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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sprache, in der sie sich unterhielten? Er verstand sie, aber sie war anders
als die, deren er sich zuerst bedient hatte. Es wurde ihm klar, daß er zwei verschiedene Sprachen
beherrschte. Er konnte die beiden Sprachen miteinander kombinieren. Indem er das tat, begriff er,
daß ›Major‹ ein militärischer Rang war. ›Landry‹ dagegen mußte ein Name sein.
    Er war zufrieden mit seinen Fortschritten.
    Landry stellte sich jetzt vor ihn hin und sah ihn eine lange Zeit an. Dann öffnete er den Mund
und sprach ganz langsam: »LESEN SIE HUNDERT!«
    Thekus verstand den Befehl sofort und las. Unter der Adresse 100 fand er die Größen, die er
lesen sollte, und dahinter gleich den nächsten Befehl. Der Befehl gebot ihm, zwischen drei
Möglichkeiten zu unterscheiden. Erstens: IMPR ist gleich Null. Das war gleichbedeutend mit:
Niemand befindet sich in meiner Nähe. Daran anschließend kam die Adresse 213, und die befahl ihm,
zu schweigen. Zweitens: IMPR ist kleiner als Null. Das bedeutete: Ein Gegner befindet sich in
meiner Nähe. Die dazugehörige Adresse war 1001, und unter 1001 fand Thekus die Aufklärung: DAS
GERÄT AUF MEINER BRUST DIENT VORLÄUFIG DER AUFRECHTERHALTUNG DES BLUTKREISLAUFS: ICH BIN NOCH
NICHT VÖLLIG GESUND.
    Drittens: IMPR ist größer als Null. Das hieß: Ein Freund befindet sich in meiner Nähe. Dazu
gehörte die Adresse 1125, und 1125 klärte Thekus auf: DAS GERÄT AUF MEINER BRUST IST EIN
MAGNETFELDGENERATOR UND ERZEUGT DIE FELDER, DIE DIE BITS IM ZENTRALEN SPEICHERMECHANISMUS
AKTIVIEREN ODER DESAKTIVIEREN.
    Er spürte so etwas wie Verwunderung, daß er nicht von selbst darauf gekommen war. Er war nicht
mehr so ganz mit sich zufrieden.
    Ohne weitere Aufforderung berichtete er dem Mann namens Landry, was er gefunden hatte. Landry
nickte mit dem Kopf. Er wandte sich zur Seite und lächelte den kleinen Dicken an.
    »Sehen Sie, Sir?«
    Der Dicke nickte ebenfalls.
    »Erstaunlich«, kommentierte er. »Aber wir werden noch eine Reihe von Tests durchführen müssen,
um sicherzugehen.«
    Thekus verstand plötzlich, daß er für eine besondere Aufgabe geschaffen worden war. Er
begriff, daß er den beiden vor ihm zu Diensten sein müsse. Das verletzte ihn nicht.
    Schließlich war er nur ein Robot, wenn auch ein ziemlich komplizierter.

17.
    Meech Hannigan musterte seinen neuen Kollegen mit unverhohlenem Interesse, während
sie sich auf den Empfang vorbereiteten, der aus Anlaß der ›Genesung‹ des Admirals vom Imperator
selbst gegeben wurde.
    Für Meech war dieses Erlebnis neu. Er hatte mit anderen Robotern zu tun gehabt, die auf den
ersten Blick als Roboter kenntlich waren. Sie verrichteten nützliche Arbeit, ohne daß man sie als
Menschen aus Fleisch und Blut verkleiden mußte. Mit ihm selbst und mit dem Robot, der Thekus'
Namen trug, war das anders. Für die Absichten der Abteilung III hatte es sich als günstig
herausgestellt, ein Mitglied des aktiven Dienstes zu haben, das psychologisch nicht beeinflußt
werden konnte und auf neue Situationen schneller reagierte als irgend jemand anders. Ein Robot
erfüllte beide Forderungen. Der Gegner würde seine Taktik jedoch sofort ändern, wenn er erkannte,
daß der, mit dem er es zu tun hatte, ein Robot war. Deswegen war Meech verkleidet worden.
Niemand, der mit ihm sprach oder ihn beobachtete, würde jemals den Verdacht schöpfen, daß er
nicht ein Mensch aus Fleisch und Blut sei.
    Thekus' Aufgabe war noch leichter zu übersehen. Niemand wußte, wer den Mord an dem wirklichen
Admiral Thekus verübt hatte. Es lag auf der Hand, daß es in der Dunkelheit der Illegalität eine
revolutionäre Bewegung geben mußte, die für Thekus' Tod verantwortlich war. Welche Rolle Thekus
selbst im Zusammenhang mit dieser Bewegung gespielt hatte, war noch schwerer zu erkennen.
    Die Antworten auf all diese Fragen sollte der Roboter Thekus finden. Er war nur ein Gerüst mit
der notwendigen positronischen Ausstattung gewesen, als er in einem sargähnlichen Behälter die
Reise von Terra nach Arkon machte. Jetzt, zwölf Tage später, war er von dem echten Thekus nicht
mehr zu unterscheiden.
    Es sei denn, man schnitt die Hülle aus lebender Zellsubstanz, die seinen Körper aus
Plastikmetall umgab, entzwei und sah nach, was sich darunter befand.
    Für Meech Hannigan ergab sich die merkwürdige Lage, daß er, obwohl Thekus ebenbürtig, ihn mit
besonderem Respekt behandeln mußte. Denn schließlich war er nur Sergeant, Thekus aber
Admiral.
    Der Empfang

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