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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen – und zwar bald.«
    Laaseph machte große Augen.
    »Und warum?« stieß er hervor.
    Melaal winkte ab. »Keine langen Erklärungen, Laaseph. Die Terraner sind hinter uns her. Leider
gibt es hier keine tauglichen Ortergeräte. Wir haben uns auf Kusma schon immer viel zu sicher
gefühlt. Die Terraner können jede Sekunde hier eintreffen. Im selben Augenblick, in dem sie zur
Landung ansetzen, müssen wir von Kusma verschwinden.«
    »Warum nicht gleich?«
    »Das erkläre ich dir später. Jetzt brauche ich einen Mann, der die Sicherheitsschaltungen in
der Kuppel aktiviert. Ich kann mich nicht damit abgeben. Meine Abwesenheit würde auffallen.«
    »Welche Art von Sicherheitsschaltungen?« fragte Laaseph.
    »Carbá und sein Mann sitzen auf der Deckplatte eines Antigravschachts. Ich fürchte, in dem
Augenblick, in dem es losgeht, werden sie nicht rasch genug einsehen, was los ist. Ich kann nicht
darauf warten, bis sie es begreifen. Der Schacht muß durch irgendein kurzes Signal zu öffnen
sein. Sagen wir zum Beispiel – wenn ich ›Terra‹ schreie, gleitet die Deckplatte zur
Seite.«
    Laaseph verzog das Gesicht. »Das ist kein schönes Wort, aber es läßt sich so einrichten.«
    »Gut. Beeilt euch. Ich mache jetzt Schluß.«
    Er legte das Mikrophon wieder auf. Der Bildschirm erlosch. Er schloß die kleine Tür und kehrte
langsam zu Carbá und Arfar zurück. Niemand konnte seinem unbewegten Gesicht ansehen, was er
dachte.
    Er war seiner Sache jetzt sicher.
    Der Mann, den sie dort verhörten, war nicht Admiral Thekus.
    Es war ein Roboter.
    Ein Zufall hatte ihn daraufgebracht. Während er dort vorne auf dem Boden saß, war ihm Thekus
merkwürdig groß vorgekommen. Das war an sich kein Wunder. Jemand, der auf dem Boden sitzt, hält
einen anderen, der vor ihm steht, immer für groß. Aber der Eindruck war deutlich gewesen. Melaal
hatte angefangen, den Admiral unauffällig zu studieren.
    Seine Schuhe waren ihm aufgefallen. Sie schienen eine besonders dicke Sohle zu haben. Es war
merkwürdig, daß ein Mann wie Thekus, der von Natur aus schon hochgewachsen war, noch dicksohlige
Schuhe tragen sollte, um seine Größe zu unterstreichen. Dann hatte Thekus das Gewicht von einem
Bein auf das andere verlegt, und Melaal hatte gesehen, wie die kräftigen Sohlen sich durchbogen,
als bestünden sie aus dünnem Plastik. Er hatte versucht, Thekus' Gewicht zu schätzen. Es brauchte
mindestens fünf Zentner, um die Sohlen so zu verbiegen.
    Die Szene war ihm wieder eingefallen, als Thekus langsam zuzugeben begann, daß er Arfar
kannte. Die merkwürdigen Bemerkungen über die Ehrlichkeit eines Generalbeamten. War das nicht der
typische Negativ-Null-Positiv-Test gewesen, wie er in der positronischen Programmsprache
gebraucht wurde? Zwar verschleiert, aber in den Grundzügen doch deutlich erkennbar. Und warum war
Thekus auf seine Frage nach Belubal hin in Ohnmacht gefallen? Was an der Frage war so
entsetzlich, daß es einen Menschen bewußtlos machte? Nichts. Thekus war von außen gesteuert
worden. Seine Hintermänner hatten nichts über Belubal gewußt, und es war ihnen auch kein Trick
eingefallen, mit dem sie Thekus aus der Schwierigkeit herausmanövrieren konnten.
    Dieser Thekus war ein Robot.
    Melaal hatte sich nicht auf Vermutungen allein verlassen. Es erwies sich jetzt als Vorteil,
daß er Carbá und Arfar auf die Deckplatte eines Antigravschachts plaziert hatte – damals
nur, weil es ihm seit langem zweite Gewohnheit war, stets einen Fluchtweg in der Nähe zu haben.
Die Deckplatte konnte nur ein bestimmtes Höchstgewicht vertragen, denn unter ihr lag der freie
Schacht, der bis in erhebliche Tiefen führte. Um das auf der Platte ruhende Gewicht zu prüfen,
gab es eine Waage. Sie war in der Außenwand einer der Maschinen ähnlich untergebracht wie der
Interkom, den Melaal später benutzte. Während er die Reihe der Maschinen abschritt, hatte er
unauffällig dort vorbeigehen, die Waagenische öffnen und die Skala ablesen können. Das Instrument
zeigte rund achthundert Kilogramm. Davon gehörten Arfar und Carbá zusammen höchstens
einhundertachtzig. Die restlichen sechshundertundzwanzig mußten auf den Dritten entfallen, der
sich ebenfalls auf der Platte aufgehalten hatte.
    Thekus.
    Das war der Beweis. Kein Arkonide wiegt über sechshundert Kilogramm. Thekus mußte ein
Roboter sein.
    Melaal war zuerst erschrocken, obwohl er dieses Ergebnis schon seit ein paar Minuten
vorausgesehen hatte. Ein

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