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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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immer aktenmäßig erfaßt worden.
    Das Hypnotraining bewährte sich. Jeder wußte, wie er angeblich hieß, woher er stammte und wie
sein Lebensweg gewesen war. In diesem Fall hatte uns die Pedanterie der Flottenverwaltung einen
Dienst erwiesen. Es konnte keine Panne geben, es sei denn, wir begegneten Arkoniden, die den
wirklichen Kommandanten, die Offiziere oder Mitglieder der Mannschaft von Person kannten. Dann
half nur das blitzschnelle Eingreifen der Mutanten.
    Die Solare Abwehr hatte an alles gedacht. Mercant erteilte noch Anweisungen über die
Rundsprechanlage, als bereits die Landebeine ausgefahren wurden. Unter uns lag der
Zentralraumhafen von Arkon III.
    Wir erhaschten einen Blick auf die Mammutbaustelle westlich der Werften. Dort wurde der
Robotregent von den fähigsten Wissenschaftlern und Technikern meines Volkes vollendet. In wenigen
Tagen relativistischer Wandlungszeit würde der undurchdringliche Energieschirm entstehen.
    Als wir den Boden berührten und die Hydraulikbeine des Landewerks wippend nachgaben, nahm ich
mir vor, die Spezialbombe schleunigst in das Gehirn zu bringen und die Flucht zu ergreifen. Die
Flucht würde für uns kein nennenswertes Problem darstellen. Wir mußten nur dafür sorgen, daß zum
gegebenen Zeitpunkt alle Besatzungsmitglieder an Bord waren. Dann konnten wir mit Hilfe des
Zeitumformers in Richtung Vergangenheit oder Zukunft vorstoßen und, ohne daß es jemand verhindern
konnte, verschwinden.
    Major Heintz, offiziell der Zweite Offizier, reichte mir den grünen Schulterumhang des
Kommandanten. Ich drückte die Magnethalterungen an den Polen der Schulterstücke fest.
    »Soll dich jemand begleiten?« fragte Rhodan zögernd.
    »Ausgeschlossen. Der Kommandant geht allein von Bord, besteigt – wie üblich – das
Fahrzeug einer Robot-Begrüßungseskorte und meldet sich im Hauptquartier. Die Besatzung, darunter
auch die Offiziere, hat an Bord zu bleiben, bis der Kapitän zurückkehrt. Danach liegt es in
seinem Ermessen, die Mannschaften zu beurlauben. Wir haben uns nach arkonidischen Gebräuchen zu
richten«, fügte ich meiner Erklärung hinzu.
    Mercant räusperte sich. »Die Schwierigkeiten beginnen, Sir. Passen Sie auf, daß Sie nicht von
jemand angesprochen werden, der den echten Tresta zu kennen glaubt.«
    Quinto sah auf die Uhr. Noch wußten wir nicht genau, wie spät es war. Wir konnten im Verlauf
der Zeitverformung den Tag bestimmen, nicht aber die Stunde. Die Astronomen arbeiteten bereits.
Die Eigenrotation von Arkon III konnte sich nicht verändert haben.
    Ehe ich ging, wurde die gültige Tageszeit bekanntgegeben. Es war 13.24 Uhr.
    Vor drei Stunden war die Sonne hinter dem Horizont versunken, aber auf dem
Kriegsplaneten war es nicht Nacht geworden.
    Zahllose Lampen, Schwebeatomsonnen und Kreiselscheinwerfer erhellten das Gelände. Das Lohen
aus den Triebwerken der abfliegenden Raumschiffe täuschte ein grandioses Feuerwerk vor. Das
Grollen nahm kein Ende.
    Über den Zentralwerften, den modernsten des Planeten, war der Himmel blutrot beleuchtet. Dort
spien die Gebläse der atomthermischen Schmelzöfen die vergasten Schlacken auf die Halden. Arkon
III schlief niemals. Die robotgesteuerte Serienfertigung von Raumschiffen aller Art war der
Lebensnerv des Imperiums.
    Auf dieser Welt wußten nur die Terraner und ich, wie es sechstausend Jahre später aussehen
würde. Zur Zeit war das Heer der arkonidischen Raumfahrer unübersehbar. Die Städte wimmelten von
Soldaten aller Waffengattungen. Obwohl die Blütezeit des Reiches schon vorüber war, konnten wir
noch immer hunderttausend bemannte Fahrzeuge in den Raum schicken.
    Gucky und Ras Tschubai waren soeben zurückgekehrt. Sie hatten die Lage erkundet. Der dritte
Teleporter war noch mit dem Suggestor unterwegs. Kitai Ishibashi sollte versuchen, den
Wissenschaftler Epetran zu testen.
    Meine Vorsprache war erfolglos gewesen. Epetran bewohnte keinen Trichterpalast, sondern nur
ein Offiziersquartier, wie es auch mir zugestanden hätte. Ich war von seinen Untergebenen
höflich, aber bestimmt abgewiesen worden. Epetran hatte augenblicklich keine Zeit für die
Vorschläge eines Frontoffiziers. Ich war um die schriftliche Niederlegung meiner Ideen gebeten
worden.
    Abwehrchef Mercant hatte nach meiner Rückkehr nur genickt und gemeint, so hätte er sich die
Sache auch vorgestellt. Logischerweise hätte der größte Wissenschaftler der Arkoniden andere
Dinge zu tun, als mit einem Kapitän zweiter

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