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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mittlerweile waren ihre Gefühle zu ihm gereift. Ich hatte jede Hoffnung aufgegeben, sie
jemals heimführen zu dürfen.
    Anschließend dachte ich daran, was wohl geschehen wäre, wenn der Regierende Rat oder die
akonische Abwehr nur die Spur eines Verdachts gewonnen hätte.
    Ohne jeden Zweifel hätte man alles getan, um die IRONDUKE am Start zu hindern. Der verrückte
Plan der Terraner war bis jetzt gelungen. An meine Aufgabe durfte ich in diesen Augenblicken
nicht denken. Beklemmung überfiel mich, als ich mir die Funktion des Zeitumwandlers vorzustellen
versuchte.
    Die Triebwerke dröhnten. In wenigen Stunden würden wir die falsche SOTALA erreicht haben. Dann
begann die Endphase im Spiel um die Macht.
    Meine Augen wurden feucht. Ich steigerte mich durch meine Grübeleien in einen Zustand der
Erregung hinein, der für die kommende Aufgabe nicht tragbar war. Ich mußte mich fangen.
    »Nervös?« erkundigte sich Auris. Ihr Gesicht war wieder so ausdruckslos wie kurz nach ihrem
Eintreffen.
    Ja, ich war nervös. Schließlich war es nicht alltäglich, wenn ein Mann seinen Vorfahren
begegnete.
    In den Lautsprechern der Hyperkomempfänger zirpte es. Es handelte sich um einen
chiffrierten Rafferspruch auf der Sonderfrequenz der intergalaktischen arkonidischen
Einsatzflotte unter dem Oberbefehl von Admiral Notath.
    Der Spruch war an das Flottenoberkommando auf Arkon III gerichtet. Das Anrufzeichen war nicht
verschlüsselt. Wir warteten, bis die Geräte schwiegen. Der Automatenauswerter schob die Folie mit
der Magnetaufzeichnung in den Entraffer. Nach der Aufgliederung wurde der Kodespruch dem
Rechengehirn in der mathematischen Abteilung zugeleitet.
    Der Schlüssel war uns bekannt. Die Dechiffrierung dauerte zwölf Minuten, was auf einen
Möglichkeitswert von etwa sechs Milliarden hinwies. Meine Vorfahren hatten es verstanden, ihre
Geheimnisse zu wahren.
    Auf der Erde schrieb man den 10. Februar 2106. Wir waren mit Hilfe des Zeitumformers um 6.023
Jahre in der Vergangenheit aufgetaucht, um auf das Einlaufen des historischen Hyperfunkspruchs zu
warten. Nur wir wußten, daß die echte SOTALA schon zwei Stunden später vernichtet worden war. Wir
nahmen ihren Platz ein.
    Es war ein unfaßliches Geschehen. Der nachgeahmte Schwere Kreuzer wurde von dem absorbierenden
Zeitlinienfeld eingehüllt. Für mich war es nur schwer begreiflich, daß man innerhalb dieser
Verschiebungshülle aus unsichtbaren und unfühlbaren Kraftlinien einen Funkspruch empfangen
konnte, der vor mehr als sechstausend Jahren von einem Raumschiff meines Volkes abgestrahlt
worden war.
    Mercant und Oberst Nike Quinto befanden sich ebenfalls in der Zentrale, deren Einrichtung
großartig kopiert worden war. Wir trugen die grauen Uniformen der Arkonidenflotte. Auf den
Schultern und Brustteilen der Kombis leuchteten die bunten Symbole und Rangabzeichen, wie man sie
damals getragen hatte.
    Rhodan war der Erste Offizier, ich spielte den Kommandanten. Die siebenhundertfünfzigköpfige
Besatzung hatte nochmals eine Hypnoschulung in Altarkonidisch und der entsprechenden Technik
absolviert.
    Ich hatte mich bemüht, einige Männer zu verfänglichen Aussagen zu zwingen. Sie hatten auf
meine Fangfragen nicht reagiert. Sie waren Arkoniden aus der Epoche des Imperators Tutmor
VI.
    Vor vierundzwanzig Stunden hatten wir mein Heimatsystem erreicht. Wir standen acht Lichtjahre
von der Arkonsonne entfernt im Raum. Als Ortungsschutz diente ein roter Stern, in dessen
Gravofeld wir relativ sicher waren. Wir wußten, daß der äußere Festungsgürtel bereits
existierte.
    Niemand in der Zentrale sprach ein Wort. Dafür waren die Gesichter der Terraner von der
Nervenbelastung gezeichnet. Rhodan hatte sich wieder hinter einer ausdruckslosen Miene
verschanzt. Mercant lächelte herzlicher als zuvor, und Quinto schwitzte.
    Jeder reagierte auf seine Weise. Die Mutanten befanden sich im unteren Laderaum der SOTALA.
Die Telepathen, der Suggestor Ishibashi und der Hypno Noir bewachten die vier Wissenschaftler,
von deren Schaltungen das Gelingen des Unternehmens abhing.
    Das Wandelfeld schwankte nicht. Die fixierte Zeitebene blieb konstant.
    Auris von Las-Toór hatte sich endgültig auf unsere Seite geschlagen. Für sie gab es keine
Kompromisse mehr.
    Der Funkspruch jenes Mannes, den ich nun darstellte und der eigentlich schon über sechstausend
Jahre tot war, ging soeben ein und wurde automatisch aufgezeichnet.
    »CCFK-1919-ABOAT –, Schwerer Kreuzer

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