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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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›kopfscheu‹ wollte Arfar nach seiner Ansicht die Art bezeichnen, wie
er sich zunächst geweigert hatte, sein Gegenüber wiederzuerkennen.
    Er antwortete also: »Es ist ganz und gar meine Sache, welche Leute ich erkenne und welche
nicht. In Ihrem Fall habe ich mich zunächst gegen das Erkennen entschieden. Bin ich Ihnen dafür
verantwortlich?«
    Ron Landry hielt den Atem an. Arfars Frage wollte ganz eindeutig die Antwort darauf haben,
warum Thekus plötzlich der Reformbewegung untreu geworden war. Thekus hatte die Frage nicht
verstanden. Wenn jetzt …
    Aber die Gefahr ging vorüber. Arfar hielt die Antwort für ein neues Ausweichen und schenkte
ihr keine Beachtung.
    »Das meine ich nicht«, wischte er Thekus' Worte mit einer Handbewegung beiseite. »Ich will
wissen, warum Sie uns plötzlich den Rücken gekehrt haben.«
    Auch Melaal zeigte keinerlei Reaktion auf Thekus' Fehler.
    In einer vollendet gespielten Geste hob Thekus die Hand und kratzte sich am Kinn.
    »Ja«, antwortete er zögernd, »das habe ich doch alles schon eindeutig dargelegt. Warum soll
ich es Ihnen noch einmal erzählen?«
    Arfar warf beide Arme in die Luft. Für einen Arkoniden war er wirklich außergewöhnlich
behende.
    »Sie sollen mir die Wahrheit sagen!« rief er. »Ich will nicht hören, daß Ihnen die
Neubesetzung des Finanzausschusses nicht paßt und daß Sie eine Gefahr für die Revolution darin
sehen, wenn nicht die richtigen Männer auf die Finanzposten kommen. Ich will wissen, warum Sie
wirklich ausgestiegen sind.«
    Thekus antwortete nicht. Natürlich wußte er nicht, warum der richtige Admiral der Verschwörung
den Rücken gekehrt hatte. Sein Zögern erwies sich als erfolgreich.
    »Passen Ihnen die Fremden nicht?« fragte Arfar, offensichtlich in dem Bemühen, seinem
Gefangenen eine Brücke zu bauen.
    Ron horchte auf. Die Fremden. Wer waren die Fremden? Waren an der Revolution Nichtarkoniden an
verantwortlicher Stelle beteiligt? Gespannt wartete er auf die Antwort des Roboters – vergaß
dabei, daß Thekus gar keine Antwort geben konnte, weil er nicht wußte, was in des richtigen
Thekus' Verstand damals vorgegangen war.
    Ein paar Sekunden lang hatten die Zuschauer an Bord der K 3605 die wirkliche Situation
vergessen. Ein paar Sekunden lang sahen sie in Thekus den Admiral der Raumflotte, der jetzt eine
sensationelle Enthüllung seiner Gedanken geben würde. Ein paar Sekunden lang war der Roboter
Thekus völlig aus ihren Gedanken verschwunden.
    Und darüber wäre es dem Maschinenwesen beinahe an den Kragen gegangen.
    Völlig überraschend stellte der dritte Mann, Melaal, eine Frage. Er stellte sie nicht richtig.
Er beugte sich nach vorne und schoß sie auf Thekus ab. »Was wissen Sie über Belubal?«
    Thekus' Kopf zuckte herum.
    Das war die gefürchtete Falle.
    Wer war Belubal?
    Ron hatte den Namen nie gehört. Thekus konnte jetzt nicht noch einmal mit dem alten Spiel
beginnen, daß er nichts wisse. Das wäre aufgefallen.
    Wer war Belubal? Ein Königreich für die richtige Antwort!
    Neben Ron gellte Nike Quintos schrille Stimme auf. »Aus! Schluß! Ohnmacht!«
    Meech Hannigan befolgte den Befehl mit der Schnelligkeit eines Roboters. Er drückte einen
Schalter. Ron konnte das Knacksen hören.
    Thekus sank in seinem Sessel zusammen. Er war ›bewußtlos‹ geworden.
    Sie verließen den Beobachtungsraum. Nike Quinto wischte sich eine glitzernde
Schicht Schweiß von der Stirn.
    »Das wäre beinahe schiefgegangen«, stöhnte er. »Du liebe Güte, mein Blutdruck. Ich fühle mein
Herz hier oben klopfen.« Er legte die Hand auf die Schädeldecke. »Wer, zum Donnerwetter, ist
Belubal?« jammerte er.
    Larry und Lofty sahen auf. Vor Larry lagen ein paar Bogen Papier. Er war dabei gewesen, ein
Blockdiagramm für ein neues Robotprogramm aufzuzeichnen. Lofty hatte ihm über die Schulter
gesehen, was drinnen im Beobachtungsraum geschehen war. Aber keiner stellte eine Frage.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Ron. »Wir sollten auf Arkon eins anfragen.«
    Nike Quinto nickte. Er sah Larry an. »Randall, bitte erkundigen Sie sich, ob über einen
gewissen Belubal in der Kartei des Robotregenten etwas vermerkt ist. Machen Sie die Verbindung
dringend, wir brauchen die Auskunft in ein paar Minuten.«
    Ron blickte zu der Tür des Beobachtungsraums zurück, die sich hinter ihm wieder geschlossen
hatte.
    »Meech bleibt wachsam?« fragte er. »Sie könnten auf die Idee kommen, einen Arzt zu rufen.«
    Nike Quinto winkte ab.

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