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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Wenn der Gegner schon aufgetaucht
war, dann hatte er es vorgezogen, sich zunächst noch ruhig zu verhalten.
    Thekus empfing eine Reihe von Nachrichtenreportern. Er berichtete, wie er während seiner
Wiederherstellung gefühlt hatte und beschrieb, daß er immer noch Zusatzgeräte mit sich
herumtrage, die dem geschwächten Körper die Kraft gaben, weiterzuleben und den höchstmöglichen
Grad der Gesundheit wieder zu erreichen. Das alles tat er in so natürlichem Plauderton und mit so
gut nachgeahmter Stimme, daß niemals auch nur der geringste Verdacht auftauchte, hier könne ein
völlig Fremder der Öffentlichkeit in der Rolle des Admirals untergeschoben werden.
    Die ganze Zeremonie dauerte nur eine Stunde. Mehr konnte nach Ansicht der terranischen Ärzte
dem Patienten nicht zugemutet werden. Der Empfang endete damit, daß der Imperator auf der Szene
erschien, den Admiral umarmte und ihm, ›seinem lieben Freund‹, zu seiner wunderbaren
Wiederherstellung gratulierte. Die Reporter entfernten sich eilends, um die Sensation an ihre
Stationen zu berichten. Arkon hatte sein Tagesgespräch. Admiral Thekus war, wie Nike Quinto sich
ausdrückte, wieder im Umlauf.
    Im übrigen bemerkte der Oberst, nachdem er mit seinen Begleitern in das Haus zurückgekehrt
war, das sie gemietet hatten: »Wir haben den Köder ausgeworfen. Alles, was wir jetzt noch tun
können, ist warten und die Augen offenhalten.«
    Sie hatten Admiral Thekus' Tagesablauf auf unauffällige Weise so einrichten können,
daß sie ihn ständig im Auge behielten. Der Öffentlichkeit wurde bekanntgegeben, daß Thekus'
Gesundheitszustand es noch nicht erlaubte, ihn nach Hause zu entlassen. Es wurde daher ein Haus
für ihn gemietet, das in der Nähe der Wohnung seiner terranischen ›Ärzte‹ lag. Beide Gebäude
waren nicht weiter als zwanzig Kilometer von der Grenze des Regierungsdistrikts entfernt. Es war
verständlich, daß die Terraner vorläufig noch ein Auge auf ihren Patienten haben wollten. Es
leuchtete auch jedermann ein, daß einer der Terraner Thekus bei jedem seiner kurzen Spaziergänge
begleitete.
    Was weniger Arkoniden eingeleuchtet hätte, war die Tatsache, daß Thekus' Haus mit Abhör- und
Überwachungsgeräten aller Art ausgestattet war. Nike Quinto hatte das Gebäude ausgesucht und
Meech Hannigan gleich am ersten Tag damit beauftragt, die nötigen Installationen vorzunehmen.
Thekus war zwar ein perfekter Roboter, soweit es die Rolle anging, die er zu spielen hatte. Aber
gerade deswegen hatte man in seinem Innern keinen Platz erübrigen können, um auch die nötigen
Warn- und Meldegeräte unterzubringen. Meech Hannigan hatte sie sorgfältig in Wänden, Decken und
Fußböden des für den Admiral gemieteten Hauses untergebracht.
    Fünfhundert Meter entfernt, in ihrem eigenen Haus, wechselten sich die fünf Terraner in der
Beobachtung der Anzeigeinstrumente ab.
    Gewöhnlich war es Ron Landry, der Thekus auf seinen Ausgängen begleitete. Er entsprach der
arkonidischen Vorstellung von einem terranischen Wissenschaftler am besten: Groß, stattlich und
mit intelligentem Gesicht. Außer ihm konnte praktisch nur noch Larry Randall die gleiche Rolle
spielen.
    An diesem Tag erschien Ron Landry wie üblich kurz nach Mittag vor Thekus' Haus und betätigte
den Summer. Fast augenblicklich öffnete sich die breite Tür im Stiel des Trichterhauses und ließ
ihn ein. In dem Vorraum dahinter war niemand zu sehen. Thekus' Ärzte hatten darauf bestanden, daß
ihm so wenig Personal wie möglich mitgegeben wurde, solange er nicht völlig wiederhergestellt
war. Drei Allzweckroboter waren das einzige, was man dem Patienten zugebilligt hatte. Der Grund
lag auf der Hand. Organisches Personal war bestechlich. In einem Haus mit der üblichen
Personalstärke hätte es der Gegner leicht gehabt, den Admiral zu entführen. Oder zu töten, je
nachdem, worauf der Plan zielte.
    Ron schwang sich in einen der sieben Antigravschächte, die von dem Vorraum aus nach oben
führten. Wie üblich stieg er in der fünften Etage des Trichterhauses, also dicht über dem oberen
Rand des Gartens, aus und traf Thekus auf einer der Veranden, von denen man in das Innere des
Hauses hinauf- und hinunterschauen konnte.
    Ron grüßte militärisch.
    »Ich erlaube mir, Sie zum Spaziergang abzuholen, Sir«, erklärte er.
    Thekus nickte ihm freundlich zu.
    »Gehen wir«, schlug er vor. »Glauben Sie, ich könnte mir heute schon eine

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