Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verteilten
sich seine Männer auf andere Gänge. Gemeinsam begannen sie, die Kuppel zu durchsuchen. Sie taten
es in Eile, und nach einer Viertelstunde wußten sie, daß der Gegner sich nicht mehr in der Kuppel
aufhielt. Meech Hannigan hatte an der Suche teilgenommen. Sein optisches System nahm die Bilder
der fremden Maschinen auf und fixierte sie auf einen Film, der sich in Meechs kompliziertem
Körper abspulte.
    »Sie haben uns also eine lange Nase gedreht«, knurrte Quinto böse. »Hat jemand eine Idee,
wohin sie verschwunden sein könnten?«
    Ron und Lofty schüttelten mißmutig den Kopf. Meech verhielt sich ganz still, den Blick zu
Boden gerichtet. Nach ein paar Sekunden sah er auf.
    »Wir stehen auf einer dünnen Steinplatte, Sir«, erklärte er. »Darunter ist ein etwa siebzig
Meter tiefer Schacht. Vielleicht ist das der Weg, den sie genommen haben.«
    Nike Quinto fuhr auf. »Ein Schacht? Warum sagen Sie das jetzt erst?«
    Meech entschuldigte sich. »Weil ich bisher eine andere Aufgabe hatte, Sir.«
    Aber niemand hörte mehr auf ihn. Sie hatten sich niedergeworfen und trommelten mit den Kolben
ihrer Waffen auf dem Boden herum. Meech hatte recht. Auf einer quadratischen Fläche von etwa vier
Metern Seitenlänge machten die Kolben ein anderes Geräusch als sonstwo.
    Nike Quinto sprang in die Höhe. »Hannigan! Schießen Sie die Platte entzwei. Patterson und
Landry – auf die Seite.«
    Ron und Lofty zogen sich zurück. Meech wich so weit zur Seite, daß er nicht mehr auf der
Platte stand. Dann streckte er den rechten Arm aus, die Finger nach unten gewandt und schoß. Ein
nadelfeiner, weißer Strahl brach aus der Spitze des Zeigefingers. Die gebündelte Energie
durchschnitt das solide Steinmaterial der Platte. Meechs Finger beschrieb einen exakten Kreis.
Als die beiden Enden des Kreises sich berührten, brach ein zwei Meter durchmessendes Stück aus
der Platte heraus und verschwand nach unten. Mit einer Behendigkeit, die niemand ihm zugetraut
hätte, kniete Nike Quinto sich an den Rand des Loches und sah, wie das herausgeschnittene Stück
langsam in der finsteren Tiefe verschwand.
    »Ein Antigravschacht!« stieß er hervor. »Das ist der Fluchtweg.«
    Er sah auf. Ein paar Sekunden lang starrte er Meech Hannigan an. Ron bemerkte seinen Blick,
und er wußte, was in Nike Quinto vorging.
    Bei gefährlichen Unternehmungen war es üblich, einen Roboter vorauszuschicken – wenn
einer vorhanden war. Wie wertvoll ein Roboter auch immer sein mochte, er blieb eine Maschine.
Wenn sie vernichtet wurde, konnte man eine neue bauen. Das war das erste Gesetz, das man die
Leute lehrte, die in ihrer Laufbahn Roboter als Untergebene haben würden.
    Diesmal jedoch entschied Nike Quinto gegen das erste Gesetz.
    Ron wußte warum. Meech hatte die Anlagen unter der Kuppel fotografiert. In sich trug er einen
ganzen Film mit Bildern der merkwürdigen, fremdartigen Maschinen. Die anderen, Nike, Ron und
Lofty, hatten sie zwar aus der Nähe gesehen, aber sie würden sie niemals so gut beschreiben
können, wie Meech das vermochte. Er war zu einem Informationsspeicher höchster Wichtigkeit
geworden. Man durfte sein ›Leben‹ nicht aufs Spiel setzen.
    »Zuhören!« befahl Nike. »Ich gehe als erster da hinunter. Ich schalte den Strahler auf
Fächerleistung, und wenn sie mir nicht gerade Roboter entgegenschicken, wird keiner so schnell an
uns herankommen können. Sie drei folgen mir. Bemühen Sie sich, auf gleicher Höhe zu bleiben.«
    Es war alles ruhig, als Nike sich über den Rand des Loches schwang.
    Wenige Minuten, nachdem Melaal das Wort ›Terra‹ geschrien hatte, um den Schacht zu
öffnen, befand er sich mit den beiden Arkoniden sicher an Bord des Raumschiffs.
    Er atmete auf. Die Lage während der letzten Stunden war gefährlicher gewesen, als er sie sich
zuvor ausgemalt hatte.
    Aber er hatte es geschafft. Carbá, im Augenblick der wichtigste Mann, befand sich in
Sicherheit. Die Besatzung des Schiffes begegnete ihm mit der Hochachtung und der Unterwürfigkeit,
die er als Mitglied einer der ältesten arkonidischen Familien erwartete. Das war nicht
verwunderlich. Die Unteroffiziere und Mannschaften wußten nichts von der Rolle, die Carbá
zugedacht war. Selbst von den Offizieren hatten nur wenige eine Ahnung davon, an welcher Stelle
Carbá, der Arkonide, in den großen Plan hineinpaßte, der von den Leitern der Revolution
aufgestellt worden war.
    Melaal wußte es natürlich. Der große Plan war eine

Weitere Kostenlose Bücher