Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und den er nur mit Hilfe eines kleinen Senders an seinem Handgelenk aufheben konnte.
    Sie gingen los, und der Boden unter MacDowells Füßen wirkte seltsam weich und nachgiebig.
Sengu verlor kein Wort darüber und setzte sich an die Spitze. Er hatte jene stille
Entschlußkraft, die der Wissenschaftler bei allen Mitarbeitern Rhodans festgestellt hatte. Diese
Männer schienen in jeder Lage gefaßt und sicher zu sein, vielleicht war es ihr
Zusammengehörigkeitsgefühl, das ihnen diese Ruhe verlieh.
    MacDowell fragte sich, ob er nun einen Teil des Universums erhascht hatte, ob er der Wahrheit
nähergekommen war, die er suchte. Die Antwort war für ihn irgendwie niederschmetternd.
    Es war nichts, was er getan hatte, noch nicht einmal ein Hauch in diesem Geschehen. Er hatte
eine Strecke zurückgelegt und stand jetzt auf einer anderen Welt. Wenn es Nacht wurde, konnte er
wahrscheinlich die Sterne sehen, in frostiger Ferne, unendlich weit.
    »Wir stellen keine Landstreicher ein!«
    Was waren sie mehr als Vagabunden, die ziellos zwischen den Systemen umherstreiften? Die
Sterne lehnten sie ab, stießen sie zurück und blieben fremd in ihrer glühenden Herrlichkeit.
    Er prallte gegen Sengu, der plötzlich stehengeblieben war. Hastig murmelte er eine
Entschuldigung, doch der Mutant winkte nur ab.
    »Man hat uns entdeckt«, sagte er.
    Ein Saatroboter schwebte über ihnen, und der feine Staub aus seinem Behälter sank auf
sie herab.
    »Es ist nur einer«, erklärte der Mutant schnell. »Wenn wir uns für eine Zeit trennen, wird ihm
das Schwierigkeiten bereiten, denn er weiß nicht, wem er folgen soll. Los, Doc!«
    Sengu tauchte zwischen den Büschen unter, und MacDowell zögerte nicht, in anderer Richtung zu
flüchten. Er rannte durch das Unterholz, während Blätter und Äste seinen Körper streiften. Dann
blieb er stehen, um nach dem Verfolger zu sehen.
    Zu seinem Erstaunen stellte er fest, daß sich die Flugmaschine überhaupt nicht um sie
gekümmert hatte. Unbeirrt säte der Roboter weiter, wobei er Schleifen flog, um den Samen
möglichst gut zu verteilen.
    MacDowell fragte sich, ob er an den Ausgangspunkt ihrer Flucht zurückkehren sollte, aber dann
fiel ihm ein, daß der Späher wahrscheinlich dem Saatschiff entgegengehen würde.
    Der Wissenschaftler war jetzt allein, aber das war er gewohnt, und er fühlte sich noch nicht
einmal bedrückt. Mit weitausholenden Schritten ging er weiter, wobei er aufmerksam seine Umgebung
studierte.
    »Alles in Ordnung, Doc?« Die Stimme tönte so unerwartet in seinen Ohren, daß er
zusammenzuckte. Der Helmlautsprecher fiel ihm ein, und er atmete erleichtert auf.
    »Das Ding hat sich überhaupt nicht um uns gekümmert«, sagte er.
    »Es sät nur«, sagte Sengu lakonisch.
    MacDowell schob mit den Armen einige dichte Sträucher auseinander, um schneller
vorwärtszukommen. Nach einer Weile hörte er die Stimme des Mutanten abermals.
    »Irgendwo vor Ihnen wächst ein Baum mit großen Blättern, Doc. Sie müssen ihn leicht erkennen,
denn er ist der einzige dieser Art, den ich hier sehen kann«, sagte Sengu.
    MacDowell schaute sich um und hielt die Hand vor den Helm, um nicht geblendet zu werden.
Schließlich sah er den bezeichneten Baum in wenigen hundert Metern Entfernung aus dem Gestrüpp
ragen.
    »Ich kann ihn sehen«, sagte er eifrig.
    »Ich werde gleich dort angelangt sein«, eröffnete Sengu. »Sie können diesen Platz nicht
verfehlen, ich warte auf Sie.«
    Wie hat es dieser Teufelskerl fertiggebracht, innerhalb weniger Minuten diese Strecke zu
überwinden? fragte sich MacDowell. Wahrscheinlich hatte sich der Mutant bereits bei seiner
Flucht auf diesen Punkt konzentriert, während MacDowell blind davongestürzt war.
    »In Ordnung, Sengu«, sagte er. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie sich das breite Gesicht
des Afrikaners zu einem befriedigten Lächeln verzog.
    Der nächste Schritt war sein letzter.
    Aus dem Unterholz vor ihm schoß ein dunkler Schatten und prallte gegen ihn. Er stieß einen
erstickten Schrei aus und verlor sein Gleichgewicht. Etwas Pelziges, Schnelles huschte davon, in
sinnloser Angst vor MacDowell. Der Wissenschaftler fiel nach hinten, mit dem Rücken unglücklich
auf einen knorrigen Ast, der ihn umwarf und zu Boden gleiten ließ.
    »Was ist los, Doc?« fragte Sengu.
    Er hatte ein Tier aufgeschreckt, das ihn bei seiner wilden Flucht umgerannt hatte. MacDowell
wollte dem Mutanten das erklären, aber als er seine Lippen teilte, stellte er

Weitere Kostenlose Bücher