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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sprechverbindung mit Meech ein.
    »Das arkonidische Schiff verläßt Kusma, Meech«, sagte er. »Halte die Augen offen. Vielleicht
sind unsere Freunde immer noch an Bord.«
    »Bis jetzt keine Anzeige, Sir«, antwortete Meech sofort.
    Ron maß die Entfernung. Sie betrug jetzt anderthalb Millionen Kilometer, rund das Doppelte des
Minimalwertes. Wenn Thekus sich an Bord des Arkonidenschiffs befand, dann hätte man ihn jetzt
schon wahrnehmen müssen.
    Wenige Minuten später war er sicher. Die beiden Schiffe hatten den Punkt des geringsten
gegenseitigen Abstands passiert. Meech hatte kein Signal empfangen. Thekus befand sich nicht an
Bord des arkonidischen Fahrzeugs. Ron konnte zwar nicht darüber aussagen, was mit Carbá, Melaal
und Arfar los war. Aber es erschien ihm unwahrscheinlich, daß sie nur nach Kusma geflogen seien,
um Thekus dort abzusetzen und sich dann wieder aus dem Staub zu machen.
    Sie befanden sich alle auf Kusma. Sie hatten ihr Schiff zurückgeschickt, weil sie es
nicht mehr brauchten.
    Ron wartete ungeduldig, bis der Arkonide über den Rand des Orterschirms hinaus verschwand.
Dann tat er, wie Nike Quinto ihm befohlen hatte. Er gab per Hyperfunk das Kodesignal, das
terranische Flotteneinheiten alarmierte.
    Der Arkonide durfte nicht entkommen. Keine Information durfte verlorengehen.
    Terranische Schiffe würden im Auftrag Atlans das arkonidische Fahrzeug in ungefährlicher
Entfernung von Kusma aufbringen und die Besatzung gefangennehmen.
    Die K 3605 aber hielt weiter auf Kusma zu. Langsam näherte sie sich der orangefarbenen Sonne
und ihrem einsamen Begleiter.
    Es schien unglaublich, aber die K 3605 näherte sich dem Planeten Kusma bis auf eine
Million Kilometer, ohne geortet zu werden.
    Wer auch immer dort unten auf Kusma war, er schlief.
    Thekus' Signale wurden seit geraumer Zeit wieder fehlerfrei empfangen. Das Bild, das der
Roboter übertrug, gab Aufschluß darüber, was für eine merkwürdige Welt Kusma war.
    Über die Fernortung erhielt man ein gutes Bild von dem Planeten.
    Kusma war nicht einmal kugelförmig. Es war einfach ein riesiger Felsbrocken, den sich die
Sonne irgendwann einmal eingefangen hatte, ein Supermeteor, der Millionen von Jahren durch die
Einsamkeit der Galaxis gewandert war, bis er schließlich einem mächtigeren Schwerefeld unterlag
und sich zu einer stabilen Umlaufbahn bequemte.
    Kusma war nicht schwer genug, um eine Atmosphäre an sich zu binden. Und seine Sonne war nicht
kräftig genug, um ihn zu erwärmen. Dämpfe, die sich aus dem Gestein entwickelten, schlugen sich
sofort als Reif nieder. Was in der Gasphase blieb, wurde in den Weltraum davongetrieben. Selbst
in der Kälte nahe dem absoluten Nullpunkt hätte das thermodynamische Gleichgewicht zwischen
Festkörper und Gas den Reif langsam aufgezehrt. Aber immer neues Gas entwich aus den Felsen,
sublimierte, verdampfte langsam und wurde ersetzt. Es gab weite Flächen auf der Oberfläche von
Kusma, die den orangeroten Schein der Sonne in voller Kraft widerspiegelten.
    Kusma war eine öde Welt. Eine Welt, von der niemand geglaubt hätte, daß intelligente Wesen
jemals auf ihr gelandet wären – hätte es nicht in einem der weiten Talkessel eine
schimmernde Kuppel gegeben.
    In Form einer Halbkugel erhob sie sich über den unwirtlichen Boden des Kessels. Ihre Ausmaße
waren beeindruckend. Fast hundert Meter hoch über dem Felsen lag der höchste Punkt der Kuppel.
Zweihundert Meter betrug der Durchmesser des Grundkreises.
    Das war nicht alles. Thekus begann in diesem Augenblick Bilder aus dem Innern der Kuppel zu
übertragen. Und Nike Quinto, der bisher geglaubt hatte, daß die Technik aller intelligenten
Wesen, gleich welcher Rasse, auf ein und demselben Prinzip beruhe und daß es einem Erfahrenen
leicht sein müsse, selbst aus der fremdesten Form einen Sinn herauszulesen, begann an seinem
Verstand zu zweifeln.
    Das Innere der Kuppel war ein einziger, gewaltiger Raum.
    Allein die Formen darin waren verwirrend genug. Da stand ein Kasten, streng in seiner
geometrischen Quaderform, und streckte einen Schnabel nach vorne hinaus, der wie der Kopf eines
Tapirs aussah, schlank und leicht gebogen. Es gab andere Dinge, die wie kegelförmige Türme
aussahen, mit glatten Wänden und ohne das geringste Anzeichen, aus dem man hätte schließen
können, welchem Zweck sie dienten. Schlanke, metallene Gebilde wanden sich wie Schlangen auf dem
Boden, Torbogen spreizten ihre Beine zu beiden Seiten.

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