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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die
Logikauswertung des Regenten besagt, daß es sich bei diesem relativ kleinen Raumer um eine Art
Späher handelt, der alle Gegebenheiten prüft.«
    »Wie bei den alten Indianern«, murmelte Bully undeutlich.
    »Das zweite Schiff«, fuhr Rhodan unbeirrt fort, »ist wesentlich größer. Wenn wir uns auf die
Angaben von Azgola verlassen können, beträgt seine Länge knapp zweitausend, sein Durchmesser
fünfhundert Meter. Das Robotgehirn gibt an, daß es sich um das Saatschiff handelt.«
    »Saatschiff «, brummte Bully. »Wer sollte schon daran Interesse haben, ein riesiges
Schiff zu bauen, um damit überall Speckmoos anzupflanzen. Glaubst du vielleicht, daß dieses
Schiff eine Art stummer Wohltäter ist, das überall dort auftaucht, wo ihm die Leute unterernährt
erscheinen?«
    Bully spielte damit auf die ehemals spindeldürren Eingeborenen Azgolas an, die sich durch das
Speckmoos extrem verändert hatten.
    Rhodan strich ein Blatt Papier glatt. »Wohltäter sind es ganz bestimmt nicht, denn das
Robotgehirn hat mit fünfundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit berechnet, daß noch ein drittes
Schiff zu dieser Gruppe gehören muß.«
    »Wer sät, will auch ernten«, zitierte Reginald Bull.
    »Ganz recht, es muß sich also noch irgendwo ein Schiff herumtreiben, das die Ernte einbringt.
Logischerweise müßte es bald auf Azgola erscheinen, denn dort ist das Moos ausgereift.«
    Irgendeine unbekannte Rasse versuchte, auf diese phantastische Weise ihre Ernährungsprobleme
zu lösen, dessen war Rhodan sicher. Was er nicht wußte, war die Herkunft dieser wahrscheinlich
hochintelligenten Wesen und das Prinzip, nach dem sie vorgingen.
    »Eine Kopie dieser Akte ging an Dr. Chester MacDowell, den Leiter der Abteilung für
extraterrestrische Lebewesen in Signal«, erklärte Rhodan. »Dort wird die Forschungsarbeit aller
Teams koordiniert, die sich mit den Nährsporen beschäftigen.«
    »MacDowell?« fragte Bully. »Nie gehört.«
    »Er arbeitet noch nicht sehr lange für uns, aber seine Erfolge, die er in dieser kurzen Zeit
erzielte, können sich sehen lassen.«
    Der Lautsprecher knackte und unterbrach ihr Gespräch für einen Augenblick. Rhodan beugte sich
vor.
    »Was gibt es, Sergeant?« fragte er.
    »Die Zentrale fragt nach, ob sie ein Gespräch aus Signal weiterleiten soll, Sir. Ein gewisser
Dr. MacDowell möchte mit Ihnen sprechen.«
    »In Ordnung, Kenny«, stimmte Rhodan zu.
    Sergeant Kennwood bestätigte, und Bully, der aufgestanden war, schaltete den Bildschirm des
Visiphons ein. Rhodan drehte seinen Stuhl so weit herum, daß er genau zu dem Gerät blicken
konnte.
    Der Mann, der auf der Mattscheibe sichtbar wurde, sah aus wie ein alter Soldat, und sein
graues, kurzgeschorenes Haar verstärkte diesen Eindruck. Die Haut, die sich über sein kantiges
Gesicht spannte, war von der Sonne gebräunt.
    »Ich danke Ihnen«, sagte Dr. MacDowell mit seiner angenehmen Stimme. »Mein Name ist
MacDowell.«
    Rhodan nickte und hielt die Akte mit der Aufschrift Azgola in die Höhe. »Ich weiß,
warum Sie mit mir sprechen wollen, Doc.«
    »Wenn die Berechnungen, die wir von Arkon erhalten haben, stimmen, dann müssen wir damit
rechnen, daß das Ernteschiff bald im System von Azgos-Stern auftaucht. Hier bietet sich
eine Möglichkeit zum Einhaken.«
    Rhodan lachte. »Genau das habe ich mir auch schon überlegt. In diesem Augenblick sind mehrere
Flotteneinheiten der Solaren Flotte und Schiffe des arkonidischen Imperators unterwegs, um das
System von Azgos-Stern zu kontrollieren. Wenn das Ernteschiff erscheinen sollte, wird das
Empfangskomitee bereitstehen.«
    Man sah MacDowell an, daß ihn diese Tatsache beruhigte, und sein angespanntes Gesicht wurde
etwas freundlicher.
    »Dieses Ernteschiff gibt mir Rätsel auf«, gestand er. »Ich werde das Gefühl nicht los,
daß mit ihm etwas nicht stimmen könnte.«
    Rhodan war nicht der Mann, der gefühlsmäßige Äußerungen verlachte, denn er wußte nur zu gut,
wie oft ihn eine Eingebung dieser Art gerettet hatte.
    »Wie meinen Sie das?« fragte er.
    »Überlegen Sie einmal, wie das Ernteschiff vorgehen könnte. Unsere Mitarbeiter haben
festgestellt, daß sich die Sporen weder ernten noch extrahieren lassen. Das Speckmoos gibt seine
Früchte ausschließlich als mikroskopische Sporen ab, die mit relativ hoher Geschwindigkeit aus
dem dichten Moosteppich herausfliegen, um in der warmen, sauerstoffgesättigten Atmosphäre einer
geeigneten Welt erst ihren eigentlichen

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