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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sind sich der Risiken bewußt, die Sie dabei eingehen?« wollte Marschall Tifflor wissen,
nachdem er alles gehört hatte.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Nike Quinto. »Aber von allen ausgearbeiteten Plänen, die uns
innerhalb weniger Tage zum Erfolg verhelfen können, ist dies der beste.«
    Nike Quinto und seine Männer begaben sich sofort nach der Unterredung mit dem
Imperator an den Ort, an dem Thekus aufgebahrt lag. Inzwischen waren die Geräte vom Raumhafen
herantransportiert worden. Nike Quinto vergewisserte sich, daß die Umgebung hermetisch
abgeriegelt war. Dann machte er sich sofort an die Arbeit. Arkon sollte auf den Admiral nicht
mehr lange zu warten haben.
    Ganz langsam erwachte er zum Leben.
    Ungeduld war das erste Gefühl, das er verspürte.
    Es war eine merkwürdige Art von Ungeduld. Er probierte seinen Verstand aus. Er tastete hierhin
und dorthin – meistens nur, um festzustellen, daß alles noch im Dunkel lag. Daß das Leben
noch nicht überall hin vorgedrungen war. Er hatte den deutlichen Eindruck, daß er zu viel
größeren Dingen fähig sein würde, wenn er erst einmal ganz wach war. Das war seine Ungeduld.
    Er hatte ein Gedächtnis. Er durchsuchte es und versuchte zu erfahren, wer er war und warum er
sich in dieser Lage befand. Aber das Gedächtnis selbst war noch nicht ganz wach. Deswegen erfuhr
er nur Erinnerungsbruchstücke und mußte sie mühselig zusammensetzen.
    Er hatte einen Namen.
    Thekus.
    Er hatte einen Rang.
    Admiral der arkonidischen Raumflotte, Berater des Imperators Gonozal VIII.
    Gonozal VIII. war nicht sein Freund.
    Es war auf ihn geschossen worden.
    Von wem?
    Nach dieser Antwort suchte er noch, als er schon wieder ganz ins Leben zurückgekehrt war. Da
erkannte er, daß es keine Antwort gab. Er hatte keine Erinnerung, die auf die Frage nach dem
Motiv seiner Ermordung antworten konnte.
    Das empfand er als merkwürdig.
    Weit hinten in seinem Gedächtnis fand er dumpfe Vermutungen, die sich mit revolutionären
Umtrieben, Aufruhr und Hochverrat befaßten. Es waren keine klaren Einzelheiten seiner Erinnerung,
lediglich die Ausflüsse von Beobachtungskombinationen. Anscheinend logische Folgerungen.
    Er öffnete die Augen und erkannte, daß sein Gesichtssinn völlig in Ordnung war. Vor sich sah
er zwei Männer, die ihm nie zuvor begegnet waren, wie sein Gedächtnis auswies. Der eine war
klein, dick und rothäutig, der andere groß, breitschultrig und blond.
    Thekus stellte fest, daß er auf einer Bahre lag. Er fühlte sich kräftig genug, um aufzustehen.
Er wollte sich schnell erheben, aber er hatte die erste Bewegung kaum begonnen, da begriff er,
daß Denken und Bewegung zwei verschiedene Dinge waren. Er war wohl schneller als die beiden, die
da vor ihm standen und ihn beobachteten, aber trotzdem noch tausendmal langsamer als seine
Gedanken.
    Das war die erste Erfahrung, die er machte. Er speicherte sie sorgfältig in seinem Gedächtnis.
Gedanken sind immaterielle Dinge und bewegen sich rasch. Glieder des Körpers sind materiell, und
eine hohe Trägheit wohnt ihnen inne.
    Er lernte schnell. Während er aufstand und den Blick der beiden Männer erwiderte, machte er
wenigstens zehn weitere Erfahrungen.
    »Wie geht es Ihnen, Admiral?« fragte einer der beiden plötzlich.
    Thekus vernahm zunächst das Geräusch allein. Dann spielte sich im Hintergrund seines
Bewußtseins ein unerhört rascher Prozeß ab – und er verstand die Frage. Mehr als das,
er konnte sogar antworten. Mit deutlicher Stimme und in fehlerfreiem Arkonidisch sagte er:
»Danke. Den Umständen entsprechend gut.«
    Er sah an sich herunter. Er war nackt, was ihn nicht weiter störte, und in der Mitte der Brust
beulte sich etwas unter seiner Haut. Es kam ihm zu Bewußtsein, daß diese Einzelheit seines
Körpers unnatürlich war.
    »Was ist das hier?« fragte er und sah den kleinen dicken Mann an.
    Der kleine Dicke warf dem großen Blonden einen Seitenblick zu.
    »Wissen Sie das nicht, Admiral?« fragte er zurück.
    Thekus drehte die linke Hand in einer unbestimmten Geste.
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete er zögernd.
    Der Dicke sagte zu seinem Nachbarn: »Das müssen wir uns merken, Landry. Da ist etwas
schiefgegangen.«
    Der Große mit dem Namen Landry zuckte mit den Schultern. »Nichts, was wir nicht schnell in
Ordnung bringen könnten, Sir.«
    »Dann tun Sie's bitte, Major.«
    Thekus war einen Augenblick in Verwirrung. Hieß der Mann Landry oder Major? Was war das
überhaupt für eine

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