenommen‹.
    »Sie stehen immer noch mit anderthalb Beinen im Grab«, warnte Arfar im Lauf des Wortwechsels
und bediente sich eines terranischen Jargon-Ausdrucks, der auf Arkon geläufig geworden war.
»Unsere Pläne Ihnen gegenüber haben sich gewandelt. Aber nicht so grundlegend, daß wir Sie nicht
auf der Stelle endgültig beseitigen würden, wenn Sie quertreiben. Gewöhnen Sie sich an den
Gedanken, daß Sie in unserem Spiel nur noch eine untergeordnete Figur sind.«
    Thekus nickte freundlich, als sei ihm ein Kompliment gemacht worden.
    »Erklären Sie mir endlich«, forderte Arfar wütend, »was Sie mit einemmal so kopfscheu gemacht
hat.«
    An diesem Punkt beging Thekus einen Fehler. Als Robot war er gewöhnt, eine Frage immer auf den
zuletzt erwähnten Punkt der Unterhaltung zu beziehen, wenn ihr Ziel nicht eindeutig bestimmt war.
Dazu kam, daß er den Sinn eines Satzes sozusagen als Ganzes verstand. Er urteilte nicht nach
einzelnen Worten. ›Kopfscheu‹ bezog sich für Thekus auf das Benehmen, das er während des Verhörs
an den Tag gelegt hatte. Mit

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